Ornamentfelder mit Rauten auf Blattranken (Oppenheim, Katharinenkirche)
![Ornamentfenster. Oppenheim, Katharinenkirche, Chor s III, 1/2b und 9b [hier 1b]. Mittel- oder Oberrhein, um 1276-1291](https://www.lagis-hessen.de/img/cvmahessen/s3/134-1-04-01_20.jpg)
Ornamentfenster. Oppenheim, Katharinenkirche, Chor s III, 1/2b und 9b [hier 1b]. Mittel- oder Oberrhein, um 1276-1291
Katalog
Von Uwe Gast
Abmessungen
H./B.: 1b: 86/76,5 cm; 2b: 85,5/75 cm; 3b: 85,5/74,5 cm; 4b: 85,5/74,5 cm; 5b: 85,5/76 cm; 6b: 85,5/74,5 cm; 7b: 85,5/74,5 cm; 8b: 86/74 cm; 9b: 66/70,5 (bzw. 75) cm.
Erhaltung
Obwohl in allen neun Scheiben zahlreiche Ergänzungen von 1856 und 1982 – und in Feld 4b zudem zwei bei der letzten Restaurierung 1998/99 ergänzte Randstücke – zu verzeichnen sind, ist das Muster zuverlässig überliefert. Die originalen Glasstücke weisen infolge des großflächigen Zuschnitts vielfach Sprünge auf, die teils mit Sprungbleien geflickt, teils geklebt sind; hinzu kommen die oben beschriebenen Schädigungen der Gläser durch Lochfraß, Verbräunung und Verwitterungsprodukte (vgl. Erhaltung S. 277). Aufgrund des hohen Anteils an grünlich weißen Gläsern, auf denen die Bemalung eine schlechte Haftung hatte, finden sich allenthalben großflächige Übermalungen. – Die Felder 1b, 3b und 5–7b sind nach Maßgabe des rahmenden, bei ihnen nach unten wachsenden Blattstabes auf dem Kopf stehend eingebaut.
Ornament, Farbigkeit
Ornament Typus D (siehe hierzu auch S. 289). In der Kombination naturalistisch-vegetabiler und geometrischer Formen folgt der hier vorliegende Ornamenttyp einem allgemeinen Trend in der zweiten Hälfte des 13. Jh.172. Unmittelbare Vorläufer sind jedoch nicht zu belegen. Erst zu Beginn des 14. Jh. begegnet das Oppenheimer Ornament in verwandter Form in einer verlorenen Scheibe aus Soest wieder, die Carl J. Milde zeichnerisch überliefert hat, sowie auf zwei zugehörigen Scheiben mit Stifterpaaren173.
Bildnachweis
CVMA A 12200, 12202, 12204, 12206, 12208, 12210, 12212, 12214, 12216, Großdia A 99/29f.
Nachweise
Fußnoten
- Scholz 1998, S. 61f. ↑
- Das heute verlorene Ornamentfeld befand sich um die Mitte des 19. Jh. in der Pfarrkirche St. Pauli in Soest, wohin es zusammen mit den unten erwähnten Stifterscheiben aus einer anderen, bislang nicht bekannten Soester Kirche gelangt sein dürfte. Zu der Zeichnung von Carl J. Milde, 1847, in Lübeck, St. Annen-Museum, vgl. Elisabeth Landolt-Wegener, Die Glasmalereien im Hauptchor der Soester Wiesenkirche (Westfalen. 13. Sonderheft), Münster 1959, S. 15, bes. S. 35 und Abb. 27, und zuletzt Suzanne Grosskopf-Knaack, Carl Julius Milde (1803–1875), Phil. Diss. Hamburg 1988, I, S. 101f. Zur Gruppe der Stifterscheiben in Soest, St. Pauli, und Köln, Museum Schnütgen, Inv. Nr. M 614, s. Landolt-Wegener, a.a.O., S. 33–37 und Abb. 38, 41, ferner Lymant 1982, S. 46–49, Nr. 25f. (hier S.47, Nr. 26), und AK Köln 1998, S. 204f., Nr. 34 (Carola Hagnau). ↑
Drucknachweis
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 302 [= 1-9b. Ornamentfelder mit Rauten auf Blattranken]
Indizes
Siehe auch
Extern
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ornamentfelder mit Rauten auf Blattranken (Oppenheim, Katharinenkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/134-1-04-01_ornamentfelder-mit-rauten-auf-blattranken-oppenheim-katharinenkirche> (aufgerufen am 26.11.2025)
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![Ornamentfenster. Oppenheim, Katharinenkirche, Chor s III, 1/2b und 9b [hier 9b]. Mittel- oder Oberrhein, um 1276-1291 Ornamentfenster. Oppenheim, Katharinenkirche, Chor s III, 1/2b und 9b [hier 9b]. Mittel- oder Oberrhein, um 1276-1291](https://www.lagis-hessen.de/img/cvmahessen/s1/134-1-04-01_22.jpg)