Hindin, Jakob (1904) – Wiesbaden, Jüdischer Friedhof am Hellkundweg
Äußere Merkmale
Material und Größe
Granit, schwarz
Platzierung
stehend
Beschreibung
auf der Umrandung Metallreste möglicherweise einer ehemaligen Kettenumfassung; aufwendig gestaltetes Grabmal mit Zierleiste an der unteren Steinhälfte; Steinmetz: C. Jung
Sonstiges
Im beigefügten Lageplan trägt der Stein die Grabnummer R10/1.
Inschrift
Sprache der Vorderseite
hebräisch
Vorderseite
Deine Gerechtigkeit ging vor Dir zur Ehre Gottes. Wiesbaden
(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
Die großen Meister liebte und schätzte er,
Ein Experte und Begeisterter ihrer Ausstrahlung.
Aufrechte unterstützte er häufig in der Verwaltung und im (Gottes)dienst.
Fürchtig und ehrfurchtsvoll legte er Zeiten fest für die Lehre.
Wohltätigkeit übte er aus, gab im Geheimen reichlich (für) Lehre und Erziehung.
Er erwarb Ländereien und auch in unserem Land das Brachliegende.
Jedoch war er nicht satt an Lebensjahren, und er verschied in einem Alter von 67 Jahren.
Oh! Dieser schmerzliche und fruchtbare Tag des Jahres 5665 (= 1904)!
Am 13. des Monats Bul (= 22.10.1904)
verstarb unser Vater, stieg seine Seele auf.
Die Sonne stand still und die Finsternis verbreitete sich bis zum Horizont.
Jakob, Sohn des Dow Arije Hindin.
Seine Seele stieg hinauf und seine Ruhestätte möge im Garten Eden sein,
im Jahre "im Garten des Allmächtigen sei deine Ruhestatt" (= [5]665) nach der kleinen Zählung (= 1904).
Bemerkungen
Die Anfangsbuchstaben aller Inschriftzeilen ergeben zusammen den Namen Jakow Hindin.
Bul = Flut (aus dem Kananäischen, der Monat des Regens), alter jüdischer Monatsname (siehe 1. König 6, 38), achter Monat im religiösen Jahr (Oktober/November), im jüdischen Kalender der zweite Monat (Cheschwan)
letzte Zeile: Die Addition der Buchstaben des in Anführungszeichen stehenden Satzes ergeben das Sterbejahr.
Verstorbene
- Hindin, Jakob
- Geburtstag
- 1837
- Sterbetag
- 22.10.1904 oder 1.11.1904
- Geschlecht
- männlich
- Familienstand
- verheiratet
- Wohnort
- Wiesbaden
- Weitere Angaben
- laut Sterberegister verstorben am 1.11.1904
Nachweise
Anmerkungen
Synagogalname: Jakow; Vater: Dow Arije Hindin
Bearbeitung
Corinna Linsner (Aktives Museum Spiegelgasse), Wiesbaden, 2006; Felix Maskow, Wiesbaden, 2025
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hindin, Jakob (1904) – Wiesbaden, Jüdischer Friedhof am Hellkundweg“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/20327_hindin-jakob-1904-wiesbaden-juedischer-friedhof-am-hellkundweg> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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