Herber, Johann Georg*

 
geboren
30.1.1763 Winkel (Rheingau)
gestorben
11.3.1833 Eltville am Rhein
Beruf
Beamter, Justizrat, Abgeordneter
Konfession
katholisch
GND-Explorer
135906776

Wirken

Werdegang

  • Studium der Rechtswissenschaft
  • 15 Jahre kurmainzischer Justiz- und Verwaltungsbeamter, unter anderem Amtsvogt in Geisenheim, ab 1801 Amtskeller in Eltville
  • 1805-1815 Amtmann und Justizrat in Eltville
  • 1818-9.5.1832 Mitglied der Deputiertenkammer des Landtags des Herzogtums Nassau, gewählt aus der Gruppe der Grundbesitzer, Wahlkreis Wiesbaden, Aberkennung des Mandates, Nachfolger: Nikolaus Kunz
  • 1819-1832 Präsident der Deputiertenkammer des Landtages des Herzogtums Nassau
  • nach Disziplinaruntersuchungen wegen oppositioneller politischer Äußerungen freiwilliges Ausscheiden aus dem Staatsdienst ohne Pensionsansprüche
  • Besitzer des Draiser Hofes
  • 1831 Anklage und Verurteilung zu einer Strafe von drei Jahren Korrektionshaus aufgrund seiner rechtlichen Würdigung der Domänenfrage, die im Gegensatz zur Regierungsauffassung stand

Funktion

  • Nassau, Herzogtum, 01. Deputiertenkammer, Mitglied, 1818-1824
  • Nassau, Herzogtum, 02. Deputiertenkammer, Mitglied, 1825-1832
  • Nassau, Herzogtum, 03. Deputiertenkammer, Mitglied, 1832
  • Nassau, Herzogtum, Deputiertenkammer, Präsident, 1819-1832

Lebensorte

Geisenheim; Eltville am Rhein

Familie

Vater

Herber, Johann Georg Anton*, * Bommersheim (?), † Winkel 1.6.1794, Küfer und Weingutsbesitzer

Mutter

Gerster, Klara Elisabeth, * 4.11.1736, † Winkel 29.6.1825, Tochter des H. Peter Gerster, Gerichtsmann, und der Christina Rheinberger

Partner

Travers, Margarethe, * Lorch (?) 30.4.1769, † Eltville 12.5.1826, Heirat Lorch 14.7.1799

Verwandte

  • Herber, Conrad <Sohn>, * Rauenthal 11./18.(?)2.1806, † Eltville 4.5.1885,, Gutsbesitzer in Rauenthal
  • Herber, Franz <Enkel>, 1846–1918, Gutsbesitzer, Abgeordneter

Nachweise

Quellen

Literatur

Bildquelle

s/w-Foto eines Gemäldes, 1980-1990, Quelle: HHStAW 3008/1 Nr. 37025 (beschnitten)

Leben

Aus der Biografie

Den Ideen der Aufklärung eng verbunden, der Radikalität der Französischen Revolution jedoch tief abgeneigt, war Herber einer der herausragenden Vertreter des gemäßigten bürgerlichen Liberalismus in Nassau. Ohne das monarchische Prinzip in Frage zu stellen, verteidigte Herber die verfassungsmäßigen Rechte des Landtags. Eine Parteienbildung lehnte er als ein die Unparteilichkeit des Parlament gefährdendes Element jedoch strikt ab. In zahlreichen Schriften galten seine Bemühungen einer politischen Bewusstseinsbildung dem Volk, das im Landtag seine Interessenvertretung erkennen sollte. Durch seine rechtliche Würdigung der Domänenfrage, die im Gegensatz zur Regierungsauffassung stand, geriet Herber 1831 unter Anklage und wurde zu drei Jahren Korrektionshaus verurteilt; er verstarb kurz vor dem Antritt der Strafe. (C. Rösner)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Herber, Johann Georg*, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/12277_herber-johann-georg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/12277