Forderungen und Zugeständnisse im Fürstentum Waldeck

Im Fürstentum Waldeck gingen die ersten Forderungen nach Reformen etwas später ein als in den umliegenden hessischen Staaten. Am 9. März 1848 erreichten Emma Fürstin von Waldeck (1802-1858) die ersten Petitionen. Die Frankfurter Oberpostamtszeitung berichtete über die Übergabe einer Petition aus Rhoden, die dieselben Bitten enthielt, die auch in zahlreichen anderen Städten Deutschlands ausgesprochen wurden (in Hessen beispielsweise in Alsfeld, Gießen, Hanau, Offenbach oder Wiesbaden). Die Antwort der Regentin war zunächst unbefriedigend. Die befürchteten Unruhen blieben allerdings aus, nachdem sie kurz darauf erste Rechte gewährte. Am 14. März wurde das Gesetz über die Abschaffung der Zensur veröffentlicht. Weiterhin gab es weitreichende Zugeständnisse vor allem bei landwirtschaftlichen Abgaben. Am 28. April erschien schließlich eine Bekanntmachung mit einer Zusammenstellung der bisher zur „Erleichterung“ der Bevölkerung gemachten Zusagen, die die Vielzahl der entsprechenden Forderungen deutlich macht.
(StF)

• Armin Sieburg, Der Verlauf der Revolutionen von 1830 und 1848 im Fürstentum Waldeck, in: Geschichtsblätter für Waldeck Bd. 69, 1981, S. 125-178

• [Bericht in der Frankfurter Oberpostamtszeitung vom 15. März 1848; Gesetz über die Aufhebung der Zensur im Fürstentum Waldeck vom 14. März 1848; Bekanntmachung vom 28. April 1848 über die bisher gemachten Zugeständnisse]

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

„Forderungen und Zugeständnisse im Fürstentum Waldeck, März 1848“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7192_forderungen-und-zugestaendnisse-im-fuerstentum-waldeck> (aufgerufen am 25.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/7192