Eberbach · Ehemaliges Zisterzienserkloster

Nachdem der Verfasser den von Hess 1999, S. 78–89 bearbeiteten Eberbacher Bestand bereits im Jahr 2001 um ein verlorenes blank verglastes Ornamentfenster aus dem späten 12. Jahrhundert erweitern konnte¹⁰, sind mittlerweile auch Verglasungsreste gemalter, jüngerer Ornamentfenster aufgefunden worden, die zu unbekannter Zeit in einer Zigarrenkiste geborgen worden waren (Abb. 309)¹¹. Die gut erhaltenen, meist grünweißen, z.T. auch farbigen Stücke und Scherben zeigen zum einen Blätter (Beifuß[?], Eiche) auf fein gegittertem Grund, zum anderen Efeublätter auf schwarz abgedecktem Grund, ferner eine Rosette sowie Maßwerk- und ornamentierte Zwickelelemente. Letztere Verglasungsreste lassen sich im Hinblick auf ihre Zeichnung und die Maßwerkelemente wiederum in das zweite Viertel des 14. Jahrhunderts datieren und standen vielleicht mit dem Umbau und der Erweiterung der Klosterkirche in Zusammenhang, die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts vorgenommen worden sind¹². Ob hierzu auch die Scherben der ersten Gruppe gerechnet werden können, ist unsicher, da die Art ihrer Gestaltung bereits im 13. Jahrhundert gebräuchlich war.

Unpubliziert

10. Gast 2001, S. 565, Abb. 1. ↑
11. Frdl. Hinweis von Dipl.-Rest. Ulrike Kunert, Wiesbaden, Landesamt für Denkmalpflege Hessen. ↑
12. Vgl. Hess 1999, S. 78, 80, und Dehio Hessen, II, 2008, S. 422. Eng verwandt sind einige Scheiben in der Sammlung Nassauischer Altertümer, Wiesbaden; vgl. Hess 1999, S. 324f., Fig. 224. ↑

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.

„Eberbach · Ehemaliges Zisterzienserkloster“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/204-3_eberbach-ehemaliges-zisterzienserkloster> (aufgerufen am 26.11.2025)

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