Limburg an der Lahn · Pfarrkirche St. Anna
Enthaltene Fenster
Katalogdaten
Gegenwärtiger Bestand
Die figürliche Farbverglasung des dreibahnigen und sechszeiligen Achsenfensters hat sich fast vollständig erhalten; lediglich zwei Felder mussten bei der Wiederherstellung zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts neu geschaffen werden. Ein weiteres, hier als Flickstück wiederverwendetes Feld wurde damals in das neu gegründete Diözesanmuseum in Limburg überwiesen.
Bibliographie
Lotz 1880, S. 295 (»zahlreiche Darstellungen aus dem apostolischen Glaubensbekenntnis aus dem 14. Jh., ziemlich derb ausgeführt«); Roth 1895, S. 302 (berichtet von einem vergeblichen Kaufversuch der Glasmalereien durch den Freiherrn von Zwierlein sowie einen Privatmann aus Koblenz im Jahr 1823); Oidtmann 1898, S. 251f. (folgt Lotz 1880), Oidtmann 1906 (kann als Restaurator des Fensters detaillierte Beobachtungen zum Erhaltungszustand sowie zu technischen Besonderheiten mitteilen und sieht in der im Limburger Diözesanmuseum aufbewahrten Schöpfungsscheibe den Rest einer ursprünglich im Nordfenster des Chors fortgeführten Darstellung des Glaubensbekenntnisses; vermutet darüber hinaus eine Verarbeitung verschiedener Vorlagen für die um 1320 geschaffenen Glasmalereien); Luthmer 1907, S. 78, 114f., 123 (nimmt ohne Nachweis die Fertigstellung der Kirche für das Jahr 1329 an und erwähnt die Glasmalereien nur beiläufig); Wilhelm Tripp, Der Wilhelmitenorden und das ehemalige Wilhelmitenkloster in Limburg, in: Nassauer Bote 1910, Nr. 278–280 (das Chorfenster ist der einzige, vom Vorgängerbau übernommene Verglasungsrest); Oidtmann 1912, S. 11, 104, 120–124, Abb. 19, 47, 181–185, 281–284 (entspricht weitgehend Oidtmann 1898, denkt an eine Entstehung der Glasmalereien in Köln); Schmitz 1913, I, S. 19 (Beispiel für den Einfluss oberrheinischer Kunst am Mittelrhein); Heinrich Otto, Die St. Anna-Kirche in Limburg a.d. Lahn als Wilhelmiten- und als Hospitalskirche. Festgabe zu ihrer Wiederherstellung, Limburg 1918, S. 8, 97f. (erste detaillierte Darstellung der Baugeschichte, identifiziert die Stifterwappen im Maßwerk mit wohlhabenden Limburger Bürgern); Bernhard Hertel und Paul Clemen, Die Glasgemälde des Kölner Domes, I, Berlin 1925, Einleitung (sehen das Bibelfensters aus der Kölner Dominikanerkirche auf einer Stilstufe mit Limburg); Sherrill 1927, S. 126f. (datiert die Glasmalereien um 1325 und hebt ihre ikonographischen Besonderheiten hervor); Oidtmann 1929, S. 471 (nach Roth 1895); Paul Clemen, Der Dom zu Köln (Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln I,3), Köln 1937, S. 174 (wie Hertel/Clemen 1925); Fischer 21937, S. 57 (nach Hertel/Clemen 1925); Wille 1952, I, S. 85–102, 135, II, S. 63–77 (erste wissenschaftlich fundierte Behandlung des Scheibenbestands, kommt neben stilkritischen Beobachtungen aufgrund der Stifterkonstellation zu einer historisch begründeten Datierung nach 1350 und weist das Schöpfungsfeld einem altertümlicher arbeitenden Meister der gleichen Werkstatt zu; verbindet das im Limburger Diözesanmuseum aufbewahrte Wappenfeld der Familie Boppe fälschlich mit einer weiteren Fensterstiftung für die Kirche); Wentzel 21954, S. 40 (hessisch, um 1350); Struck 1956, S. XLIV, Anm. 169 (folgt Wille 1952); Schenk zu Schweinsberg 1962, S. 22 (erkennt in der Schöpfungsscheibe im Diözesanmuseum die gleiche, später für das Achsenfenster tätige Werkstatt und datiert die Glasmalereien um 1320/30); Andersson 1964, S. 95, Taf. 88, 175 (zieht die Deesis der Kopfscheiben als ikonographisches Parallelbeispiel für das Achsenfenster im gotländischen Etelhem heran); Dehio Hessen 21982, S. 558 (»hervorragende Glasmalereien aus dem 3. Viertel des 14. Jahrhunderts«); Kiesow 1988, S. 230, Abb. 85 (Farbabbildung des Fensters); Rauch 1997, S. 65, 158f. (weist hinsichtlich der Vorliebe für Maßwerkfigurationen im Maßwerk auf entsprechende Farbverglasungen in Straßburg, Oppenheim, Oberwesel und Limburg hin); Gudrun Sporbeck, in: AK Köln 1998, S. 216f., Nr. 39 (will in der Schöpfungsszene des Limburger Diözesanmuseums den Rest eines typologischen Zyklus sehen und kehrt wieder zu der seit Wille nicht mehr haltbaren Frühdatierung des Scheibenbestandes um 1320 zurück); Hess 1999, S. 44, 46, Abb. 22 (gegen 1340/50 in einer ortsansässigen Werkstatt entstanden); Parello 2001, S. 124, Abb. 10 (stellt das Vita-Christi-Fenster der etwa gleichzeitig entstandenen Hersfelder Langhausverglasung gegenüber); Daniel Parello, Die Glasmalereien der Oberweseler Liebfrauenkirche. Bestand und Rekonstruktion, in: Die Liebfrauenkirche in Oberwesel (Forschungsberichte zur Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz 6), Worms 2002, S. 143–157, hier S. 150 (folgt Rauch 1997); Matthias Theodor Kloft, Marderpelz und Sackkutte – Zwischen Officium divinum und persönlicher Seelsorge. Geistliches Leben im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Limburg zwischen dem Stift St. Georg, der Pfarrei St. Nikolaus und anderen geistlichen Institutionen, in: Caspar Ehlers/Helmut Flachenecker (Hrsg.), Deutsche Königspfalzen. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen Erforschung. Geistliche Zentralorte zwischen Liturgie, Architektur, Gottes- und Herrscherlob: Limburg und Speyer, Göttingen 2005, S. 207–244, hier S. 237 (folgt wiederum der Frühdatierung von Sporbeck 1998); Nieder 2005, S. 80–95 (ausführliche Beschreibung des Fensters mit Hinweisen zur Restaurierungsgeschichte); Ursula Braasch-Schwersmann, Brüder und Schwestern der Wilhelmiten – das Kloster in Limburg an der Lahn und die Klause in Fachingen, in: Enno Bünz/ Stefan Tebruck/ Helmut G. Walther (Hrsg.), Religiöse Bewegungen im Mittelalter. FS für Matthias Werner zum 65. Geburtstag (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen 24), Köln/Weimar/Wien 2007, S. 251–280, hier S. 263–269 (folgt Nieder 2005 und denkt an eine Herkunft der im Diözesanmuseum zu Limburg aufbewahrten Scheiben aus der Annenkirche).
Nachweise
Drucknachweis
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen / Daniel Parello unter Verwendung von Vorarbeiten von Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 3), Berlin 2008
Nachnutzung
Rechtehinweise
Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Limburg an der Lahn · Pfarrkirche St. Anna“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/315-1_limburg-an-der-lahn-pfarrkirche-st-anna> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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