Großherzogliche Schlösser werden Erholungsheime für Schulkinder
Datum
8. Juni 1916 Bezugsort(e)
Romrod Epoche
Kaiserreich Themenbereich
Gesellschaft und Öffentliches LebenEreignis
Was geschah
Großherzogin Eleonore von Hessen (1871–1937), die zweite Ehefrau von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein (1868–1937),1 stellt die großherzogliche Sommerresidenz Schloss Romrod bei Alsfeld und den Landsitz Seeheimer Schloss als Erholungsheime für Schulkinder zur Verfügung. Auch das Jagdschloss Mönchbruch wird während des Ersten Weltkriegs zur Aufnahmestätte für erholungsbedürftige Kinder. Damit setzt die Großherzogin eine ganze Reihe sozialer Aktivitäten fort, die sie als Aufgabe ihrer Position als Frau des Landesherrn und Verpflichtung der Bevölkerung gegenüber versteht. Die Geburt ihres ersten Sohnes Georg Donatus (1906–1937) nahm die Großherzogin zum Anlass, die „Ernst-Ludwig- und Eleonoren-Stiftung“ ins Leben zu rufen. Die Arbeit dieser Stiftung verfolgt das Ziel, die Säuglingssterblichkeit zu verringern. Dazu werden mit Mitteln der Stiftung Krankenpflegerinnen (sogenannte Eleonorenschwestern) ausgebildet, die Wöchnerinnen besuchen, ihnen beratend zur Seite stehen berieten und Säuglingsausstattung an arme Familien verteilen. 1911 initiierte sie die Errichtung des Eleonorenheims, eines Säuglings- und Kinderkrankenhauses, das sich in der Heinheimerstraße in Darmstadt befindet. Großherzogin Eleonore steht mit ihrem karitativen Engagement in der Tradition ihrer Schwiegermutter Alice Maud Mary von Hessen und bei Rhein (1843–1878), die sich nach ihrer Heirat mit dem späteren Großherzog Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein (1837–1892) besonders um die Verbesserung der hygienischen Bedingungen für Wöchnerinnen, deren Gesundheit und Leben durch das Kindbettfieber, eine bakterielle Infektion der Gebärmutter und benachbarter Organe, gefährdet sind.
(KU)
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Bezugsrahmen
Nachweise
Fußnoten
- Eleonore von Hessen (gebürtig Eleonore Prinzessin zu Solms-Hohensolms-Lich) heiratete den Großherzog im Februar 1905 nach dessen Scheidung von seiner ersten Frau Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha (1876–1936). ↑
Literatur
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 325
- Manfred Knodt, Die Regenten von Hessen-Darmstadt, 2., durchges. Aufl., Darmstadt 1977, S. 132
- Manfred Knodt, Ernst Ludwig: Großherzog von Hessen und bei Rhein. Sein Leben und seine Zeit, Darmstadt 1978, S. 101
Weiterführende Informationen
- Wikipedia: Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich (abgerufen am 7.6.2016).
- Wikipedia: Schloss Romrod (abgerufen am 7.6.2016).
- Wikipedia: Seeheimer Schloss (abgerufen am 7.6.2016).
- Wikipedia: Jagdschloss Mönchbruch (abgerufen am 7.6.2016).
Kalender
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Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Personen
- Hessische Biografie: Alice, Hessen-Darmstadt, Großherzogin
- Hessische Biografie: Eleonore, Hessen-Darmstadt, Großherzogin
- Hessische Biografie: Ernst Ludwig, Hessen-Darmstadt, Großherzog
- Hessische Biografie: Georg Donatus, Hessen-Darmstadt, Erbgrossherzog
- Hessische Biografie: Ludwig IV., Hessen-Darmstadt, Großherzog
- Hessische Biografie: Viktoria Melita, Russland, Großfürstin
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Großherzogliche Schlösser werden Erholungsheime für Schulkinder, 8. Juni 1916“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/481_grossherzogliche-schloesser-werden-erholungsheime-fuer-schulkinder> (aufgerufen am 25.11.2025)
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