Offizielle Eröffnung des wiederaufgebauten Exotariums im Zoologischen Garten Frankfurt

 

Ereignis

Was geschah

Im Zoologischen Garten der Stadt Frankfurt am Main wird das wiederaufgebaute Aquarium als „Exotarium“ von Oberbürgermeister Werner Bockelmann (1907–1968; SPD) feierlich eröffnet1. Etwa doppelt so groß wie das alte Aquarium des Zoos, beherbergt das Haus gleich hinter dem Eingang zwei Schauanlagen mit ganz gegensätzlichen Klimalandschaften, auf der linken Seite Pinguine in einer Polarlandschaft, auf der rechten Seite die Uferlandschaft eines Urwaldflusses. Das alte Aquarium des Zoos wurde durch einen Bombentreffer in der Nacht vom 4. auf den 5. Oktober 1943 teilweise zerstört, seine Bewohner bei einer weiteren Bombardierung am 18. März 1944 getötet. Von der Bausubstanz überstanden jedoch die Gewölbe im Erdgeschoß die Luftangriffe. Anhand der Gewölbe ist im Inneren des Gebäudes deutlich zu erkennen, wo die einstige Aquarienhalle begann. Die mit der Wiedererrichtung vorgenommene Einteilung der dort angebrachten Wandaquarien entspricht weitgehend den Verhältnissen bei der Ersteröffnung, jedoch sind es nun acht Süß- und sechs Salzwasseraquarien. 1954 hatte die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung über den Wiederaufbau des Zoo-Aquariums positiv entschieden. Kurator des Exotariums ist Dr. h. c. Gustav Lederer (1892–1962). Er leitete bereits das alte Aquarium seit 1913. Im Laufe der Jahrzehnte veröffentlichte der gelernte Kaufmann und Tierpräparator in Zusammenhang mit seiner Tätigkeit zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen, für die ihm 1953 die Frankfurter Universität die Ehrendoktorwürde verlieh. Der Besuch des Exotariums ist nicht im regulären Besuchspreis des Zoos enthalten und kostet extra. Die Eintrittskarten können sowohl an den allgemeinen Zookassen als auch direkt am Exotarium erworben werden. Das Exotarium, das über die Zoobesuchszeiten hinaus zunächst bis 22.00 Uhr geöffnet ist, wird bereits in den verbleibenden vier Monaten bis Jahresende von nicht weniger als 282.000 Gästen besucht. Das Exotarium des Frankfurter Zoos besitzt heute internationales Renomee in der Erhaltungszucht für bedrohte Arten, darunter der Blaue Felsenleguan (Petrosaurus thalassinus) und der Bindenwaran (Varanus salvator).2
(KU)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Die Umbenennung in „Exotarium“, also einem Schauhaus für exotische Tiere, erfolgte, um der Zusammenfassung des Aquariums mit dem Insektarium bzw. Terrarium und der größeren gezeigten Artenvielfalt gerecht zu werden.
  2. Bell, Encyclopedia of the World's Zoos, Vol. 3, S. 1457.

Literatur

Weiterführende Informationen

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

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„Offizielle Eröffnung des wiederaufgebauten Exotariums im Zoologischen Garten Frankfurt, 28. August 1957“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/5389_offizielle-eroeffnung-des-wiederaufgebauten-exotariums-im-zoologischen-garten-frankfurt> (aufgerufen am 26.11.2025)

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