Großherzogliche Schlösser werden Erholungsheime für Schulkinder

 
Bezugsort(e)
Romrod
Epoche
Kaiserreich

Ereignis

Was geschah

Großherzogin Eleonore von Hessen (1871–1937), die zweite Ehefrau von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein (1868–1937),1 stellt die großherzogliche Sommerresidenz Schloss Romrod bei Alsfeld und den Landsitz Seeheimer Schloss als Erholungsheime für Schulkinder zur Verfügung. Auch das Jagdschloss Mönchbruch wird während des Ersten Weltkriegs zur Aufnahmestätte für erholungsbedürftige Kinder. Damit setzt die Großherzogin eine ganze Reihe sozialer Aktivitäten fort, die sie als Aufgabe ihrer Position als Frau des Landesherrn und Verpflichtung der Bevölkerung gegenüber versteht. Die Geburt ihres ersten Sohnes Georg Donatus (1906–1937) nahm die Großherzogin zum Anlass, die „Ernst-Ludwig- und Eleonoren-Stiftung“ ins Leben zu rufen. Die Arbeit dieser Stiftung verfolgt das Ziel, die Säuglingssterblichkeit zu verringern. Dazu werden mit Mitteln der Stiftung Krankenpflegerinnen (sogenannte Eleonorenschwestern) ausgebildet, die Wöchnerinnen besuchen, ihnen beratend zur Seite stehen berieten und Säuglingsausstattung an arme Familien verteilen. 1911 initiierte sie die Errichtung des Eleonorenheims, eines Säuglings- und Kinderkrankenhauses, das sich in der Heinheimerstraße in Darmstadt befindet. Großherzogin Eleonore steht mit ihrem karitativen Engagement in der Tradition ihrer Schwiegermutter Alice Maud Mary von Hessen und bei Rhein (1843–1878), die sich nach ihrer Heirat mit dem späteren Großherzog Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein (1837–1892) besonders um die Verbesserung der hygienischen Bedingungen für Wöchnerinnen, deren Gesundheit und Leben durch das Kindbettfieber, eine bakterielle Infektion der Gebärmutter und benachbarter Organe, gefährdet sind.
(KU)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Eleonore von Hessen (gebürtig Eleonore Prinzessin zu Solms-Hohensolms-Lich) heiratete den Großherzog im Februar 1905 nach dessen Scheidung von seiner ersten Frau Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha (1876–1936).

Literatur

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Großherzogliche Schlösser werden Erholungsheime für Schulkinder, 8. Juni 1916“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/481_grossherzogliche-schloesser-werden-erholungsheime-fuer-schulkinder> (aufgerufen am 25.11.2025)

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