Bericht über wachsende Abneigung gegen Sammelaktionen in den Betrieben
Ereignis
Was geschah
Der Deutschland-Bericht des SPD-Exilvorstandes (Sopade) für den Monat Februar 1935, der am 14. März 1935 in Prag herausgegeben wird, berichtet unter anderem von der Sammelei in den Betrieben: Der Aufforderung, sich am Winterhilfswerk zu beteiligen, begegne man in diesem Jahr, anders als im letzten mit einer außerordentlich starken Abneigung. Die Anschläge in den Betrieben, dass 20 % der Lohnsteuer für die Winterhilfe abgezogen würden sowie die laufenden Haussammlungen für Eintopfgericht, Straßensammlungen usw., hätten den beißenden Spott der Belegschaft hervorgerufen. „Zwanzig Prozent Winterhilfe – Zwanzig Prozent geringer die Hand hoch.“ So wird gehöhnt. Der Erträge der Sammlungen für das Winterhilfswerk seien in diesem Jahr wesentlich geringer ausgefallen. Das treffe sowohl auf die Brotsammlungen wie auf die Pfundsammlungen zu. In Lampertheim und Bobstadt (mit zusammen 12.000 Einwohnern) seien zum Beispiel 1934 8.000 Laibe Brot zusammengekommen, in diesem Jahr nur 2.000.
(OV)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Sopade, Band 2, S. 190 f.
Kalender
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bericht über wachsende Abneigung gegen Sammelaktionen in den Betrieben, Februar 1935“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/4830_bericht-ueber-wachsende-abneigung-gegen-sammelaktionen-in-den-betrieben> (aufgerufen am 26.11.2025)
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