Anbetung des Kindes durch Aphrodisius (Partenheim, Pfarrkirche)

 
Datierung
um 1440/50
Fenster
Chorfenster
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Uwe Gast

Abmessungen

H. 81,5 cm, B. 40 cm.
1819/20 aus Partenheim erworben.

Erhaltung

Mehrere, mitunter große Stücke im Gewand Mariens, ein Stück der Kopfbedeckung des Aphrodisius, ein Stück im Boden und nahezu der gesamte obere Architekturabschluss sind ergänzt28; im originalen Bestand einige Sprünge, ferner ein seitenverkehrt eingebleites Stück. Der Leib des Kindes ist vermutlich übermalt.

Ikonografie, Komposition

Mit der im Evangelium des Matthäus kurz geschilderten Flucht nach Ägypten (Mt 2,13–15) ist eine Reihe von Legenden verbunden, von denen in den Apokryphen berichtet wird, so u.a. auch von der Anbetung des Kindes durch Aphrodisius: Als die Hl. Familie auf ihrer Flucht in das Gebiet von Hermopolis nach Sotinen gelangte, betrat Maria mit dem Kind den Tempel, woraufhin alle 365 Götzenbilder zu Boden stürzten; Aphrodisius, der Vorsteher der Stadt, hörte davon und ging bekehrt zum Tempel, um dort jenen einen Gott anzubeten, dem sich alle anderen Götter unterworfen hatten (Evangelium des Pseudo-Matthäus 22,2–24)29. Wie Suzanne Beeh-Lustenberger vermutet hat, hat die Aufnahme der Darstellung des Sturzes der ägyptischen Götzen in die Biblia pauperum die Ausbildung des vorliegenden Bildtyps befördert30.

Farbigkeit, Technik

Maria sitzt in rotem Kleid und blauem Mantel auf einer gelben, braun getönten Thronbank, ihr Nimbus ist wie bei Elisabeth (Nr. 151) dunkelgelb, während der Nimbus des Knaben rot ist; Aphrodisius ist in den gleichen Farben wie Maria gekleidet, doch ist seine Kopfbedeckung von hellgelb; die Götzen im Hintergrund sind rot und gelb und stürzen von gebrochenen, weißen und gelben Säulen.

Bildnachweis

CVMA RT 13233, Großdia RT 05/028

Weitere Angaben

Standort heute

Darmstadt, Hessisches Landesmuseum

Nachweise

Fußnoten

  1. Heinz Merten, in: AK München 1947, S. 19, Nr. 123, weist die rechte Hand Mariens und die Hände Aphrodisius’ als Ergänzungen aus. Das Glas scheint in beiden Fällen original zu sein, doch ist es jeweils rückseitig mit einem Klebemittel abgedeckt.
  2. Hennecke/Schneemelcher 31959, S. 308f.
  3. Beeh-Lustenberger 1973, S. 133 (Nr. 183).

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 422 [= 152. Anbetung des Kindes durch Aphrodisius]

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Anbetung des Kindes durch Aphrodisius (Partenheim, Pfarrkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/135-1-01-05_anbetung-des-kindes-durch-aphrodisius-partenheim-pfarrkirche> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/135-1-01-05

Anbetung des Kindes durch Aphrodisius: ES [= Erhaltungsschema] Nr. 152