Passer, Justus Eberhard von
Andere Namen
Weitere Namen
Spatz, Justus Eberhard
Wirken
Werdegang
- seine Paten waren Eberhard Stroh, gewesener Fürstlich Hessischer Zeug-Kapitän, Justus Kornmann, Bürgermeister und Handelsmann in Gießen, Anna Christina „des kunsterfahrnen Herrn Hermann Erichs Eheliebste“
- Schule und Pädagogium Gießen
- Studium in Gießen, 1669 examiniert
- 1670 erste Begleitung von Regierungsrat Kranz und Kammerrat Reyser auf Commissiones und Verschickungen
- 1671 Hofmeister der Söhne des Johann Esias Fabricius von Graß in Prag (hört hier bei Dr. Schambogen ein Collegium Institutionum) und Wien (hört bei Dr. Wochiniz Pandecten)
- lernt hier weiter Französisch, Italienisch und Spanisch
- Fortsetzung der Bildungs-Tour nach Preßburg (heute Bratislava/Slowakei), Ödenburg (heute Sopron/Ungarn), Raab, Komorren, Kitzeen
- 1673 in Gießen zurück, Studium bei den Professoren Nitzsch, Strauch und Lyncker, Theologie bei Hanecken
- 1676 Fstl. Braunschweig-Lünebg. Geheimer und Justiz-Secretär in Bevern, auch Bibliothekar, in Kommissionen und Verschickungen nach Saalfeld, Gotha, Celle, Lüchow, Hannover, Braunschweig, Paderborn, Münster, Sachsenberg, Osnabrück, Eschwege, Wanfried, Pyrmont, Zarrentin, Wien
- 1679 JUL Gießen mit der Dissertation „De contractibus“
- 1680 mit der Hessischen Gesandtschaft nach Dresden und Prag an den kaiserlichen Hof wegen der Vormundschaft der Landgräfin Elisabeth Dorothea (auf Veranlassung und der Recommendation des Generallieutenants von Baumbach und des Präsidenten Freiherr von Gemmingen-Hornberg
- nach seiner Rückkehr 1680 Rentmeister der Herrschaft Itter
- 1681 erneut von der verwitweten Landgräfin nach Oedenburg und Wien an den kaiserlichen Hof gesandt (um sich mit dem Agenten zu einigen)
- dann bis 1683 in Wien (Reichs-Lehen Querfurt), reist nach Darmstadt (5.8.), aber sogleich 17 Tage später wieder mit den oberrheinischen Kreistruppen als Krieg-Commissar nach Böhmen und wieder nach Gießen zurück (18.10.), dann wieder in Itter
- 1684 in der Isenburgurgischen Sache in Worms beim Bischof, in Speyer am Reichskammergericht und in Heidelberg
- 1685-2.8.1688 wieder Gesandter in Wien , dann Amtmann in Battenberg
- 12.2.1689 kaiserlicher Subdelegatus der Exekutions- und Immissions-Kommission in Sayn-Wittgenstein, Herbst 1689 erneut in Wien
- 1692 erneut wegen Lehensfragen in Wien
- nach seiner Rückkehr 1693 Rat bei der Regierung in Darmstadt, Archivar und Lehn-Secretär
- 1695 Regierungs-Referendar
- 1696 Ober-Archivar
- 1699 Hofrat
- 1704 erneut in Wien
- 1710 Wirklicher Regierungs- und Konsistorialrat c.v.e.s., sowie ex post Lehenrat
- 1723 Wirklicher Geheimer Rat
- ein „mühevolles und arbeitsreiches Leben“, bei dem in seltener Weise der „verbindliche patriarchalische Zug des zeitgenössischen Staatswesens und das darauf felsenfest begründete Diener-Vertrauen so natürlich zum Ausdruck“ kommt, mit dem Wahlspruch „juste et pie“ (Gunzert, a. a. O., S. 144)
Netzwerk
Schambogen, Johann Christoph <Lehrer>, GND, * Glatz 1636, † Prag 5.3.1696, Jurist, Rektor der Universität Prag
Lebensorte
Gießen; Prag; Wien; Preßburg; Ödenburg
Familie
Vater
Spatz/Passer, Georg, 1612-1710, aus Augsburg, durch Truppen im Krieg als Kind verschleppt, Bürger, Secklermeister und Lederhändler in Gießen, hier seit 1652 nachweisbar
Mutter
Näther, Anna Ursula, 1627-1693
Partner
Sauer, Catharina Margarethe, getauft Gießen 6.7.1663, begraben Darmstadt 31.8.1740, Heirat 6.8.1684, Tochter des Christoph Sauer, 1631-1706, Schultheiß des Gerichts zu Staufenberg und Lollar bei Gießen, Fstl. Hessen-Darmstädtischer Keller und Rentmeister zu Gießen, Oekonom des geistlichen Landkastens in Gießen, und der Anna Margaretha Becker, 1645-1670
Verwandte
- Passern, Christian Gottlieb von <Sohn>, 1699-1757, Regierungsdirektor, Kanzleidirektor, Geheimer Rat, Oberamtmann
- Otto, NN, geb. Passer <Tochter>, verheiratet mit Johann Sebastian Otto, JUL, Gräflich Hanauischer Kanzlei-Direktor und Amtmann zu Babenhausen
- Pettenkover, Sophie Eleonore Margarethe, geb. Passer <Tochter>, verheiratet mit Friedrich Paul Pettenkover, Fstl. Hessischer Policeyrat in Darmstadt
Nachweise
Literatur
- Ludwig Baur, Berichte des hessen-darmstädtischen Gesandten Justus Eberhard Passer an die Landgräfin Elisabeth Dorothea über die Vorgänge am kaiserlichen Hof und in Wien von 1680 bis 1683, Wien 1867 (Archiv für Kunde österrichischer Geschichtsquellen, 1867).
- Walter Gunzert, Die Heidelberger Mission des darmstädtischen Rentmeisters Justus Eberhard Passer im Jahre 1685, in: AHG 24 (1952), S. 63-71
- Wilhelm Diehl, Aus alten Leichenpredigten: Aus der Leichenpredigt auf Justus Eberhard Passer (+ 1733), in: Hessische Chronik VI, 1917, S. 10-15.
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Passer, Justus Eberhard von, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/10759_passer-justus-eberhard-von_passer-justus-eberhard-von> (aufgerufen am 28.11.2025)
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