Deitz, David (1764) – Burgsolms

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht
ein redlicher und rechtschaffener Mann, der ehrwürdige
David, Sohn des Gemeindevorstehers, des ehrwürdigen Me‘ir Deitz
aus F(rank)f(ur)t. Er wandelte und verhandelte
sein Leben lang in Redlichkeit. Er starb
und wurde begraben in gutem Ruf am Freitag, am Neumond des
Cheschvan, 525 n.d.k.Z. (= 26.10.1764), Braunfels.
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens mit den anderen Gerechten im Garten Eden.

Laut Grabstein:
David, Sohn des Gemeindevorstehers Me‘ir Deitz aus Frankfurt, gestorben in Braunfels am 26.10.1764.

-------------------------------

Ergänzungen aus Schriftquellen:
David Deitz wird 1736 bis 1751 unter den Schutzjuden in Braunfels genannt (Leo Baeck Institute New York, Jacob Jacobson Collection, Nr. III/81, Steuerbuch der Juden in der Grafschaft Solms-Braunfels 1736-1816, online abrufbar (Stand: 03.11.2014) unter http://www.archive.org/stream/jacobjacobsoncolb11f81).

Er stammte sicherlich aus der weit verzweigten Frankfurter Familie Deutz; vgl. z.B. die digitale Edition der Grabsteininschriften des Jüdischen Friedhofs Frankfurt in der Battonnstraße (http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=ffb-0, abgerufen am 13.11.2014).

Im Jahr 1817 gab die in Braunfels wohnhafte, 62 Jahre alte ledige Jüdin Elly an, dass ihre Eltern David Meyer und Hendle zu Braunfels geboren und wohnhaft waren (Archiv der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Braunfels, Nr. 1.5.139). Es könnte sich dabei ebenfalls um den Verstorbenen mit Frau unter seinem patronymischen Namen handeln.