Sitzung des Alldeutschen Verbandstags in Wiesbaden

Der geschäftsführende Ausschuss des Alldeutschen Verbandstags hält seine diesjährige Sitzung in Wiesbaden ab. Im vorgelegten Geschäftsbericht wird festgestellt, die „Entwicklung der politischen Lage“ sei im Jahr 1906 für den Vaterlandsfreund wenig erfreulich gewesen. Wegen mangelnder Energie in den leitenden Kreisen, Verständnislosigkeit und bequeme Unterlassung bei den nationalen Kreisen und kurzsichtiger und gehässiger Beschlüsse auf seiten der Sozialdemokratie und des Zentrums sei in den national gesinnten Schichten der Bevölkerung ein lähmender Pessimismus immer stärker angewachsen. Der Alldeutsche Verband habe bei Regierung und Reichstag in der Frage der Flottenpolitik umsonst dafür geworben, daß das deutsche Volks in seiner großen Mehrheit bereit sein würde, im Hinblick auf den Ernst der politischen Lage auch beträchtlich größere Opfer für eine beschleunigte und gründliche Verjüngung und Vergrößerung der deutschen Flotte zu bringen, als die Flottenvorlage vorsah. In der Debatte über die sogenannte Polenfrage äußert General von Liebert: In der Politik geht Macht vor Recht und stützt sich dabei auf zwei Zitate Berliner Rechtsprofessoren. In der Presse wird vor allem dieser Satz vielfach diskutiert.
(OV)

• Deutscher Geschichtskalender für 1907, Teil 1, S. 14 f.

• In der Debatte über die Polenfrage äußert General von Liebert: In der Politik geht Macht vor Recht und stützt sich dabei auf zwei Zitate Berliner Rechtsprofessoren. In der Presse wird vor allem dieser Satz vielfach diskutiert.

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

„Sitzung des Alldeutschen Verbandstags in Wiesbaden, 6. September 1907“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/3297_sitzung-des-alldeutschen-verbandstags-in-wiesbaden_sitzung-des-alldeutschen-verbandstags-in-wiesbaden> (aufgerufen am 26.11.2025)

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