Christus am Kreuz (Oppenheim, Katharinenkirche)

 
Datierung
um 1435/40
Fenster
Chorfenster I
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Uwe Gast

Abmessungen

H. 69 cm, B. 74,5 cm.

Erhaltung

Nur der obere Teil der zweizeiligen Darstellung (2/3a) enthält mittelalterliche Reste; sie beschränken sich auf Oberkörper und Arme Christi sowie auf die Engel links und rechts des Kreuzes. Kopf, Nimbus und Teile des Oberkörpers Christi, ferner das Kreuz und die rahmende Architektur wurden 1857 ergänzt bzw. übermalt.

Rekonstruktion, Ikonografie, Komposition

Die Darstellung Christi am Kreuz zwischen Engeln, die das aus den Wunden strömende Blut in Kelchen auffangen, dürfte entweder zu einer dreibahnigen, drei- oder gar vierzeiligen, vielfigurigen Kalvarienbergdarstellung gehört haben, wie Ivo Rauch und der Verf. angenommen haben350, oder wahlweise Teil einer wesentlich kleiner dimensionierten, lediglich zweibahnigen, zwei- oder allenfalls dreizeiligen Kreuzigungsszene gewesen sein. Für Letzteres sprächen die weißen Flickstücke einer architektonischen Rahmung(?), die die Scheibe gemäß der Bestandsaufnahme von 1855/56 rechts als Begrenzung aufwies (Karton Nr. 14); auf Ersteres könnte dagegen die Gruppe der Trauernden in 2/3b schließen lassen, die sich auf der linken Seite, d.h. zur Rechten Christi befand und als Pendant eine Gruppe von Soldaten um den Guten Hauptmann gehabt haben könnte351. Dabei ragte die Figur Christi, dessen Arme steil nach oben gerissen sind352, in jedem Fall etwas über die Köpfe der Begleitfiguren hinaus, sodass anzunehmen ist, dass das Feld 1857 am unteren Rand beschnitten wurde.

Ornament, Farbigkeit

Die originalen Reste des Hintergrundes rot (Muster III,9). Die Engel in Weiß mit goldgelben Kelchen.

Bildnachweis

CVMA A 59/86, G 9064 (vR), G 9415 (nR)

Nachweise

Fußnoten

  1. Rauch 1997, S. 96f., 102, 104; Gast 2004, S. 204.
  2. Dabei handelte es sich aber auf keinen Fall um die Soldaten in 5/6b, deren Zugehörigkeit zur Verleugnung Petri hier erstmals nachgewiesen kann. Vgl. dagegen noch Rauch 1997, S. 97, 104, Anm. 293, und S. 106, sowie Gast 2004, S. 204.
  3. Ein überaus eng verwandtes Kruzifixus-Fragment ist in Köln, Museum Schnütgen, Inv. Nr. M 610, erhalten; s. Lymant 1982, S. 111, Nr. 61.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 373 [= 3a. Christus am Kreuz]

Siehe auch

Extern

GND-Explorer (Objekt)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Christus am Kreuz (Oppenheim, Katharinenkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/134-1-16-07_christus-am-kreuz-oppenheim-katharinenkirche> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/134-1-16-07

Christus am Kreuz: ES [= Erhaltungsschema] Chor I, 3aTrauernde (Ausschnitt aus Abb. 109). Ehemals Westchor. Mittelrhein, um 1435/40