Fragment einer Stifterscheibe (Philipp II. von Hirschhorn?) (Ersheim, Pfarr- und Friedhofskirche)

 
Datierung
um 1517
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Uwe Gast

Abmessungen

Rechteckfeld, H. 48 cm, B. 41,5 cm.

Inschrift

Auf dem Spruchband des Stifters in gotischer Minuskel: Sant • Cristoffel • ich • dich • bitt: In • noete(n) • verlosz • mich • nitt •

Erhaltung

Zum originalen Bestand zählen allein die von der Hüfte abwärts verlorene Figur des Stifters, dessen Spruchband und einige wenige Stücke des blauen, gemusterten Bildgrundes zwischen Figur und Spruchband sowie am unteren Rand. Sechs kleinere Stücke sind der Restaurierung um 1900 zuzuschreiben; die Ergänzung zu einer Rechteckscheibe, die in Breite, Rahmung und Ornament (Feston) auf die Kopfscheiben Nr. 194f. abgestimmt ist, erfolgte um 1930/35 nach deren Erwerbung. Beeinträchtigt sind die originalen Partien durch zahlreiche, mit Sprungbleien gesicherte Sprünge und Verluste der Bemalung, vor allem im Kopf des Stifters; die blauen Glasstücke sind rückseitig flächig korrodiert.

Ikonografie, Komposition

Der an den Hl. Christophorus sich wendende Stifter stellt wahrscheinlich Philipp II. von Hirschhorn (1483–1522) dar53. Aufgrund des Fehlens des Sockels mit Inschrift ist er aber nicht mit letzter Sicherheit zu identifizieren.

Farbigkeit, Technik

Der Stifter in kühl schimmerndem silbergrauen Harnisch, mit einer Goldkette geschmückt, vor blauem, in wenigen originalen Stücken erhaltenem Damastgrund. Die Goldkette und die Fäden in der Haube in Silbergelb.

Bildnachweis

CVMA RT 13293, Großdia RT 05/087

Weitere Angaben

Standort heute

Darmstadt, Hessisches Landesmuseum

Nachweise

Fußnoten

  1. Zu dessen Person zusammenfassend Scholz, Bergstraße, 1994, S. 86 (Nr. 114). – Das Figurenfragment könnte sich indessen auch als Darstellung Engelhards III. von Hirschhorn (1485–1529) oder Wilhelms von Habern († 1537) deuten lassen.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 153 [= 189. Fragment einer Stifterscheibe (Philipp II. von Hirschhorn?)]

Siehe auch

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Fragment einer Stifterscheibe (Philipp II. von Hirschhorn?) (Ersheim, Pfarr- und Friedhofskirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/106-1-02-01_fragment-einer-stifterscheibe-philipp-ii-von-hirschhorn-ersheim-pfarr-und-friedhofskirche> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/106-1-02-01

Philipp II. von Hirschhorn(?) als Stifter und Kopfscheibe mit Putto. Ehemals Ersheim, Pfarr- und Friedhofskirche. Darmstadt, HLM, Nr. 189, 194. Heidelberg (Kamberger-Werkstatt), um 1517. Die beiden zusammenmontierten Scheiben stammen ursprünglich aus zwei verschiedenen Fenstern, das weitgehend ergänzte Rechteckfeld mit der Stifterfigur wurde nach dem Vorbild der Münchener Stifterscheibe geschaffenKopfscheibe mit Putto. Darmstadt, HLM, Nr. 194. Kat. S. 154.Fragment einer Stifterscheibe (Philipp II. von Hirschhorn?): ES [= Erhaltungsschema] Darmstadt Nr. 189