Zwei Rechteckscheiben mit Stiftern (Ersheim, Pfarr- und Friedhofskirche)
Katalog
Von Uwe Gast
Abmessungen
Umstände und Zeitpunkt des sicher nach 1811 erfolgten Zugangs sind nicht bekannt.
Erhaltung
Bei ihrer Publikation durch Fischer 1914 befanden sich die Scheiben in gutem, wenngleich schon damals restauriertem Zustand (Franz X. Zettler?)56. Nachdem sie im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden waren (1944), wurden sie nach 1945 abermals restauriert und sind seitdem mit groß-flächigen Ergänzungen versehen.
Komposition
Vis-à-vis auf Sockelleisten mit ihren Namen, vor den in Courtoisie einander zugeneigten Vollwappen ihrer Familien kniend, erschienen die Stifter Heinrich VII. von Handschuhsheim und Margarete Wiedergrün von Staufenberg in Anbetung der Heiligen Andreas und Johannes Bapt., die in den Inschriften zur Fürbitte aufgerufen werden; die zugehörigen Kopfscheiben mit Putti dürften in zwei Scheiben in Darmstadt (HLM, Nr. 194f.) erhalten sein.
Ornament
Beide Scheiben mit identischem blauen Damastgrund, vgl. hierzu S. 146; oben reiche Fruchtgehänge, nach deren Vorbild die Stifterscheiben in Darmstadt (HLM, Nr. 189f.) rekonstruiert worden sind.
Bibliographie
Die Kunstdenkmale des Regierungsbezirkes Oberbayern. Stadt München, Bezirksamt Erding, bearbeitet von Gustav von Bezold, Berthold Riehl und G. Hager (Die Kunstdenkmale des Königreiches Bayern I,4), München 1902, S. 1093 (Beschreibung mit Datierung Mitte 16. Jh.); Fischer 1914, S. 139f., Taf. 69f. (»Baldungschule«); Residenz München. Amtlicher Führer, bearbeitet von Heinrich Kreisel und Hans Thoma, München 1937, S. 108 (lediglich Erwähnung); Wentzel 1966, S. 28f., Anm. 31 (sieht in den Stifterscheiben eine Weiterentwicklung der »Gruppe« Wimpfen-Langenburg-Kleinbottwar); Beeh-Lustenberger 1973, S. 218 (Beschreibung der Scheiben mit Zuordnung zum Ersheimer Bestand); Residenz München, bearbeitet von Herbert Brunner und Gerhard Hojer, München 1979, S. 103 (»Oberrhein [Heidelberg], Frühzeit des 16. Jahrhunderts, Art des Hans Baldung Grien«); Residenz München. Amtlicher Führer, bearbeitet von Herbert Brunner, Gerhard Hojer, Lorenz Seelig und Sabine Heym, München 1996, S. 150 (wie Brunner/Hojer 1979); Hess 1999, S. 77 (Erwähnung); s. auch Bibliografie S. 137f.
Weitere Angaben
Standort heute
München, Residenz
Nachweise
Fußnoten
- Für eine Restaurierung durch Zettler spricht vor allem der Umstand, dass die bei Fischer 1914 publizierten Aufnahmen (Taf. 69f.) von Oskar Zettler angefertigt wurden. ↑
Drucknachweis
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 156 [= o. A.. Zwei Rechteckscheiben mit Stiftern]
Indizes
Siehe auch
Extern
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Zwei Rechteckscheiben mit Stiftern (Ersheim, Pfarr- und Friedhofskirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/106-1-04-00_zwei-rechteckscheiben-mit-stiftern-ersheim-pfarr-und-friedhofskirche> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/106-1-04-00