Hl. Ursula (Oberursel, Pfarrkirche St. Ursula)

 
Datierung
um 1464
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Daniel Hess

Abmessungen

H. 53,5 cm, B. 42,5 cm.

Erhaltung

Lochfraß in den gelben, roten und blauen Gläsern; rosaviolette Gläser stark korrodiert, 1983 scharf gereinigt. Schwarzlotbemalung auf blauen und rosavioletten Gläsern beinahe vollständig verloren, auf roten Gläsern korrodiert.

Ikonographie

Die Patronin der Kirche ist nach dem seit dem hohen Mittelalter gebräuchlichen Typus als Königstochter mit Krone und einem Pfeil oder Pfeilbündel als Attribut dargestellt11. In Oberursel wird die Heilige offenbar erst im Zusammenhang mit der Erlangung der Stadtrechte 1444 Stadt- und Kirchenpatronin12.

Farbigkeit

Über einem rosabraunen Untergewand trägt die Heilige einen weißen, goldgesäumten Mantel mit blauem Futter; Krone und Nimbus gelb, Haare und Pfeile silbergelb. Architekturrahmen weiß, rückseitige Architektur gelb, rosabraune Kassettendecke und Boden in dunklem Bernsteinton; roter Rankengrund.

Bildnachweis

CVMA A 11053, Großdia A 209

Nachweise

Fußnoten

  1. Als zeitgenössisches Vergleichsbeispiel bietet sich ein oberrheinischer Holzschnitt um 1460/75 an, der im Unterschied zum Kupferstich des Meisters E.S. die Heilige ebenfalls ohne Buch zeigt (s. Frank Günter Zehnder, Sankt Ursula. Legende-Verehrung-Bilderwelt, Köln 1985, S. 126f., Abb. S. 15).
  2. Als villa Ursella ist die Stadt zwar bereits 791 genannt, der Name wird jedoch vom Urselbach hergeleitet, der an der Stadt entlangfließt. Eine Beziehung zum Namen der Hl. Ursula ist erst im Zusammenhang mit der Chorweihe und dem ältesten überlieferten Stadtwappen von 1480/90 nachzuweisen; vgl. Baeumerth (s. Bibl.), 1991, S. 20, 33f.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999, 298 [= 4b. Hl. Ursula]

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hl. Ursula (Oberursel, Pfarrkirche St. Ursula)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/214-1-01-01_hl-ursula-oberursel-pfarrkirche-st-ursula> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/214-1-01-01

Hl. Ursula. Ausschnitt aus Abb. 255.Hl. Ursula: ES [= Erhaltungsschema] Chor nord II, 4b