Erste Ausgabe der Satire-Zeitschrift „Pardon“

 

Ereignis

Was geschah

Zu den Gründern der Zeitschrift, die am 1. September 1962 erstmals in Frankfurt am Main erscheint, gehört der Karikaturist Kurt Halbritter (1924–1978), der ebenso wie eine Reihe seiner bekannten Kollegen F. W. Bernstein (1938–2018), Bernd Eilert (geb. 1949), Robert Gernhardt (1937–2006), Eckhard Henscheid (geb. 1941), Peter Knorr (geb. 1939), Chlodwig Poth (1930–2004), Hans Traxler (geb. 1929) und F. K. Waechter (1937–2005) zur sogenannten Neuen Frankfurter Schule, deren Mitglieder in teils enger Verbindung zur Satirezeitschrift „Pardon“ standen, angehörte.1 Vor der ersten Ausgabe, in der Erich Kästner (1899–1974), Werner Finck (1902–1978) und Vicco von Bülow alias Loriot (1923–2011) veröffentlichen, wurde vom Verlag eine Nullnummer für ein ausgewähltes Leserpublikum, das durch Teilnahme an einem Satire-Preisausschreiben Urlaubswochen in der DDR gewinnen konnte, herausgegeben.2 Einer breiten Öffentlichkeit wurde die mit dem Werbeslogan „Die Zeitschrift, die es hinter den Hörnern hat“ auftretende Blatt3 bereits mit einem in der ersten Ausgabe platzierten Aufregers bekannt: Die Veröffentlichung der Straßenbahn-Zeichnung des französischen Karikaturisten Agnese. Dort wird eine mit Nackten vollbesetzte Straßenbahn, die Assoziationen zu einer dort gefeierten Orgie nahelegt, von einem Teufel gelenkt. Mehrere Bundesländer versuchten nach der Veröffentlichung die Zeitschrift aus dem Regelverkauf zu ziehen. Das Bayerische Staatsministerium des Innern stellte den Antrag auf Übernahme in die „Liste jugendgefährdender Schriften“, das Land Berlin sowie die Städte Saarbrücken und Köln reagierten mit Beschlagnahmung bzw. schwärzten die entsprechenden Seiten.4
(FW)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.8.1987, S. 32: Karikaturen im Marburger Exil; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.8.2014, S. 33: Das Bild der Deutschen; Franz, Chronik Hessens, S. 446.
  2. Vgl. Zerpka, Die politische Pressesatire, S. 197.
  3. Vgl. Franz, Chronik Hessens, S. 446.
  4. Vgl. Zerpka, Die politische Pressesatire, S. 112.

Literatur

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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„Erste Ausgabe der Satire-Zeitschrift „Pardon“, 1. September 1962“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/1153_erste-ausgabe-der-satire-zeitschrift-pardon> (aufgerufen am 25.11.2025)

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