Geiß-Hoch-Statt: auf der Geisenhochstadt

Historischer Beleg aus Oberlibbach  
Gemeinde
Hünstetten
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Geiß-Hoch-Statt

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1786/1787

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 133, Akten Libbach, Ober Nr. 39.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Geiß

Zu ahd. mhd. geiz st. F. ‚Ziege‘. Die FlN erinnern an bevorzugte Weideplätze der Ziegen. - Häufig begegnet die monophthongierte Form /ga:s/, oft erweitert durch ein unorganisches /t/ am Wortende. Durch den /-er/-Plural kommt es mitunter zu Umdeutungen wie im Geisterköppel in Königsberg.

Hoch

Zu ahd. hôh, mhd. hôch ‚hoch‘. Die FlN beziehen sich entweder auf hoch gelegene Flurstücke (Hochfeld) oder auf natürliche und künstliche Gegebenheiten in der Flur, die durch ihre Größe die Umgebung überragen (hoher Berg, hohe Eiche). - Hochholz geht zurück auf mhd. hôchholz st. N. ‚Hochwald‘ und bezieht sich auf einen Wald, der aus hochstämmigen Laub- oder Nadelbäumen besteht (im Gegensatz zum Busch- oder Niederwald). Hohe Steine verweisen entweder auf hoch auftragende (Grenz-) Steine oder auf prähistorische Monolithe. Hohe Straßen sind in der Regel alte Fernwege. Hochgericht benennt eine Hinrichtungsstätte. - Durch Teilassimilation entsteht mitunter Hom als BT, aus *an deme hôhen berge u. ä.; auch der Hombrich in Wißmar gehört dazu, wobei sich im GT die mündliche Aussprache /b(e)rich/ ‚Berg‘ spiegelt. Humland in Frankenbach wird auf *am hôhen lant zurückgehen. Einzig der Hombiegel, ein ‚Bühl‘ (s. d.) in Hausen, scheint im BT nicht auf hoch sondern auf Hund (s. d.) zurückzugehen und damit evtl. auf einen Gerichtshügel zu verweisen.

Statt

Hier nur GT. Zu ahd. stat, stad, mhd. stat st. F. ‚Ort, Stelle, Stätte‘; bezeichnet wie nhd. Stätte ‚eine Stelle, wo sich etwas befindet‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hoch

Zu ahd. hôh, mhd. hôch ‚hoch‘. Die FlN beziehen sich entweder auf hoch gelegene Flurstücke (hohe Gewann, hohes Rod ) oder auf natürliche und künstliche Gegebenheiten in der Flur, die durch ihre Größe die Umgebung überragen (hoher Berg, hohe Eiche, hohe Brücke). Hochholz geht zurück auf mhd. hôchholz st. N. ‚Hochwald‘ und bezieht sich auf einen Wald, der aus hochstämmigen Laub- oder Nadelbäumen besteht (im Gegensatz zum Busch- oder Niederwald). Hohe Steine verweisen entweder auf hoch aufragende (Grenz-) Steine oder auf prähistorische Monolithe. Die historischen Belege aus Bürstadt enthalten entweder den ON Hochspeyer (Rheinland/Pfalz) oder einen PN Hochbayer. Hohenstein (Reichenbach) ist HofN und geht auf eine wüst gefallene Siedlung zurück.

Statt

Zu ahd. stat, stad, mhd. stat st. F. ‚Ort, Stelle, Stätte‘; bezeichnet wie nhd. Stätte ‚eine Stelle, wo sich etwas befindet‘.

Hessischer Flurnamenatlas

Geiß

Karte 45

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Geiß-Hoch-Statt: auf der Geisenhochstadt (Oberlibbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/490984_auf-der-geisenhochstadt> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/490984