Dreiling-Stein: vff den dreyling stain
Beleg
Standard-Flurname
Dreiling-Stein
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1556
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 1, Nr. 5/11.
Weitere Belege
- 1556: uff den Dreyling stein
Staatsarchiv Darmstadt, 0 61, Buxbaum, Konv. 2, Fasz. 4. - ca. 1617: vf den Dreylingstain
Staatsarchiv Darmstadt, C 4, Rothenberg Nr. 1., S. 10
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Stein
Die Namen verweisen - in sehr unterschiedlicher Weise - allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. In historischen Belegen zeigt sich öfter Monophthongierung zu /e:/. (1) Die Namen beziehen sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Genutzt und abgebaut werden Steine für Bauzwecke in Steinbrüchen, die meist Steingrube oder Steinkaute genannt werden. Größere natürliche Steinansammlungen, besonders an Hängen, heißen Steinrück(en), Steinritz, Steinrutsche. Steinige Hügel heißen Steinbühl, ein FlN, der oft sehr verschliffen als Steimel u. ä. erscheint. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin. (2) Die zweite große Gruppe der Stein-FlN bezieht sich auf meist einzelne Steine, die als natürliche Erscheinung markant hervortretend oder durch menschliche Tätigkeit aufgestellt und bearbeitet bestimmte Aspekte der bäuerlichen Kultur repräsentieren. Das sind vor allem solche der kommunikativen Orientierung und der Begrenzungen (z. B. die Marksteine), soweit sie nicht als historische Relikte zu verstehen sind wie das Steinmal, die Steinkammer, der heilige Stein oder die langen Steine. (3) Schließlich gibt es die Gruppe der kulturellen Objekte aus Stein wie die Steinstraßen und Steinbrücken u. ä. An Steinfurten wurde das Durchqueren des Gewässers durch Steine ermöglicht.
Südhessisches Flurnamenbuch
Dreiling
Zu fnhd. dreiling ‚der dritte Teil von etwas, eines bestimmten Maßes, ein Stück ungespaltenen, entasteten Baumstammes, Weinmaß‘. Zumeist dürften die Belege auf das alte hess. Flächenmaß Dreiling (Ä alter hess. Morgen) bezogen sein. In Verbindung mit -stein wird es sich aber eher um Grenzzeichen handeln, die vielleicht aus Formen wie Dreylantzstein
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dreiling-Stein: vff den dreyling stain (Finkenbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/217274_vff-den-dreyling-stain> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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