Eröffnung der Bahnstrecke Frankenberg – Winterberg
Ereignis
Was geschah
Nach einer Bauzeit von 2¾ Jahren, während der auch italienischer Arbeiter eingesetzt wurden, wird die Neubachstrecke der Bahnlinie Frankenberg (Eder) – Winterberg eröffnet. Sie schließt in Winterberg an die Linie nach Bestwig an. Wegen der unterschiedlichen Höhenlage der Bahnhöfe Frankenberg (274,9 m NN) und Winterberg (654,3 m NN) muss die Bahn auf der 36,2 Kilometer langen Strecke fast 380 Meter Höhenunterschied überwinden. Der erste Zug auf der Strecke wird in den angeschlossenen Orten mit Jubel begrüßt. Mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke werden mehrere Postverbindungen, wie etwa die von Frankenberg nach Battenberg, eingestellt.
Ein geradezu symbolträchtiges, tragisches Ende findet am 28. November die Postverbindung zwischen Hallenberg und Allendorf (Eder). Die Postkutsche wird auf ihrer letzten Fahrt auf einem Bahnübergang bei Allendorf von einer Lokomotive erfasst, die vor der Eröffnung der Bahnstrecke eine Probefahrt unternimmt. Die beiden Pferde werden sofort getötet, die Kutsche geht zu Bruch, der Postillon stirbt wenige Tage später in einer Marburger Klinik an seinen schweren Verletzungen.
(OV)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Wissemann, Chronik der Stadt Frankenberg an der Eder von ihren Anfängen bis 1995, Bd. 2, Frankenberg (Eder) 1996, S. 40
Kalender
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Eröffnung der Bahnstrecke Frankenberg – Winterberg, 1. Dezember 1908“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/3840_eroeffnung-der-bahnstrecke-frankenberg-winterberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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