Bing, Simon
geboren
um 1517 Homberg (Efze) gestorben
30.11.1581 Kassel Beruf
Kammermeister, Rat Konfession
evangelisch GND-Explorer
135548829Wirken
Werdegang
- 1533 Immatrikulation an der Universität Marburg
- Februar 1534-1537 Kanzleischreiber in Kassel
- September 1537-1552 als Kammersekretär nachgewiesen
- während der Gefangenschaft Landgraf Philipps gehörte er zu den Räten in Kassel
- 1550 Sekretär und Rat
- 1552 Rat und Kammersekretär
- nach der Rückkehr Philipps Rat in der Kanzlei in Kassel, auch Kammer- und Hofrat in Kassel
- 1567-1574 unter Landgraf Wilhelm IV. als Kammermeister Leiter der Finanzverwaltung
- 1574-1580 Rat und Hauptmann der Festung Ziegenhain
- von seiner Hand stammt das Ordnungssystem der politischen Akten Philipps
Familie
Mutter
Geise, Barbara
Partner
- Koch, Gertrud, (⚭ 1.2.1542) † 1576, Witwe des Kammerdieners Henning von Scholey, Tochter des Kasseler Bürgermeisters Ludwig Koch
- Scheffer, Katharina, (⚭ 18.11.1577) (um 1560–1631), Tochter des Reinhart Scheffer, 1529–1587, Kanzler
Nachweise
Literatur
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 2, Leipzig 1875, S. 650 (Karl Bernhardi)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 2, Berlin 1955, S. 247 (Kurt Dülfer)
- Wannagat (Hrsg.), Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 383
- Gundlach, Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, Bd. 3: Dienerbuch, Marburg 1930, S. 22 f.
Leben
Aus der Biografie
Biogramm bei Gundlach, Dienerbuch
Simon Bing1=Simon Bing (– so heißt er überall in der Korrespondenz und der Litteratur; er unterschreibt sich aber unverkennbar Binge –) ..., sagt Schädel in den Mitt. d. Oberhess. Gesch.-V. N.F. XI S. 50. Gerade das Gegenteil ist richtig: Bing unterschreibt sich in tausenden von Schriftstücken niemals Binge, sonder unverkennbar Bing, nur in den ersten Jahren seiner amtlichen Tätigkeit auch Bieng. Daß Bing hessischer Kanzler gewesen sei, berichtet Tschackert (Bfw. des Antonius Corvinus S. 103), es ist aber unlogisch, wenn er sich für seine eigene falsche Vorstellung auf eine amtliche Auskunft des Marburger Staatsarchivs beruft. aus Homberg i. H., geb. wohl 15172=Leichenpredigt des Lucas Majus. , wurde im ersten Semester 1533 in Marburg immatrikuliert3=Marburger Matrikel. . Wer sein Vater gewesen ist, hat sich nicht feststellen lassen, doch weiß man, daß seine Mutter Barbara geboren von Geisa4=Knetsch in der Hess. Chronik 1915 S. 120. in zweiter Ehe5=Und zwar vor 1538 November 30. Siehe Geilmann. den Schultheißen Hans Geilmann in Homberg geheiratet hat.
Simon Bing war zuerst Kanzleischreiber in Cassel 1534 Februar6=Die Fastnachtsordnung von 1534 ist von seiner Hand (siehe Hofordnungen aus der Zeit L. Wilhelms d. M. und L. Philipps Bl. 162-165). bis 1537 Mai 297=An diesem Tage mundiert er als Schreiber eine umfangreiche Instruktion an Sachsen, deren Konzept von Feige ist. Polit. Archiv, Sachsen. . In der Funktion eines Kammersekretärs ist er zuerst nachzuweisen 1537 September 138=Polit. Archiv Nr. 1507. , Oktober 79=L. Philipp an den Superintendenten Georg Moller in Rotenburg. O. St. S. 5521. , zuletzt 1552 Juli 2110=L. Wilhelm fügt zu wissen, daß er seinen Kammersecretarius, Rat und lieben Getreuen Simon Bing Dorlar mit Zubehör befohlen habe, das bisher der zu L. Wilhelms Feinden übergetretene Johann v. Buseck innegehabt hat (Feldlager vor Frankfurt 1552 Juli 21: Polit. Archiv Nr. 1084). . Während der Gefangenschaft des L. Philipp zählte er zu den Räten in Cassel, z. B. 1548 Juni 2611=SIehe Bd. 2 Nr. 41. , 1550 Mai 2612=Polit. Archiv I. heißt er Secretarius und Rat, ebenso 1550 Dezember 1713=Polit. Archiv Nr. 1011. , 1552 April 26 hessischer Rath und Cammer Secretari14=Unterschrift in Konzept von Pflügers Hand: Polit. Archiv Nr. 1077. . Er wurde nach der Rückkehr des Landgrafen aus der Gefangenschaft zum Rat in der Kanzlei zu Cassel befördert15=Zuerst mit Sicherheit nachweisbar 1553 Januar 8. und hörte damit auf, Kammersekretär zu sein. In der Casseler Kanzlei blieb er bis über den Tod L. Philipps hinaus16=Z. B. noch 1567 Mai 10. Hofkostregister O. W. S. 104. In seinem Testament vom 6. April 1562 sagt L. Philipp: Simon Binge hat sich bei uns treulich gehalten, auch unsere erleddigung gefordert, darumb sollen sie inen wol halten, dann er inen auch wol zu gebrauchen. . 1557 November 1717=Von Alexander Pflüger so bezeichnet. Polit. Archiv (Frankreich). zuerst und in den folgenden Jahren bis 1566 heißt er öfter Kammerrat, einmal auch hessischer Hofrat zu Cassel18=Adresse des Hofgerichtssecretarius Lorenz Blanckenheim von 1555 Januar 25. . Unter L. Wilhelm IV finden wir ihn von 1567 August 3019=Kopialbuch 39 Bl. 58. 1567 Oktober 20 wird er hessischer Kammermeister und Amtmann der halben Herrschaft Itter genannt (amtliche waldeckische Adressierung. Waldeckisches Archiv.) Über die Verpfändung des Wilhelmitenklosters in Witzenhausen an Bing 1574 siehe Ledderhose, Kl. Schriften 5, 314 ff. Werraklöster S. 680. bis 1574 Oktober 26 als Kammermeister, als Hauptmann in Ziegenhain und Rat 1574 September 1920=Von Adresse L. Wilhelms (Korresp. mit seinen Räten O. W. S. 225). bis 158021=Siehe Eitel v. Berlepsch . Er starb am 30. November 1581, alt 64 Jahre22=Siehe Anm. 2. , und wurde am 1. Dezember begraben23=1581 1. Decembris ist der ehrnvest Simon Bing, Hessischer Rath und Heuptman, zur Erden bestattet worden (Casseler Altstädter Kirchenbuch). Auf seinen Tod erschien: Christliche Leichenpredigt ... Bey dem Begrebniß des ... Herrn Simon Bingen, weilandt Fürstlichen Hessischen Raths und Dieners, auch gewesenen Cammermeisters zu Cassel, und Hauptman in der Vestung Ziegenhain, gehalten zu Cassel in der alten Stadt, Den ersten Decembris Anno Domini M. D. Lxxxi. Durch Lucam Majum Pfarhern daselbst. Marburg, Druck von Augustin Kolbe, 1582, 4° (Marburger Archivbibliothek XV B 201, Casseler Landesbibliothek Hass. Pers. civ. 4° 27). Gewidmet ist diese Leichenpredigt dem Georg v. Scholley, Fürstl. Hess. Rat, Obersten und Befehlshaber in der Festung Cassel und dem Kanzler Reinhard Scheffer. Seine Gattin ist 1576 Dezember 16 gestorben (Kirchenbuch von Oberaula). . Sein Grabdenkmal befindet sich in der Altstädter (Brüder-) Kirche in Cassel24=Nach eigener Anschauung. Die Grabinschrift bei Strieder 12, 269. .
Nach 1542 Februar 125=Testament Henning v. Scholey im Samtarchive. hatte er sich verheiratet mit Gertrud, Witwe des Kammerdieners Henning v. Scholey, Tochter des Bürgermeisters Ludwig Koch in Cassel26=Siehe H. v. Scholey. . In zweiter Ehe heiratete Bing 1577 als Sechzigjähriger die siebzehnjährige Tochter Catharina des Kanzlers Scheffer27=Rommel 5, 647 Anm. Knetsch in der Hess. Chronik S. 122. Siehe über Bing auch Bernhardi ADB II 650. .
Siehe auch
Extern
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Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bing, Simon, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/19784_bing-simon> (aufgerufen am 28.11.2025)
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