Hl. Valentin (Oberursel, Pfarrkirche St. Ursula)

Von Daniel Hess

H. 51,5 cm, B. 42,5 cm.

Grün stark korrodiert, 1983 scharf gereinigt, in Rot und Gelb Lochfraß. Sehr dünnes, beriebenes Silbergelb in Kopf und Gewand; Malerei in Inkarnat und roter Kasel stark berieben; Nachkonturierungen von 1877 in den gelben Gläsern. Die Krümme des Pedums wurde offenbar bereits bei Ausführung der Scheibe vergessen, da es beim linken Nimbensegment keine Anhaltspunkte für eine Ergänzung gibt.

Bei dem früher irrtümlich mit Nikolaus bzw. Gebhard identifizierten Heiligen handelt es sich wie in der Südsakristei der Kiedricher Valentinskirche und in Chorfenster nord II der Friedberger Pfarrkirche um den Hl. Valentin, der mit Pedum und dem vor ihm am Boden liegenden Fallsüchtigen gezeigt ist.

Der jugendliche Heilige mit blondem Haarschopf trägt über der Albe eine hellblaue Dalmatik mit weißer Borte und darüber eine rote Kasel. In der Linken ein grauweißes Pedum mit Velum, aber ohne Krümme, segnet er einen moosgrün gekleideten Fallsüchtigen. Architekturrahmen weiß mit rosabraunen Basen und Kapitellen, rückwärtige Architektur in hellem Gelb, grüne Kassettendecke und dunkelgelber Boden; blauer Rankengrund.

CVMA A 11055, Großdia A 211

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999, 299 [= 2b. Hl. Valentin]

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

„Hl. Valentin (Oberursel, Pfarrkirche St. Ursula)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/214-1-02-02_hl-valentin-oberursel-pfarrkirche-st-ursula> (aufgerufen am 25.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/214-1-02-02