Judenschutzgeld im Amt Falkenberg

HStAM 70 Hessen-Rotenburgische Hofkanzlei Nr. 3126  
Laufzeit / Datum
1796 Dezember 31 – 1798 Dezember 31
Bearbeitung
Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest

In dem von dem Amtmann Hüpeden zu Falkenberg angelegten Verzeichnis der im Amt geführten herrschaftlichen Prozesse wird unterm 31. Dezember 1796 zu Nr. I vermerkt: Blieb die Sache wie sie war, und man hat Hombergerseits von den Falkenberger Juden in diesem Jahr keine Schutzgelder verlangt.
Am 31. Dezember 1797 berichtet Hüpeden:
Obgleich die Renterei Homberg von den hiesigen älteren Schutzjuden Meyer Isaac, Manus Wolf und Manus Levi die ehemals in Anspruch genommenen Schutzgelder seither nicht weiter beizutreiben gesucht hat, so wurde ich doch dieses Jahr gewahr, daß der neu angegangene Schutzjude Judas Levi dahier die in seinem Caßelischen Schutzbriefe stipulirte jährliche 5 Rthlr. Schu[t]zgeld dahin bezahle und auch die dießeitigen Schutz- und Federlappengelder mit 7 Rthlr. entrichte. Da ich befürchtete, daß der Jude dieses doppelte Schu[t]zgeld ohne zu Grunde zu gehen jährlich nicht fortbezahlen kann und mir die Sache überhaupt bedenklich schien, so habe ich dies unterm 14. Jun. a. c. bei fürstlicher Rentcammer zu Rotenberg mit Einschickung der desfalsigen Original-Amtsacten berichtlich angezeigt und um Verhalthung gebethen, allein es ist mir bis jetzt hierüber noch keine Resolution zugegangen. Falckenberg den 31ten Dec. 1797. Hüpeden.
Am 31. Dezember 1798 berichtet Hüpeden, dass der Vorsinger Joseph Magnus am 19. September 1797 einen hessen-kasselischen Schutzbrief erhalten habe mit der Auflage 5 Rtl. Schutz- und Federlappengeld in die Renterei Homberg zu bezahlen. Obwohl Magnus bereits im Januar 1798 verstorben sei, habe er, Hüpenden, der Rotenburger Rentkammer am 18. März 1798 davon Bericht erstattet und darauf am 29. März 1798 die Weisung erhalten, in Kassel unter Vorlage der die Rotenburger Rechte beweisenden Rechnungsauszüge gegen dieses Vorgehen zu protestieren. An der Zusammenstellung der Belege seit 1778 arbeite er, Hüpeden, noch.

Ausstellungsort

Falkenberg

Weitere Angaben

Nachweise

Edition

Quellen zur Geschichte der Juden im Hessischen Staatsarchiv Marburg / Nachträge von Uta Löwenstein (ungedruckt), Nr. NL 748.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Judenschutzgeld im Amt Falkenberg“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/14791_judenschutzgeld-im-amt-falkenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/qjg/14791