Verwüstung der Synagoge in Bad Nauheim
Ereignis
Was geschah
In Bad Nauheim wird die neue, 1929 eingeweihte Synagoge in der Karlstraße vermutlich durch SA-Trupps beschädigt. Nach den nach 1945 gemachten Angaben gelang es mehreren beherzten Männern das Feuer noch rechtzeitig einzudämmen. Es wird jedoch die gesamte Inneneinrichtung zerstört. Kostbare Gegenstände für den Gottesdienst, die auf dem Altar standen, und wertvolle Teppiche, die jüdische Kurgäste und Besucher der Gemeinde geschenkt haben, werden entwendet. (Nach den Angaben bei Arnsberg, Jüdische Gemeinden S. 108, sind die Kultusgegenstände (Thorarollen usw.) anscheinend zum Teil vorher ausgelagert worden sein.). Einige sehr bekannte Nauheimer Juden (Dr. Grünbaum, Florsheim) müssen mit einem Schild um dem Hals zum Spott der Bevölkerung durch die Straßen laufen. Auch das private Eigentum der Nauheimer Juden wird zerstört oder weggenommen.
(OV)
Bezugsrahmen
Indizes
Sachbegriffe
Nachweise
Literatur
- Eine Synagoge, die allen Gewalten trotzte. Die Geschichte der Synagoge Bad Nauheims, 1865–1945. In: Jüdische Rundschau Nr. 1, Jg. 1, Februar 1946, S. 19 f.
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Verwüstung der Synagoge in Bad Nauheim, 10. November 1938“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/3616_verwuestung-der-synagoge-in-bad-nauheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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