Bericht über die Situation an den deutschen Hochschulen

 

Ereignis

Was geschah

Der SS-Sicherheitsdienst beschäftigt sich in seinen geheimen Meldungen aus dem Reich unter anderem mit der Hochschullage im dritten Trimester 1940 (September bis Dezember 1940). Die Zahl der Studierenden sei durch den Zustrom von Erstsemestern und durch die Freigabe höherer Semester durch die Wehrmacht bis zum 15. April 1941 in den meisten Hochschulen angestiegen, so auch in Frankfurt am Main und in Gießen. Das Frauenstudium sei weiter angestiegen, wobei von jungen Studentinnen die Fächer Medizin, Philologie und Volkswirtschaft bevorzugt würden. Während das Studium der Theologie an den meisten Hochschulen fast im Aussterben sei, herrsche in der Medizin nach wie vor ein großer Andrang. Der Anteil der Medizinstudenten betrage zum Beispiel in Berlin 50 %, in Freiburg im Breisgau 60 % und in Gießen 66 %. Nur aus Frankfurt am Main werde ein geringer zahlenmäßiger Rückgang der Medizinstudenten gemeldet. Der Forschungs- und Lehrbetrieb habe trotz zahlreicher Einberufungen von Dozenten und Assistenten zum Heer aufrecht erhalten werden können. Schwierigkeiten würden jedoch etwa aus der Philosophischen Fakultät der Universität Marburg gemeldet, wo außer Einberufungen zahlreiche Umbesetzungen und Abberufungen zu Krisen führten.
(OV)

Bezugsrahmen

Kalender

M
T
W
T
F
S
S
28
29
30
31
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
1
2
3
4
5
6
7
8

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bericht über die Situation an den deutschen Hochschulen, 14. November 1940“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/4799_bericht-ueber-die-situation-an-den-deutschen-hochschulen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/4799