Ehemals Mainz, Benediktiner-Klosterkirche St. Jakob

 
Standort
Mainz
Anzahl Fenster
1
Anzahl Scheiben
1
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Katalogdaten

Beschreibung

Nach seiner Zerstörung im Jahr 1329 durch die Bürgerschaft von Mainz war das um die Mitte des 11. Jh. von Erzbischof Bardo († 1051) gegründete, auf einer Anhöhe südlich von Mainz gelegene Benediktinerkloster St. Jakob48 lange Zeit in ruinösem Zustand. Mit der Wiederaufnahme des Kultus im Jahr 1404 ging die Errichtung eines Kreuzgangs einher, aber erst der Anschluss an die Bursfelder Kongregation in den Jahren 1441/42 führte zur eigentlichen Blütezeit des Klosters und zum Wiederaufbau der Klosterkirche des 12. Jh. als Saalkirche mit polygonalem Chorschluss (1458–1461).
Eine von Laienhand stammende, aber vermutlich recht getreue Aquarellansicht des Baues in P. Pantaleon Rupprechts Historia coenobii S. Jacobi majoris prope Moguntiam zeigt hoch ansetzende zweibahnige Maßwerkfenster. Acht dieser Fenster wurden im Jahr 1481 farbig verglast und stellten, Rupprecht zufolge, Heiligenfiguren (Wenzeslaus, Andreas) und Stifter dar, unter diesen Herzog Stephan († 1481/85?), der dritte Sohn Pfalzgraf Stephans von Pfalz-Simmern-Zweibrücken und Annas von Veldenz und Domherr in Mainz49, Johannes Mentzer († 1463), Propst des Stiftes St. Peter und Paul in Oberdorla/Thür., bestattet in St. Jakob50, und Johannes von Oppenheim, Vikar der Domkirche in Mainz (s. Reg. Nr. 34).
Spätestens während der Belagerung von Mainz im Jahr 1793, bei der das Kloster einschließlich der Kirche zerstört wurde, dürften die Glasgemälde untergegangen sein51.

Bibliographie

Arens 1961, S. 328f. (Aufzählung der Fensterstiftungen nach Rupprecht).

Nachweise

Fußnoten

  1. Grundlegend – mit Auflistung der älteren Literatur – Arens 1961, S. 319–338; Wolfgang Dobras, in: Jürgensmeier 1999, S. 470–510
  2. Hollmann 1990, S. 423.
  3. Arens 1958, S. 461, Nr. 911
  4. Nur eine Wappenscheibe des Abtes Martin Nickenich (1676–1698) aus dem Jahr 1694 ist erhalten. 1961 befand diese Scheibe sich im Schloss Herrnsheim, später in Privatbesitz der Familie Heyl von Herrnsheim; Arens 1961, S. 329, bzw. Arens 1985, S. 53f., Nr. 1952.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ehemals Mainz, Benediktiner-Klosterkirche St. Jakob“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/132-5_ehemals-mainz-benediktiner-klosterkirche-st-jakob> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/132-5