Kahn, Dr. Elieser Lipmann (Leo) (1936) – Wiesbaden, Jüdischer Friedhof am Hellkundweg

Grab Nr. 273  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Granit · 50 x 117 x 20 cm

Platzierung

stehend

Beschreibung

Darstellung: segnende Hände am Grabsteinabschluss

Sonstiges

Im beigefügten Lageplan trägt der Stein die Grabnummer R22/1.

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Sprache der Rückseite

deutsch

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht
unser geliebter und teurer Rabbiner,
unser Lehrer, unser Leiter Rabbiner Rabbi Eliezer,
Sohn von Yitzchak Katz, gesegnet das Andenken des Gerechten,
Gründer unserer Gemeinde im Jahr
5630 und sie geleitet hat 55 Jahre.
Auch an seinen Ruhetagen setzte
sein Herz auf sie, bis sein Ende kam.
Geehrt geehrt! Wurdest gerufen
vor Deine gesegnete Hoheit.
Lernen und Lehren widmetest Du
Nächte und Tage, alle Deine Tage.
Deine Hand ist in Liebe ausgestreckt
für jeden, der sich Deinem Hause näherte.
Die Stahlsäule für
unseren Glauben warst Du in Deinem Heldentum.
Ein Strauß von Thora, Priesteramt und Königtum
hast Du in der Angelegenheit Deiner Gnade getragen.
Geboren am Gedaliah Fastentag (= 7.9.1842),
gestorben im guten Alter am 12. Cheschwan 5697 (= 28.10.1936).
Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens.

Bemerkungen

Zeile 3 der hebräischen Inschrift: Katz = Abkürzung für Cohen-Zedek, Gerechtigkeits-Priester
Die Anfangsbuchstaben der Zeilen 9 bis 19 der hebräischen Inschrift ergeben den Namen "Eliezer" (Akrostichon).

Verstorbene

  1. Kahn, Dr. Elieser Lipmann (Leo)
    Geburtstag
    7.9.1842
    Sterbetag
    28.10.1936
    Geschlecht
    männlich
    Familienstand
    verwitwet
    Herkunftsort
    Sulzburg
    Wohnort
    Wiesbaden
    Sterbeort
    Wiesbaden
    Funktion
    Rabbiner; Gemeindevorsteher; Doktor (promoviert)

Nachweise

Anmerkungen

kam am 16.12.1869 nach Wiesbaden; Synagogalname: Eliezer; Gründer der Altisraelitischen Kultusgemeinde Wiesbaden; Vater: Isaak (Yitzchak) Kahn; Mutter: Pauline Kahn, geborene Levy; Großvater: Leopold Kahn; Onkel und zugleich Schwiegervater: Jehuda Dukas; Tante und zugleich Schwiegermutter: Magdalena Dukas, geborene Kahn; Ehefrau: Sara Kahn, geborene Dukas (seine Cousine)[Wiesbaden, Jüdischer Friedhof am Hellkundweg, Stein Nr. 274]; Kinder (insgesamt sieben, alle in Wiesbaden geboren, drei von ihnen im Kindesalter verstorben und auf dem Friedhof Hellkundweg begraben): David Kahn (1872-1896) (siehe Hellkundweg Reihe 6/1?, linke Seite), Mathilde Kahn (1874-1888)[Wiesbaden, Jüdischer Friedhof am Hellkundweg, Stein Nr. 118], Brendine Kahn (1884-1894)[Wiesbaden, Jüdischer Friedhof am Hellkundweg, Stein Nr. 6], Jenny Löwenthal, geborene Kahn (geboren 1875, gestorben 1961 in Tel Aviv, verheiratet mit Dr. Albert Löwenthal, Rabbiner von Posen); Lea Bamberger, geborene Kahn (geboren 1877, gestorben 1914 in Hamburg, verheiratete mit Dr. Selig Bamberger, Rabbiner von Legnau, Schweiz); Rosa Wyler, geborene Kahn (geboren am 9.8.1878, gestorben am 19.1.1951 in Zürich, verheiratet seit 1903 mit Louis Wyler, Kaufmann in Baden, Schweiz); Klara Nußbaum, geborene Kahn (geboren 1883, gestorben vermutlich in Israel, verheiratete mit Meier Isaak Nußbaum aus Kassel, war literarisch tätig und schrieb im "Israelit")

Bearbeitung

Corinna Linsner (Aktives Museum Spiegelgasse), Wiesbaden, 2001; Felix Maskow, Wiesbaden, 2025

Drucknachweis

Fotografie einer Gedenktafel aus grauem Marmor (angebracht von der Familie Wyler 1967 im Innenraum der Synagoge Friedrichstraße in Wiesbaden) für Elieser Lipmann Kahn, in: Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e. V.: Ordner Altisraelischer Friedhof Am Hellkundweg Wiesbaden, Linke Seite B; Fotografie von und biographische Informationen zu Elieser Lipmann Kahn, in: Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e. V.: Ordner Altisraelischer Friedhof Am Hellkundweg Wiesbaden Linke Seite B; Kahn, Ludwig D.: Die Familie Kahn von Sulzburg/Baden, Ihre Geschichte und Genealogie. Basel 1963 (STUB Frankfurt am Main, Signatur: S 24 1680); Kahn, Bezalel: Citadel of Splendor. The 500 Year Legacy of Jewish Sulzburg. New York 1995, S. 145-160 (Auszug und Übersetzung in: Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e. V.: Ordner Altisraelischer Friedhof Am Hellkundweg Wiesbaden, Anhang C). Siehe auch: Presse, in: Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e. V.: Ordner Altisraelischer Friedhof Am Hellkundweg Wiesbaden, Anhang C.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kahn, Dr. Elieser Lipmann (Leo) (1936) – Wiesbaden, Jüdischer Friedhof am Hellkundweg“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/20438_kahn-dr-elieser-lipmann-leo-1936-wiesbaden-juedischer-friedhof-am-hellkundweg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/20438