Kolonialausstellungen

Datum

1897

Bezugsort(e)

Kassel

Epoche

Kaiserreich

Themenbereich

Gesellschaft und Öffentliches Leben · Politik

Ereignis

Was geschah

1896 fand in Berlin die erste deutsche Kolonialausstellung statt, die in den folgenden Jahren zahlreiche Nachahmer in Deutschland fand. In Kassel beschloss der dortige Zweigverein der Deutschen Kolonialgesellschaft aus Anlass seines zehnjährigen Bestehens 1897 eine Kolonialausstellung zu veranstalten, die in der Kasseler Orangerie stattfinden sollte. Die Organisatoren der Kasseler Ausstellung hatten sich zum Ziel gesetzt, „koloniale Bestrebungen in Geschäfts- und Gesellschaftskreisen immer weiter zu verbreiten“ und „das Publikum mit der Qualität und dem Konsum unserer Kolonialprodukte vertrauter zu machen und vorhandene Vorurteile möglichst zu beseitigen.“ Eventuelle Überschüsse sollten dem Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien zugutekommen. Neben den ausgestellten Produkten, die die Besucherinnen und Besucher auch kaufen konnten, gab es „sehr interessante ethnographische Sammlungen“ zu sehen. Diese Vermischung einer Verkaufsmesse für landestypische Produkte aus den eigenen Kolonien mit einer ethnologischen Ausstellung war üblich für deutsche Kolonialausstellungen. Gezeigt wurde, was in weitestem Sinne mit den Kolonien zu tun hatte. Oft mussten sich Bewohnerinnen und Bewohner aus den Kolonien vor dem deutschen Publikum präsentieren beziehungsweise Produkte bewerben. Die 1899 in Wiesbaden abgehaltene Ausstellung dauerte 14 Tage und hatte 7000 Besucher.
(StF)