Herber, Johann Georg*

Herber, Johann Georg*
Wirken
Werdegang
- Studium der Rechtswissenschaft
- 15 Jahre kurmainzischer Justiz- und Verwaltungsbeamter, unter anderem Amtsvogt in Geisenheim, ab 1801 Amtskeller in Eltville
- 1805-1815 Amtmann und Justizrat in Eltville
- 1818-9.5.1832 Mitglied der Deputiertenkammer des Landtags des Herzogtums Nassau, gewählt aus der Gruppe der Grundbesitzer, Wahlkreis Wiesbaden, Aberkennung des Mandates, Nachfolger: Nikolaus Kunz
- 1819-1832 Präsident der Deputiertenkammer des Landtages des Herzogtums Nassau
- nach Disziplinaruntersuchungen wegen oppositioneller politischer Äußerungen freiwilliges Ausscheiden aus dem Staatsdienst ohne Pensionsansprüche
- Besitzer des Draiser Hofes
- 1831 Anklage und Verurteilung zu einer Strafe von drei Jahren Korrektionshaus aufgrund seiner rechtlichen Würdigung der Domänenfrage, die im Gegensatz zur Regierungsauffassung stand
Funktion
- Nassau, Herzogtum, 01. Deputiertenkammer, Mitglied, 1818-1824
- Nassau, Herzogtum, 02. Deputiertenkammer, Mitglied, 1825-1832
- Nassau, Herzogtum, 03. Deputiertenkammer, Mitglied, 1832
- Nassau, Herzogtum, Deputiertenkammer, Präsident, 1819-1832
Lebensorte
Geisenheim; Eltville am Rhein
Familie
Vater
Herber, Johann Georg Anton*, * Bommersheim (?), † Winkel 1.6.1794, Küfer und Weingutsbesitzer
Mutter
Gerster, Klara Elisabeth, * 4.11.1736, † Winkel 29.6.1825, Tochter des H. Peter Gerster, Gerichtsmann, und der Christina Rheinberger
Partner
Travers, Margarethe, * Lorch (?) 30.4.1769, † Eltville 12.5.1826, Heirat Lorch 14.7.1799
Verwandte
- Herber, Conrad <Sohn>, * Rauenthal 11./18.(?)2.1806, † Eltville 4.5.1885,, Gutsbesitzer in Rauenthal
- Herber, Franz <Enkel>, 1846–1918, Gutsbesitzer, Abgeordneter
Nachweise
Quellen
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 8, Berlin 1969, S. 576 (Wolf-Heino Struck)
- Rösner, Nassauische Parlamentarier, Teil 1: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866, Wiesbaden 1997, Nr. 101
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 176
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 301, Nr. 1690
Bildquelle
s/w-Foto eines Gemäldes, 1980-1990, Quelle: HHStAW 3008/1 Nr. 37025 (beschnitten)
Leben
Aus der Biografie
Den Ideen der Aufklärung eng verbunden, der Radikalität der Französischen Revolution jedoch tief abgeneigt, war Herber einer der herausragenden Vertreter des gemäßigten bürgerlichen Liberalismus in Nassau. Ohne das monarchische Prinzip in Frage zu stellen, verteidigte Herber die verfassungsmäßigen Rechte des Landtags. Eine Parteienbildung lehnte er als ein die Unparteilichkeit des Parlament gefährdendes Element jedoch strikt ab. In zahlreichen Schriften galten seine Bemühungen einer politischen Bewusstseinsbildung dem Volk, das im Landtag seine Interessenvertretung erkennen sollte. Durch seine rechtliche Würdigung der Domänenfrage, die im Gegensatz zur Regierungsauffassung stand, geriet Herber 1831 unter Anklage und wurde zu drei Jahren Korrektionshaus verurteilt; er verstarb kurz vor dem Antritt der Strafe. (C. Rösner)
Siehe auch
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Quellen und Materialien
Extern
Biografische Angebote
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Herber, Johann Georg*, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/12277_herber-johann-georg_herber-johann-georg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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