Hindin, Jakob (1904) – Wiesbaden, Jüdischer Friedhof am Hellkundweg

Grab Nr. 172  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Granit, schwarz

Platzierung

stehend

Beschreibung

auf der Umrandung Metallreste möglicherweise einer ehemaligen Kettenumfassung; aufwendig gestaltetes Grabmal mit Zierleiste an der unteren Steinhälfte; Steinmetz: C. Jung

Sonstiges

Im beigefügten Lageplan trägt der Stein die Grabnummer R10/1.

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift im Giebelbogen:)

Deine Gerechtigkeit ging vor Dir zur Ehre Gottes. Wiesbaden


(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht
Die großen Meister liebte und schätzte er,
Ein Experte und Begeisterter ihrer Ausstrahlung.
Aufrechte unterstützte er häufig in der Verwaltung und im (Gottes)dienst.
Fürchtig und ehrfurchtsvoll legte er Zeiten fest für die Lehre.
Wohltätigkeit übte er aus, gab im Geheimen reichlich (für) Lehre und Erziehung.
Er erwarb Ländereien und auch in unserem Land das Brachliegende.
Jedoch war er nicht satt an Lebensjahren, und er verschied in einem Alter von 67 Jahren.
Oh! Dieser schmerzliche und fruchtbare Tag des Jahres 5665 (= 1904)!
Am 13. des Monats Bul (= 22.10.1904)
verstarb unser Vater, stieg seine Seele auf.
Die Sonne stand still und die Finsternis verbreitete sich bis zum Horizont.
Jakob, Sohn des Dow Arije Hindin.
Seine Seele stieg hinauf und seine Ruhestätte möge im Garten Eden sein,
im Jahre "im Garten des Allmächtigen sei deine Ruhestatt" (= [5]665) nach der kleinen Zählung (= 1904).

Bemerkungen

Die Anfangsbuchstaben aller Inschriftzeilen ergeben zusammen den Namen Jakow Hindin.
Bul = Flut (aus dem Kananäischen, der Monat des Regens), alter jüdischer Monatsname (siehe 1. König 6, 38), achter Monat im religiösen Jahr (Oktober/November), im jüdischen Kalender der zweite Monat (Cheschwan)
letzte Zeile: Die Addition der Buchstaben des in Anführungszeichen stehenden Satzes ergeben das Sterbejahr.

Verstorbene

  1. Hindin, Jakob
    Geburtstag
    1837
    Sterbetag
    22.10.1904 oder 1.11.1904
    Geschlecht
    männlich
    Familienstand
    verheiratet
    Wohnort
    Wiesbaden
    Weitere Angaben
    laut Sterberegister verstorben am 1.11.1904

Nachweise

Anmerkungen

Synagogalname: Jakow; Vater: Dow Arije Hindin

Bearbeitung

Corinna Linsner (Aktives Museum Spiegelgasse), Wiesbaden, 2006; Felix Maskow, Wiesbaden, 2025

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hindin, Jakob (1904) – Wiesbaden, Jüdischer Friedhof am Hellkundweg“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/20327_hindin-jakob-1904-wiesbaden-juedischer-friedhof-am-hellkundweg> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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