Willy Brandt distanziert sich von hessischer Forderung nach DDR-Anerkennung
Ereignis
Was geschah
Der Bundesvorsitzende der SPD, Willy Brandt (1913–1992), distanziert sich vom Beschluss des Bezirksparteitages der SPD Hessen-Süd vom 21. März, der die Anerkennung der DDR gefordert hat. Der sozialdemokratische Pressedienst erklärt dazu, die Politik der SPD werde von der Partei insgesamt bestimmt und die habe mehrfach geäußert, „niemand könne von einem Sozialdemokraten verlangen, den anderen Teil Deutschlands als Ausland anzuerkennen.“ Die Stellungnahme der SPD Hessen-Süd werde darum in der Gesamtpartei kritisch gewertet. Schon am Montag nach dem Bezirksparteitag hatte der wiedergewählte Bezirksvorsitzende Albert Osswald (1919–1996) in Frankfurt am Main die Parteitagsbeschlüsse so interpretiert, dass sich die Mehrheit der Delegierten nicht für eine bedingungslose Anerkennung der DDR votiert habe, sondern für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR.
Der Vorsitzende der CDU Hessen, Alfred Dregger (1920–2002), sieht im Beschluss des SPD-Parteitags, der auf eine Anerkennung der DDR hinauslaufe, eine gefährliche Entwicklung in der Deutschland- und Ostpolitik.
(OV)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.3.1969, S. 4
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
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„Willy Brandt distanziert sich von hessischer Forderung nach DDR-Anerkennung, 24. März 1969“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/1260_willy-brandt-distanziert-sich-von-hessischer-forderung-nach-ddr-anerkennung> (aufgerufen am 25.11.2025)
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