Frenkel, Eisemann Moses (1855) – Witzenhausen

Grab Nr. 99  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 83 x 142 x 14 cm

Platzierung

stehend

Beschreibung

Die Inschrift ist erhaben ausgeführt. Die Anfangsbuchstaben der Zeilen 4-19 ergeben von oben nach unten gelesen den Namen Jizchak Eisemann Frenkel (= Akrostichon).

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Der gerechte Mann, der Torakundige, wunderbar und ausgezeichnet in der Lehre und den guten Werken, Lehrer
und Richter, unser Lehrer Herr Jizchak, genannt Eisemann Frenkel, das Andenken des Gerechten zum Segen.
Hier ruht
Jizchak ging hinaus, um nachzudenken über die Lehre und das Gebot
von morgens bis abends, um seinem Schöpfer zu dienen.
Sein Begehren und sein Wunsch war, von Jugend an bis zum Alter die Lehre zu lernen und zu lehren.
Er näherte sich (dem anderen) und empfing jeden Menschen mit Freude und großer Liebe.
Mein Vater, mein Vater! Israels Wagen und sein Reiter stiegen in die Himmel auf*.
Der Tag seines Aufstiegs zum zerstörten Tempel diente uns als Sühne.
Es leuchtete für uns seine tiefe Gottesfurcht, als Vorsteher der heiligen Beerdigungsbruderschaft des Landes Jisrael.
Der Verdienst seiner Frömmigkeit und Demut wird uns zum Guten schützen.
Moses, der ihn zeugte, starb und auch Jizchak kehrte zurück in das Reich der Erleuchtung.
Seine Seele, die reine, sagte: Gesegnet seist du bei meinem Ausgang sowie bei meinem Kommen.
Er war Vorsteher der Landjudenschaft, (des Kreises) und der Gemeinde 35 Jahre lang in Treue.
[......... .........] der Lehre diente und der Mildtätigkeit (übte), auf diesen drei (Dingen) steht (die Welt).
Arme und Elende [.......] seine ganze Familie wurden von seinem Brot gesättigt.
[...........]
[.........]
Zum Tag als Gott das Herz der Väter zu den Söhnen zurückführen wird, und das Herz der Kinder zu Gott,
ging hin der Fromme von der Erde am Montag, den 24. Schewat [5] 615 n.d.k.Z. (= 12.2.1855).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.
mit 73 Jahren
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* 2 Kö 2,12

Ausführung

erhaben

Verstorbene

  1. Frenkel, Eisemann Moses
    Sterbetag
    12.2.1855
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Abterode
    Wohnort
    Witzenhausen
    Beruf
    Lehrer; Kreisvorsteher; Kaufmann; Bürger
    Funktion
    Torakundiger; Vorsteher der Landjudenschaft; Vorsteher der Landjudenschaft; Gemeindevorsteher; Vorsteher; Vorsteher der Beerdigungsbruderschaft; Vorsteher der Beerdigungsbruderschaft

Nachweise

Anmerkungen

Eisemann Moses Frenkel, Torakundiger und Lehrer, 35 Jahre Vorsteher der Landjudenschaft, des Kreises und der Gemeinde, Vorsteher der Beerdigungsbruderschaft, geboren in Abterode, gestorben am 12.02.1855 im Alter von 73 Jahren, 3 Monaten und 7 Tagen.
Angaben ergänzt nach HHStAW, Abt. 365, Nr. 822 (Sterberegister Witzenhausen 1826-1894).

Hebräischer Name: Herr Jizchak, Sohn des Moses.

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Eisemann Moses Frenkel, Kaufmann, Gemeindeältester (1830) und Kreisvorsteher (1844, 1855), seit 02.07.1816 Bürger in Witzenhausen. Sein früherer Familienname war Bodenheim, den Namen Frenkel wählte er erst 1812. Geboren etwa 1780/87 (!, Angaben differieren) zu Abterode als Sohn des Moses Meyer und der Rahel geb. Samuel. In erster Ehe heiratete er 1812 Täubchen geb. Frenkel [Grabnummer 11] aus Witzenhausen, in zweiter Ehe am 29.08.1849 in Witzenhausen Henriette geb. Meyer aus Ballenstedt, Tochter des Kaufmanns Samuel Wolf Meyer und der Rosette geb. Meyer, geboren am 02.03.1811. Der Verbleib der zweiten Frau ist unbekannt. (Alle Angaben dieses Absatzes nach Albrecht Eckhardt und Herbert Reyer: Die jüdischen Gemeinden in Witzenhausen und Hebenshausen, Teil II: Die jüdischen Familien, Familienblätter und Namenslisten. Unveröffentlichtes Manuskript bei der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden)
Ein Bruder des Eisemann Moses Frenkel, eigentlich Bodenheim, war der ebenfalls aus Abterode stammende Selig Jakob Bodenheim [Grabnummer 46] zu Witzenhausen.
Der Grabstein des Vaters Moses Meyer hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem jüdischen Friedhof in Abterode erhalten [siehe Abterode, Grabnummer 327: Moses, Sohn des Me'ir, und die dort gemachten Angaben].

Bearbeitung

Christa Wiesner 2004, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2008/2009

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Frenkel, Eisemann Moses (1855) – Witzenhausen“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/4455_frenkel-eisemann-moses-1855-witzenhausen> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/4455

Witzenhausen-099_I