Schutt-Tal: IM SCHUTTHAL ['ʃud,dɔal]

Rezenter Beleg aus Tringenstein  
Gemeinde
Siegbach
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Schutt-Tal

Belegort

Belegtyp

rezent

Weitere Belege

  • 1782: in schuthal [Acker]
    Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 179, Nr. 1838., fol. 90

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Tal

Zu ahd. mhd. tal st.N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände.

Südhessisches Flurnamenbuch

Schutt

Zu nhd. Schutt ‚Abfall, Bauschutt‘, auch ‚Steinbruchschutt‘1, sowie südhess. ‚Haufen aus zusammengelesenen Feldsteinen‘. Das Wort ist seit dem 15. Jh. bezeugt und bezeichnet zunächst Aufschüttungen bei Befestigungen, Anschwemmungen und dergleichen.

Schütt

Soweit nicht mit Schutt (s. d.) vermengt, gehören die Namen zu mhd. schüte, schüt st. sw. F. ‚Anschwemmung, angeschwemmtes Erdreich; künstlicher Erdwall; Ort, wo der Schutt abgeladen wird‘. In Biebesheim am Rhein war die Schütt durch den Altbach bedingt. - Unklar ist, ob der Beleg aus Ober-Roden im Sinne von ‚Pferch an einer Schütt(?)‘ oder ‚Pferch, in den der Flurschütz frei laufendes Vieh einsperrte‘ hierher gehört.1

Tal

Zu ahd. mhd. tal st. N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände. Die Thaler-Belege in Dornheim und Mosbach zeigen vermutlich eine sekundäre Pluralbildung. Die Abgrenzung zu Dohl ‚Abzugsgraben‘ ist wegen der mundartlichen Hebung von /ɑ/ > /o/ in Tal nicht immer sicher.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schutt-Tal: IM SCHUTTHAL (Tringenstein)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/102178_im-schutthal> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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