Noli me tangere (Frankenberg, Liebfrauenkirche)

Von Daniel Parello

H. 86 cm, B. 54–54,5 cm.

Nahezu vollständig erhalten. Im Medaillon ist lediglich ein Stück des Karogrundes ergänzt. Das Inkarnat sowie die violetten, blauen und gelben Farbgläser besitzen aufgrund der deckenden Verwitterungsschicht eine stark verminderte Lichtdurchlässigkeit.

Christus ist, obwohl Untergewand und Mantel seinen Körper eng umschließen, mit freiliegender Seitenwunde wiedergegeben. In leicht tänzelnder Gebärde und mit erhobenen Armen segnet er die vor ihm am Boden kauernde Magdalena, die ihm den Arm entgegenstreckt. Wille vermutete, dass der Christusfigur die für Limburg herangezogene Vorlage des ungläubigen Thomas zugrunde liegt²¹.

Blauer Karogrund. Christus in hellgelbem Gewand und rotem Mantel, Nimbus rot. Maria Magdalena mit violettem Gewand und rotem Mantel, Nimbus gelb. Hellgrüner Wiesenboden, gelbes Salbgefäß.

CVMA K 12532, Großdia K 00/6 Foto Marburg 22618, Detail 22619

21. Wille 1952, I, S. 113. Als Argument führt sie die frei zu sehende Seitenwunde Christi an, die jedoch bei Noli-me-tangere-Darstellungen nicht ungewöhnlich ist. ↑

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen / Daniel Parello unter Verwendung von Vorarbeiten von Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 3), Berlin 2008, 118 [= 1 c. Noli me tangere]

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

„Noli me tangere (Frankenberg, Liebfrauenkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/307-1-02-03_noli-me-tangere-frankenberg-liebfrauenkirche> (aufgerufen am 26.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/307-1-02-03