Ehemals Querhausfenster nord IV

Auf Grund der Maßwerkform wie der Maße lassen sich sowohl das 1964 in die ein Jahr zuvor neu erbaute Sakristei der Friedberger Liebfrauenkirche übertragene Weltgericht als auch der Maßwerkvierpaß im Friedberger Wetterau-Museum unzweifelhaft als ursprüngliche Maßwerkverglasung des Querhausfensters nord IV nachweisen¹⁶. Im 19. Jahrhundert sind die Scheiben an ihrem ursprünglichen Standort immer wieder dokumentiert (Fig. 113). Nachdem sie von Alexander Linnemann bei der Neugestaltung des Fensters im Jahre 1900 restauriert, d.h. in den Fehlstellen ergänzt und wieder in das Maßwerk eingesetzt worden waren, wurden die Scheiben im Zweiten Weltkrieg durch eine in unmittelbarer Nähe des Chores explodierte Bombe beschädigt, 1963 schließlich ausgebaut und durch Gottfried Frenzel, Nürnberg, restauriert und an ihre heutigen Standorte verbracht. Die übrige Verglasung des vierbahnigen, zehnzeiligen Fensters war offenbar bereits im 18./19. Jahrhundert verloren; die unteren acht Zeilen des Fensters wurden zugemauert, nachdem man das Sakristeidach erneuert und bis in die achte Zeile hochgeführt hatte (Fig. 112).

S. 186f.

Friedberg, Wetterau-Museum

16. Die Fenstermaße konnten an Hand der Bauaufnahmen von 1896 im Friedberger Stadtarchiv ermittelt werden; von den in Frage kommenden vierpaßbekrönten Fenstern im Querhaus stimmen nur die Maße von nord IV mit den Scheiben überein. ↑

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.

„Ehemals Querhausfenster nord IV“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/208-1-07_ehemals-querhausfenster-nord-iv> (aufgerufen am 25.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/208-1-07