Strahlenkranzmadonna (Lich, Stiftskirche St. Maria)

 
Datierung
um 1525
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Katalog

Von Daniel Parello

Abmessungen

H. 79 cm, B. 55 cm.

Erhaltung

Alt sind nur noch das Jesuskind, das Haupt der Maria und ein Teil des Strahlenkranzes mit dem Zepterkopf. Der Mantel Mariens ist im 19. Jh. vollständig in violettem Glas erneuert worden. Damals hat der Restaurator auch das Zepter fälschlich zum bodenlangen Stab ergänzt. Ursprünglich war die Figur wohl rot hinterlegt, worauf ein kleines Reststück zwischen Zepter und Strahlenkranz hindeutet.

Ikonographie, Komposition

Neben dem Motiv der Hl. Anna Selbdritt erfreute sich auch die Madonna im Strahlenkranz seit dem ausgehenden Mittelalter großer Beliebtheit. In vorreformatorischer Zeit entwickelte sich dieser Typus im Zusammenhang mit der Fürbitte an Maria zum bevorzugten Andachtsbild23. Allein von Dürer liegen mehrere Versionen von Strahlenkranzmadonnen in Kupferstichen vor, die selbst wiederum vielen Kopisten als Grundlage dienten24. Der (jüngst wieder Dürer selbst zugeschriebene) Holzschnitt der Kartäusermadonna von 1515 kommt dabei Dürers Entwurf für das Pfinzing-Fenster in St. Sebald am nächsten25.

Bildnachweis

CVMA G 8830, A 11212, A 11214, G 8831 (Detail), Großdia G 66 (Detail)

Nachweise

Fußnoten

  1. Einer auffälligen Häufung dieses Motivs begegnet man im Umkreis Albrechts von Brandenburg und Friedrichs des Weisen; Kerstin Merkel, Jenseits-Sicherung. Kardinal Albrecht von Brandenburg und seine Grabdenkmäler, Regensburg 2004, bes. S. 75–86.
  2. Vgl. zuletzt: Albrecht Dürer. Das druckgraphische Werk, I: Kupferstiche, Eisenradierungen und Kaltnadelblätter, bearb. von Rainer Schoch, Matthias Mende und Anna Scherbaum, München/Berlin/London/New York 2001, Nr. 24 (Meder 29), Nr. 62 (Meder 32), Nr. 72 (Meder 35), Nr. 81 (Meder 37).
  3. Schoch/Mende/Scherbaum 2002 (wie Anm. 12), Nr. 240.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen / Daniel Parello unter Verwendung von Vorarbeiten von Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 3), Berlin 2008, 290 [= 2c. Strahlenkranzmadonna]

Siehe auch

Extern

GND-Explorer (Objekt)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Strahlenkranzmadonna (Lich, Stiftskirche St. Maria)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/314-1-01-04_strahlenkranzmadonna-lich-stiftskirche-st-maria> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/314-1-01-04

Maria im Strahlenkranz. Nürnberg, St. Sebald, Pfinzing-Fenster (Chor s III, 6b). Hirsvogel-Werkstatt nach Entwurf Albrecht Dürers, 1515Strahlenkranzmadonna: ES [= Erhaltungsschema] Chor n II, 2c