Assmannshausen

Die Lage von Assmannshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4,5 km nordwestlich von Rüdesheim am Rhein
Lage und Verkehrslage
Siedlung auf einem engen Uferstreifen an der Einmündung des aus dem Höllental kommenden Auhauser Baches in den Rhein. Kirche etwas erhöht am Ortsrand. Bahnhof der Eisenbahnlinie Wiesbaden – Oberlahnstein ("Rheintalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 22.2.1862).
Ersterwähnung
1108
Historische Namensformen
- Hasemanneshusen (1108) [Vidimus 1268, Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 436, S. 342-344]
- Hasemanshusin (1350) [Nassauisches Urkundenbuch 1,3, S. 259-260, Nr. 2587]
- Hasemerßhusen (1407) [Jeschke, Ländliche Rechtsquellen, S. 1]
- Aßmannshausen (bis 1970)
- Assmannshausen (1970)
Bezeichnung der Siedlung
- dorff (1407)
- flecken (1671)
Ortsteile
Aßmannshausen, Aulhausen (seit 1.10.1970)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3418754, 5539682
UTM: 32 U 418711 5537906
WGS84: 49.987942° N, 7.866017° O
Statistik
Ortskennziffer
439013010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 420, davon 83 Acker (= 19.76 %), 1 Wiesen (= 0.24 %), 153 Holzungen (= 36.43 %)
- 1961 (Hektar): 420, davon 106 Wald (= 25.24 %)
Einwohnerstatistik
- 1525: 80 Herdstellen
- 1700: 36 Bürger und 5 Beisassen
- 1820: 500 Einwohner
- 1885: 1058, davon 68 evangelisch (= 6.43 %), 990 katholisch (= 93.57 %)
- 1961: 1625, davon 258 evangelisch (= 15.88 %), 1339 katholisch (= 82.40 %)
- 1970: 1491
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1604: Kurfürstentum Mainz, Unteramt Geisenheim
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim und Amtsvogtei Geisenheim
- 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Altkreis
Rheingaukreis
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1977 Eingliederung in die Stadt Rüdesheim am Rhein.
Gericht
- Im 2. Viertel des 14. Jahrhunderts Lösung vom Gricht in Rüdesheim
- 1816: Amt Rüdesheim
- 1849: Justizamt Rüdesheim
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Rüdesheim
- 1867: Amtsgericht Rüdesheim am Rhein
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Zum Erstift Mainz gehörig. 1407 Ordnung des Mainzer Erzbischofs Johann II., 1671 Beantwortung eines kurfürstlichen Fragebogens, aus dem das Abhängigkeitsverhältnis hervorgeht.
Zehntverhältnisse
Den Zehnten besaßen zum Teil der Graf von Sponheim (so 1391) und der Propst von St. Viktor, der 1442 einen Anteil sinem Stift inkorporierte.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1325 Pleban
- 1325 ist bereits ein Kirchenbau vorhanden. Der heutige Bau wurde nicht vor dem späten 15. Jahrhundert errichtet. 1869 Restaurierung, Ende des 19. Jahrhunderts Erweiterung um ein westliches Joch.
Patrozinien
- Heilig Kreuz (Crux)
Pfarrzugehörigkeit
Seit 1325 eigene Pfarrei
Patronat
Das Patronat hatte der Propst von St. Viktor zu Mainz und von diesem das Kapitel des Stifts (um 1700) inne.
Bekenntniswechsel
Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
Mainzer Archidiakonat St. Moritz in Mainz
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Bereits im 15. Jahrhundert wurde Bergbau betrieben. 1489 erneute Suche nach den warmen Quellen. 1705 Einrichtung eines Brunnen- und Badhauses, das seit 1777 verfiel. 1829 Entdeckung lithiumhaltiger, alkalischer Thermalquellen, die seit 1842 für Kurzwecke genutzt werden.
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 164
- Bach, Siedlungsnamen, S. 70
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 83-84
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 599-600
- Herchenröder, Rheingaukreis, S. 55-58
- Zaun, Geschichte des Landcapitels Rheingau. Neudruck, S. 302-312
- Jeschke, Ländliche Rechtsquellen, S. 1-5
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870)online
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Assmannshausen, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10708_assmannshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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