Christus am Ölberg (Oppenheim, Katharinenkirche)

 
Datierung
um 1435/40
Fenster
Chorfenster I
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Uwe Gast

Abmessungen

H. 82,5 cm, B. 74 cm.

Erhaltung

Nur der obere Teil der zweizeiligen Darstellung (11/12a) enthält mittelalterliche Reste. Sie beschränken sich auf die betenden Hände Christi und auf die Gruppe der Häscher um Judas. Die Gläser für Inkarnattöne und Rüstungen sind mitunter verbräunt und bis zur Intransparenz korrodiert. Die Bemalung ist auf ebendiesen Gläsern schlecht erhalten; auch sonst ist sie z.T. berieben. Der hellbraune Turban des mittleren Häschers ist während der letzten Restaurierung mit einem getönten Glas hinterlegt worden, um die Überstrahlung der umliegenden dunklen Partien zu reduzieren.

Rekonstruktion, Ikonografie, Komposition

Durch die im Jahr 1855 angefertigte Bestandsaufnahme (Karton Nr. 1) ist die stark ergänzte Darstellung als Gebet Christi am Ölberg gesichert (Mt 26,36–46; Mc 14,32–42; Lc 22,39–46): Christus kniet betend im Vordergrund, während im Hintergrund Judas mit der Gruppe der Häscher bereits bedrohlich nahegekommen ist. Das Originalfeld war breiter angelegt und wurde zugunsten der neuen architektonischen Rahmung links wie rechts beschnitten, wodurch der Ansatz der landschaftlichen Szenerie links – eine Felsformation mit einem Baum – verloren ging. Um die schlafenden Jünger, den Engel mit Kelch (Lc 22,43) und weitere Häscher ergänzt, lässt sich sowohl eine zwei- als auch eine dreibahnige Komposition rekonstruieren, in der Christus rechts oder in der Mitte zu sehen gewesen sein muss343.

Farbigkeit

In der Gruppe der Häscher ist Judas durch sein gelbes Gewand hervorgehoben; die Häscher teils in graublauen Rüstungen, teils in roten, violetten und grünen Röcken; die Lanzen mit grauen Spitzen, die Fackel mit roter Flamme über gelbem Griff.

Bildnachweis

CVMA A 59/83, A 59/113 (Detail), G 9082 (vR), G 9433 (nR), G 9454f. (nR, Details), Großdia G III 132

Nachweise

Fußnoten

  1. Vgl. Rauch 1997, S. 111, und Gast 2004, S. 204, die sich entschieden für eine dreibahnige Komposition aussprachen.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 370 [= 12a. Christus am Ölberg]

Siehe auch

Extern

GND-Explorer (Objekt)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Christus am Ölberg (Oppenheim, Katharinenkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/134-1-16-01_christus-am-oelberg-oppenheim-katharinenkirche> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/134-1-16-01

Christus am Ölberg: ES [= Erhaltungsschema] Chor I, 12aChristus am Ölberg (Ausschnitt). Oppenheim, Katharinenkirche, Chor I, 12a. Mittelrhein, um 1435/40