Pfungstadt

Prungstadt: Synagoge (um 1945)
Basisdaten
Juden belegt seit
1560
Lage
64319 Pfungstadt, Hillgasse 8a
Rabbinat
Darmstadt II
erhalten
ja
Gedenktafel vorhanden
ja
Synagogen-Gedenkbuch Hessen
Als Kulturdenkmal erfasst
Geschichte
Pfungstadt sowie auch die heute eingemeindeten Ortschaften Hahn, Eschollbrücken und Eich gehörten seit 1479 zur Landgrafschaft Hessen. Erste Hinweise auf jüdische Einwohner gibt es aus dem Jahr 1560, in dem in Pfungstadt der Jude Jakob genannt wird, der 1562 neben einem weiteren Juden, Seligmann, Schutzgeld entrichtete.1 1579 wohnte auch in Hahn ein Schutzjude.2 Der erste bekannte war der Häutehändler Joseph, der im Ort zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges lebte.3 In Eschollbrücken ist der erste ansässige Jude für das Jahr 1619 belegt. 1632 lebten dort zwei Juden. 1634 kam Abraham in den Ort.4 Auch in Pfungstadt werden erst in dieser Zeit (1623) wieder zwei Juden genannt, so dass in allen drei Orten wohl insgesamt fünf Familien lebten und zum Teil auch über Grundbesitz verfügten.5 Die Pfungstädter Juden Löw, Joseph und Simon überstanden die Wirren des Krieges und hielten sich noch in den 1670er-Jahren in Pfungstadt auf - neben Isaak und Abraham, die neu hinzugekommen waren. Viktor Isaak, wohl ein Sohn Isaaks, besuchte 1689 zusammen mit drei weiteren Pfungstädter Juden die Messe in Leipzig.6
Der Händler und Kreditgeber Wolf Pfungstadt, ein Schwiegersohn Isaaks, kam spätestens 1685 nach Pfungstadt. Er bekleidete bis zu seinem Tod 1732 das Amt eines Vorstehers der Landjudenschaft in der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und vertrat in dieser Funktion die Gesamtheit der Jüdinnen und Juden in der Region.7
Zahlreiche Eintragungen in den Gerichtsbüchern der Stadt Pfungstadt belegen eine wachsende jüdische Gemeinde, deren Mitglieder auch mit Immobilien handelten, in erster Linie aber ihren Lebensunterhalt mit Getreide- und Viehhandel verdienten. Um 1770 wohnten in Pfungstadt elf jüdische Familien.8 Zu den einflussreichsten Juden im frühen 19. Jahrhundert gehörte der langjährige Gemeindevorsteher Baruch Wolf. Der vermögende Textilhändler erwarb 1826 als erster Jude das Ortsbürgerrecht in Pfungstadt. Dies gelang in der Folgezeit auch Moses Löb (1826), Benjamin Wolf (1829), Hirsch Löb (1833), Simon Löb (1836) und Benjamin Liebmann Wolf (1841), die alle als Händler ihren Lebensunterhalt bestritten. Löb Lazarus, der 1847 das Ortsbürgerrecht erwarb, war dagegen Schuster.9
1828 lebten in Pfungstadt neben 2.672 Lutheranern und fünf Katholiken 122 jüdische Einwohner. Bis 1871 wuchs ihre Zahl auf 236 Personen an. Dabei spielte neben der einsetzenden Industrialisierung des Ortes auch die Einrichtung des Israelitischen Lehr- und Erziehungs-Instituts eine Rolle, das ab 1857 Lehrer und deren Familien sowie Schülerinnen und Schüler nach Pfungstadt zog. Auch Kaufleute aus den benachbarten Ortschaften siedelten sich in Pfungstadt an, so beispielsweise der Ellen-, Eisen- und Kurzwarenhändler Lazarus Jeidel aus Eschollbrücken und Baruch Meyer aus Hahn. Insgesamt waren die Pfungstädter Juden in erster Linie im Handel etabliert. Moritz Mainzer etwa führte ab 1865 eine große Holzhandlung im Ort.10 Wie in vielen anderen Orten der Region finden sich zahlreiche Berührungspunkte zwischen jüdischen und christlichen Ortsbewohnern, vor allem auch im sich entwickelnden Vereinswesen: Im Ziegenzuchtverein, der Freiwilligen Feuerwehr, vor allem aber in den drei Sportvereinen der Stadt lassen sich mehrere Jüdinnen und Juden nachweisen. Der Kaufmann Jacob Jeidel hatte 1875 sogar zu den Gründungsmitgliedern des Turnvereins gehört. Julius Wolff war bis zu seinem Ausschluss nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Fußballverein RSV Germania 03 engagiert und Anfang der 1930er-Jahre sogar Sportwart für den Fußball im gesamten Kreis Starkenburg. Neben dem alltäglichen Miteinander gab es jedoch auch Vorbehalte, denen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts etwa der Lehrer Moritz Simon ausgesetzt sah, dessen Anstellung an der Höheren Bürgerschule zunächst abgelehnt wurde.11
Die Pfungstädter Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Darmstadt. Bei der Neuorganisation 1895 schloss sich Pfungstadt dem orthodoxen Flügel an.12 Die Eschollbrücker und Hahner Juden gehörten zur Pfungstädter Synagogengemeinde. Schon 1866 hatte der neoorthodoxe Rabbiner Esriel Hildesheimer ganz Pfungstadt als „durchweg gesinnungstüchtig“ bezeichnet. Auch Konflikte mit dem liberalen Rabbinat in Darmstadt belegen das traditionelle Selbstverständnis der Mehrzahl der Pfungstädter Jüdinnen und Juden. Vorsteher der jüdischen Gemeinde war über viele Jahre der streng orthodox lebende Händler Joseph Jeidel.13
Das ausgehende 19. Jahrhundert führte zum allmählichen Rückgang des jüdischen Bevölkerungsanteils. Neben den Auswanderern nach Amerika zogen viele Familien in größere deutsche Städte, so etwa nach Mannheim oder Frankfurt am Main. 1907 wurde die Israelitische Lehr- und Erziehungsanstalt wegen zurückgehender Schülerzahlen geschlossen. 1910 bestand die jüdische Einwohnerschaft Pfungstadts noch aus 91 Personen.
Auch in Hahn und Eschollbrücken lebten vom 18. bis ins 20. Jahrhundert weiterhin Jüdinnen und Juden. In Hahn hatte sich 1703 Moses und 1710 Mordochai niedergelassen, der Mitglied der hessischen Beerdigungsbruderschaft für seinen Wohnort wurde. Feiss und Abraham zogen um die Mitte des 18. Jahrhunderts in den Ort, in dem in den 1780er-Jahren aber nur noch letzterer lebte. In Eschollbrücken wird erstmals 1697 Heyum genannt, 1710 Liebmann, der ebenfalls Mitglied der Beerdigungsbruderschaft war, und 1727 Hirsch. Steuerlisten nennen 1756 nur noch die beiden Schutzjuden Hirsch und Moses im Dorf. Viele der Juden, die sich in den beiden kleinen Orten niederließen, hatten nur wenig Vermögen: Jeidel Löw, der aus Pfungstadt nach Eschollbrücken gekommen war, und Abraham Meyer in Hahn galten 1770 gar als Betteljuden.14
Ende der 1820er-Jahren lebten noch zehn Jüdinnen und Juden in Hahn sowie 13 in Eschollbrücken. Den Höchststand erreichte ihre Zahl in Hahn 1867, wo zu dieser Zeit 26 jüdische Bewohner lebten, und in Eschollbrücken 1880 mit 17 Personen. Erste Ortsbürgeraufnahmen in Eschollbrücken, wo die jüdischen Familien überwiegend im Handel tätig waren, datieren aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu den bekanntesten Familien des Ortes zählte seit dem 19. Jahrhundert die Familie Lorch. Die Brüder Adolph und Louis Lorch hatten 1873 das Zirkusunternehmen ihres Vaters Hirsch (Heinrich) Lorch übernommen und erfolgreich ausgebaut. 1874 wurden beide als Ortsbürger aufgenommen. Der Erste Weltkrieg, der Tod Adolph Lorchs 1918 und die Weltwirtschaftskrise führten 1930 endgültig zum Konkurs des Zirkus, der sein Winterquartier regelmäßig in Eschollbrücken bezog. Einige Hinweise über das jüdisch-nichtjüdische Beziehungsgefüge in Ort zu Beginn des 20. Jahrhunderts finden sich im Vereinswesen: Der zugezogene Arbeiter Hermann Landsberg war etwa Mitglied des Arbeitergesangsvereins, der Metzger und Emaillewarenhändler Arthur Wolf im Spielmannszug des Turnvereins engagiert. Auch weitere Eschollbrücker Jüdinnen und Juden waren im Turnverein aktiv. Joseph Wolf fiel 1918 als Soldat im Ersten Weltkrieg. Von den jüdischen Soldaten aus Pfungstadt teilte dieses Schicksal im gleichen Jahr Joseph Jeidel.15
Zu Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft lebten in Pfungstadt und den benachbarten Gemeinden Hahn und Eschollbrücken noch 95 Personen jüdischer Herkunft. Mindestens in Pfungstadt und Eschollbrücken waren sie bereits von den reichsweiten antisemitischen „Boykott“-Maßnahmen am 1. April 1933 betroffen. Auch in der Folgezeit kam es mehrfach zu Übergriffen.16 Das in Hahn lebende Getreidehändler Abraham Meyer zog 1937 mit seiner Frau nach Pfungstadt und konnte noch im Februar 1941 mit vier weiteren Auswanderern nach Uruguay emigrieren. Die Familien Wolf und Landsberg verließen 1934 und 1936 ihren Heimatort Eschollbrücken. Einen massiven Einschnitt bedeutete die Gewalt des Novemberpogroms 1938, bei dem nicht nur die Synagoge und das Gemeindehaus demoliert, sondern auch die Geschäfte und Wohnungen der noch in Pfungstadt lebenden Jüdinnen und Juden attackiert wurden. Zudem kam es zu Misshandlungen. Zehn Häuser wurden mehr oder weniger beschädigt, 17 Verfolgte in „Schutzhaft“ genommen. Moritz Mainzer, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, wurde ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt und erst Ende Dezember wieder entlassen. Das gleiche Schicksal ereilte Jonas Wolff, der auf dem Darmstädter Bahnhof aufgegriffen worden war. Egon Lorch aus Eschollbrücken befand sich bereits seit Anfang Oktober im Lager Buchenwald.17
Diejenigen, die nicht aus dem Deutschen Reich und den von der Wehrmacht ab 1939 okkupierten Ländern flüchten konnten, wurden in den Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslagern umgebracht. Bis zum Herbst 1942 wurden 22 Personen direkt aus Pfungstadt – sie waren zuvor in sogenannten „Judenhäusern“ konzentriert worden – beziehungsweise Eschollbrücken abgeholt und deportiert. Insgesamt kamen 63 Verfolgte aus Pfungstadt und 14 aus Eschollbrücken in der Shoah ums Leben.18
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten lediglich Nelly Troll, die durch ihren katholischen Ehemann lange geschützt war, im Februar 1945 aber gleichwohl ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurde, und Max Wolf zeitweise nach Pfungstadt zurück. Wolf war von 1946 bis zu seiner Auswanderung 1949 Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Darmstadt. Nur die überlebenden Angehörigen der Zirkusfamilie Lorch kehrten nach 1945 dauerhaft nach Eschollbrücken zurück.19 Der frühere Stadtbaumeister Friedrich Kölbe übergab zudem eine Thorarolle an die Bürgermeisterei, die er angeblich aus der Modau geborgen habe. Sie wurde später an Julius (Julio) Mannheimer übergeben, der sie nach Israel gebracht haben soll.20
Seit 2011 beziehungsweise 2013 erinnern in Pfungstadt und dem 1977 dorthin eingemeindeten Eschollbrücken Stolpersteine an die Verfolgtenschicksale.
Statistik
- Pfungstadt
- 1560 1 Haushalt
- 1571 1 Haushalt
- 1627 2 Haushalte
- um 1700 4 Haushalte
- 1754 10 Hausväter
- 1770 12 Personen
- 1829 122 Personen
- 1861 234 Personen
- 1864 215 Personen
- 1871 236 Personen
- 1885 254 Personen
- 1887 233 Personen
- 1897 201 Personen
- 1901 113 Personen
- 1905 131 Personen
- 1910 91 Personen
- 1925 77 Personen
- 1933 70 Personen
- 1935 59 Personen
- 1936 41 Personen
- Anfang November 1938 37 Personen
- 1939 21 Personen
- 1943 1 Person
- März 1945 0 Personen
- Eschollbrücken
- 1619 1 Haushalt
- 1697 1 Haushalt
- 1754 3 Haushalte
- um 1800 2 Haushalte
- 1829 13 Personen
- 1861 7 Personen
- 1867 0 Personen
- 1871 5 Personen
- 1880 17 Personen
- 1895 10 Personen
- 1900 14 Personen
- 1905 6 Personen
- 1913 3 Personen
- 1924 11 Personen
- April 1945 0 Personen
- Hahn
- 1579 1 Haushalt
- 1703 1 Haushalt
- um 1756 2 Hausväter, 1 Witwe
- 1807 1 Haushalt
- 1829 10 Personen
- 1861 26 Personen
- 1864 14 Personen
- 1871 11 Personen
- 1875 9 Personen
- 1885 6 Personen
- 1895 7 Personen
- 1905 5 Personen
- 1913 7 Personen
- 1924 4 Personen
- 1937 2 Personen
- 1938 0 Personen
Quellenangabe Statistik
Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 380-381.
Betsaal / Synagoge
Erster Betraum, Borngasse 9
Den ersten privaten Betraum der Jüdinnen und Juden richtete kurz vor 1700 für 100 fl. Wolf Pfungstadt ein. Dieser befand sich im Hinterhof der 1687 durch einen christlichen Mittelsmann für Pfungstadt erworbene Hofreite in der heutigen Borngasse 9. 1733 gehörte das Anwesen dann Pfungstadts Sohn Liebmann, der von 1741 bis 1769 als Beisitzer der Landjudenschaft wirkte. Spätestens zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte das Grundstück dann dem Gemeindevorsteher Baruch Wolf, der in den Türsturz des an der Straße gelegenen Wohnhauses seine Initialen „B.W.“ und das Jahr „1816“ einarbeiten ließ. Das, heute denkmalgeschütze Gebäude, befand sich bis 1918 im Besitz von Nachfahren der Familie.21 Im Brandkataster findet sich für das Gebäude die Bezeichnung „Judenschul/Scheune“.22
Als in der Mitte des 18. Jahrhunderts der Schneider Christoph Spindler den „Abtrieb“, also den Verkauf des Hauses, forderte, wendete Liebmann Wolf erfolgreich dagegen ein, dass einerseits diese Synagoge sich schon seit einem halben Jahrhundert bei seinem Haus befinde und der Gottesdienst erheblich gestört werde. Auch die Jüdinnen und Juden in Eberstadt, Hahn, Eschollbrücken und Nieder-Ramstadt, die die Synagoge ebenfalls besuchten, wären davon betroffen.23
Die neue Synagoge, Hillgasse 8A
Kurz nach 1815 erwarb die jüdische Gemeinde ein Anwesen mit neuem, eingeschossigem Haus, Nebengebäude und Schweineställen in der heutigen Hillgasse 8A, einer kleinen Seitenstraße in der Ortsmitte, zwischen der Modau und der Eberstädter Straße, der Hauptgeschäftsstraße in ost-westlicher Richtung. Die Gasse wurde 1833 „nach der Judenschule“ genannt und erst später Hillegäßchen beziehungsweise Hillgasse umbenannt. 1820 ließ die jüdische Gemeinde die Gebäude gegen Feuer versichern, wobei die Synagoge explizit angeführt ist. Der Zuschnitt des Anwesens, das über 100 Jahre mit Synagoge und Gemeindehaus den Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde bildete, ist noch heute unverändert. Das erhaltene, 1820 als „Neu Haus“ bezeichnete Synagogengebäude, das rechts neben dem Wohnhaus steht, ist von drei Seiten weitgehend freistehend und wurde als zweigeschossiger Massivbau aus verputztem Steinmauerwerk im spätklassizistischen Stil errichtet. Im Untergeschoss befinden sich je drei durch Gitter gesicherte große Rechteckfenster, im Obergeschoss, zur Belichtung der dreiseitigen Empore für die Frauen, kleinere Rundbogenfenster. Die Fenster sind alle mit schlichten Umrahmungen aus rotem Sandstein versehen. Unter dem großen Walmdach wölbt sich eine blaue Muldendecke über den Raum. Die Konstruktion ruht auf einem Gebälkkranz und über einem schabloniert angelegten Fries in Braun-, Rot- und Ockertönen prangt ein ultramarinblauer Himmel mit gelbfarbigen Sternchen. Die Emporenarchitektur, getragen von vier blauen Holzsäulen, ist in den Farben Blau und Rot gehalten. Sparsame Akzente setzen bronzefarbige Bauteile.24
Der rechteckige Grundriss auf einer Grundfläche von 11,80 m in der Länge und 9,67 m in der Breite wurde 1844 im Rahmen umfangreicherer Renovierungsarbeiten durch einen kleinen Treppenanbau mit Pultdach auf der südlichen Seite erweitert. Der Männereingang befand sich an der gegenüberliegenden Hofseite und führte in einen Vorraum. Die Traufhöhe des Gebäudes beträgt 6,50 m. Neben den Eingang vom Hof her gab es fortan einen zweiten Eingang von der Straße aus, der auf die Frauenempore führte.25 Bei den Umbauarbeiten, die reichlich 620 fl. kosteten, wurden unter anderem die bisherigen Stände in der Männersynagoge durch feststehende Subsellien ersetzt. Der Thoraschrein war in eine schmale Nische in der nordöstlichen Giebelseite eingelassen. Seine hölzerne Innenverkleidung ist erhalten. Zwei hölzerne Säulen trugen ein Gebälk mit den Zehn-Gebote-Tafeln. Über den Schrein befand sich ein kleines Lünettenfenster mit Buntglas. Der Männerbetsaal verfügte über 62, die Frauenempore über 40 Plätze. Ein Sichtschutzgitter verwehrte den Männern den Blick auf die Frauen. Zudem gab es einen im Raum aufgestellten Almemor.26
Das religiöse Leben lässt sich aus Mangel an schriftlichen Zeugnissen nur fragmentarisch rekonstruieren. Lange Jahre war Lazarus Mombach und ab 1838 sein Sohn Gottschalk Mombach als Vorsänger (Chasan) sowie später auch als Schächter bei der jüdischen Gemeinde beschäftigt. Sie wohnten mit ihren Familien im benachbarten Gemeindehaus. 1859 wurde die bisherige allgemeine Synagogenordnung von 1833 durch eine neue, an die Verhältnisse der israelitischen Religionsgemeinde in Pfungstadt angepasste ersetzt, die das großherzogliche Innenministerium genehmigte und in Kraft setzte. Die Ordnungen sollten vor allem einen ruhigen Ablauf der Gottesdienste gewährleisten. Von 1917 bis 1938 war Leo (Leib) Zuckermann letzter Chasan und Schochet der jüdischen Gemeinde. Er übernahm interimsweise 1928 auch die Funktion des Kantors und Bal Kore des Israelitischen Männerheims in Bad Nauheim.27
Eine größere Renovierung und farbliche Neufassung erfolgte um 1900.28 1922 nahm die jüdische Gemeinde nochmals umfangreiche Renovierungsarbeiten am Inneren und Äußeren der Synagoge vor: Am 25./26. August fand nach Abschluss der Arbeiten ein Festgottesdienst unter Teilnahme des Rabbiners Lehmann Marx aus Darmstadt und die Enthüllung eines Gedenksteins für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs statt, bei der zahlreiche „Vertreter der Behörden und der Geistlichkeit“ anwesend waren. Der Gemeinde standen zu dieser Zeit Moritz Mainzer, David Herz und Leopold Rothschild vor, die nach 1933 Pfungstadt verlassen mussten.29
Sowohl die Synagoge als auch das benachbarte Gemeindehaus wurden während des Novemberpogroms 1938 im Inneren durch Angehörige der SA-Standarte 115 unter Leitung des Babenhäuser Bauingenieurs Wilhelm Mahla zerstört, wegen Scheunen und Wohngebäuden in der Nachbarschaft aber nicht in Brand gesetzt. Die in Zivil gekleideten etwa 20 Angreifer zerstörten und entwendeten Kultgegenstände und Zubehör aus der Synagoge und zertrümmerten die Inneneinrichtung. Thorarollen seien in die Modau geworfen worden. Die Inschrift über der Eingangstür der Synagoge wurde abgeschlagen. Neugierige Schüler sahen am Morgen des 10. November 1938 das Ergebnis der nächtlichen Zerstörungswut. Teils seien Schulklassen zur „weltanschaulichen Schulung“ zur Besichtigung herangeführt worden. Die jüdische Gemeinde verlor nicht nur das Schriftgut der Gemeinde, sondern auch einen Leichenwagen mit Decken und Beerdigungsausrüstung. Nach Angaben des Bürgermeisters Georg Riehl seien in dem Komplex zudem 52 kg Messing, 5 kg Aluminium und 1,5 kg Silber sichergestellt worden, darunter vermutlich ein Teil der Kultobjekte.30
Leopold Rothschild, der letzte Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Pfungstadts, und Abraham Meyer verhandelten nach dem Pogrom den Verkauf von Synagoge und Gemeindehaus. Dieser erfolgte am 6. April 1939 für 6.000 RM an den Ortsbauernführer Heinrich May, der nebenan einen Bauernhof betrieb.31
Das Synagogengebäude diente zunächst als Lagerraum für die landwirtschaftliche Absatzgenossenschaft, der Heinrich May vorstand. Zur Straße hin wurde ein Tor in die Fassade eingebaut, im Inneren eine Zwischendecke eingezogen, auf der zunächst Verpackungsmaterialien eingelagert und später, wohl um 1960, zwei Wohnungen eingerichtet wurden. Teile der ursprünglichen Einbauten wurden entfernt, Brüstungspaneele der ehemaligen Frauenempore für die Verkleidung der Lagerregistratur verwendet. Die Explosion einer Luftmine während des Zweiten Weltkriegs verursachte nochmals Gebäudeschäden. In den Entschädigungsverhandlungen einigten sich Heinrich und Katharina May 1951 auf eine nochmalige Ausgleichszahlung in Höhe von 10.000 DM, wodurch sie im Besitz des Gebäudekomplexes blieben.32
Nachdem die Stadt Pfungstadt das Anwesen 1990 erworben hatte, wurde die ehemalige Synagoge ab 1999 in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege saniert und am 31. Mai 2001 in einer Feierstunde der Öffentlichkeit übergeben. Im restaurierten Gebäude sind drei Elemente klar ablesbar: Die Konservierung der restauratorischen Befunde, die Verschleißspuren und Beschädigungen der historischen Substanz durch die Nutzungen nach 1938 sowie moderne Bauteile, die zur Wiederherstellung des Raumeindrucks ergänzt beziehungsweise für die heutige Haustechnik benötigt wurden. Die Geschichte des Gebäudes wird im Eingangsbereich durch Dokumentationstafeln erläutert. Heute dient es als „Kulturhaus ehemalige Synagoge“ für kulturelle Veranstaltungen. Führungen und Besichtigungen können mit dem Stadtarchiv Pfungstadt vereinbart werden und sind fester Bestandteil der heutigen Nutzung. Für die Sanierung der ehemaligen Synagoge und des ehemaligen Gemeindehauses wurde die Stadt Pfungstadt 2002 mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet.33 Zudem gründete sich 2001 der Arbeitskreis Ehemalige Synagoge Pfungstadt e. V., dessen Arbeit besonders der Geschichte jüdischen Lebens in der Stadt verpflichtet ist.
Die Wochentagssynagoge im Gemeindehaus, Hillgasse 8
Nach Angaben des in der Zeit des Nationalsozialismus nach Uruguay geflüchteten Leopold Rothschild befand sich im Erdgeschoss des Gemeindehauses in der Hillgasse 8 eine kleine beheizbare Winter- beziehungsweise Wochentagssynagoge mit 30 Plätzen, Thoraschrein, Lesepult und Ewigem Licht. Der Raum wurde aber auch als Sitzungszimmer genutzt und während des Novemberpogroms 1938 ebenfalls demoliert.34
Der Betraum im Israelitischen Lehr- und Erziehungsinstitut, Mainstraße 6
In einem Raum im Hauptgebäude des 1857 gegründeten Israelitischen Lehr- und Erziehungsinstituts in der Mainstraße 6 war eine Synagoge eingerichtet. Sie befand sich in der Nähe der Garderoben und wurde „nur von den Zöglingen unter Beaufsichtigung des Lehrpersonals benutzt“.35 Gottesdienste fanden neben regelmäßigen Morgen- und Abendandachten zumindest in den Anfangsjahren an den Sonnabenden und Feiertagen statt. Religionsmündige Schüler hätten dabei selbst aus der Thora gelesen und den Ablauf geleitet. Zum Inventar des Betraums, das durch zahlreiche Schenkungen erweitert wurde, gehörten neben mehreren Thorarollen Bücher (Sfarim) und ein silberner Jad (Thorazeiger), der von dem Frankfurter Silberarbeiter S. Posen angefertigt worden war. Eine der Thorarollen hatte Daniel Barnaß 1892 gespendet. Was nach der Auflösung des Instituts im Jahr 1907 mit den Ritualobjekten geschah, ist nicht bekannt.36
Weitere Einrichtungen
Ein Kranken- und Brautausstattungsverein soll in Pfungstadt bereits 1800 gegründet worden sein. Hinzu kamen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Unterstützungsverein (1863), ein Leichenbestattungsverein (1873) und ein Frauenverein für Unterstützungen (1895).37 1905 sollen sogar fünf Gemeindevereine – die Chewra Kadischa, Gemil. Chaß, Bikur Cholim, B’nei B’rith und Hachnaßath Kallah – bestanden haben.38 Anfang der 1920er-Jahre hatten davon nur noch die Beerdigungsbruderschaft und der Frauenverein Bestand, denen jeweils 22 Mitglieder angehörten.39
In den 1920er-Jahren sollen Laubhütten bei Leopold und Frieda Rothschild (Kirchgasse 5), Siegfried und Elisabeth Stern (Sandstraße 24) sowie Rosa und Ida Heß (Pfarrgasse) vorhanden gewesen sein.40
Mikwe
Zu einem unbekannten Zeitpunkt ließ die jüdische Gemeinde Pfungstadt ihr Gemeindehaus in der Hillgasse 8 verkleinern und an der Rückseite ein Ritualbad anbauen. 1895 wurde die Mikwe an die hintere Seite des Hauses in einen neuen einstöckigen Anbau verlegt. Der Bau war durch eine postume Spende von 200 RM von Karoline Krämer aus Höchst und weitere Spenden in Höhe von 928,50 RM möglich geworden. Ein Kesselraum zur Erwärmung des Wassers und ein Wasserreservoir ergänzten die Einrichtung. Die Mikwe wurde während des Pogroms im November 1938 ebenfalls demoliert. Nach 1938 wurde das Tauchbecken verfüllt und mit Fußbodendielen abgedeckt. Der Anbau wurde fortan als Küchen- und Wohnraum genutzt.41 Zeitweise waren in dem Gebäude Zwangsarbeiter untergebracht. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde das gekachelte Tauchbecken 1994 freigelegt und ist heute im Leseraum des Stadtarchivs öffentlich zugänglich.42
Schule
Der Schulraum und die Lehrerwohnung der jüdischen Gemeinde Pfungstadt waren im Gemeindehaus in der Hillgasse 8 untergebracht. Mitte der 1870er-Jahre erhielten zwölf Schulkinder aus Pfungstadt, Hahn und Eschollbrücken hier Religionsunterricht. Für sieben Jahre war in den 1880er-Jahren Bär Fleischmann als Lehrer angestellt, Ende der 1880er-Jahre dann der Lehrer Lebermann und um 1900 für die zu dieser Zeit 18 Schulkinder Moses Weigersheimer, der auch als Chasan und Schochet wirkte. Als letzter Religionslehrer war bis 1938 schließlich Moritz Simon angestellt. Das im Gemeindehaus eingerichtete Schulzimmer wurde beim Pogrom im November 1938 demoliert.43
Das Israelitische Lehr- und Erziehungsinstitut
1857 wurde in Pfungstadt auf Initiative von „Vertretern einer großen Anzahl von Landgemeinden“ beschlossen, „aus gemeinsamen Mitteln eine Pensions- und Unterrichtsanstalt für die religiöse und bürgerliche Heranbildung der Jugend zu stiften.“44 Die Einrichtung des Israelitischen Lehr- und Erziehungsinstituts erfolgte in den Gebäuden des ehemaligen Gasthauses „Zum Löwen“ in der Mainstraße 6 unter der Leitung des gebürtigen Pfungstädters Elieser (Lazarus) Löb, der später als Oberrabbiner in Altona tätig war. 1858 besuchten die Einrichtung 60 Schüler. Bis 1880 stiegen die Schülerzahlen auf über 100, darunter Kinder von Pfungstädter Familien, aber auch aus England, Frankreich, Holland, der Schweiz, Russland, Schweden und Ungarn. Unter ihnen befanden sich auch einige christliche Schüler.45
Seine Nachfolge trat im Oktober 1861 David Ephraim Joël an, der 1867 das bis dahin nur Schülern offenstehende Institut um eine höhere Töchterschule und ein Mädchenpensionat in der Eberstädter Straße erweiterte. 1877 lernten neun Mädchen von insgesamt 96 Schülerinnen und Schülern am Institut, die von sechs Lehrern unterrichtet wurden. Nach einigen Jahren übergaben die bisher die Anstalt tragenden jüdischen Gemeinden diese in den Besitz Joëls.46 Dr. Joël war stark mit dem kulturellen Leben Pfungstadts verbunden. Er war Vorsitzender des Verschönerungsvereins und trat bei vaterländischen Veranstaltungen oft als Redner auf. Das Hauptgebäude verfügte über zwei Voll- und ein ausgebautes Dachgeschoss. Zum Hof hin schlossen sich zwei weitere Gebäudeflügel an, so dass der gesamte Gebäudekomplex einen u-förmigen Grundriss hatte. Auch einen Sportplatz gab es für die Schüler. Zur Einrichtung gehörten neben Garderobe, Waschraum, Betraum, Speisesaal und Schlafsälen mit nicht mehr als drei Betten getrennte Bibliotheken für die Schüler und das Lehrpersonal, zu dem neben den jüdischen auch christliche Fachlehrer gehörten, das Amtszimmer des Direktors, ein chemisches und physikalisches Fachkabinett sowie Lehrerschlafräume.47 Ein 1866 erschienener Bericht enthält folgende Beschreibung: „Das Institutsgebäude ist ein kleines Schloss mit großem Hof und Garten; schöne luftige Schlafzimmer, geräumige Lehrsäle, ein großer Speisesaal, eine sehr schöne Synagoge, in der die erwachsenen Schüler, die sich dem Lehrfache widmen, abwechselnd vorbeten und die Sidrah lesen – das Alles macht auf den Beschauer den wohltuendsten Eindruck.“48 Internatsschüler aus England, die im Institut unterrichtet wurden, brachten eine damals neuartige Sportart nach Pfungstadt: Bereits 1877 entstand ein erster Fußballklub, der aus Mangel an Gegnern allerdings nicht lange bestand.49
Nach dem Tod David Ephraim Joëls am 1. März 1885, trat dessen Nachfolge der Lehrer Daniel Barnaß an, der mit seiner Familie von Frankfurt am Main nach Pfungstadt in das noch 1882 von seinem Vorgänger errichtete „Direktorenhaus“ (Mainstraße 10) zog und das Institut erfolgreich weiterführte. Er war später auch Vorsitzender des 1897 gegründeten und zunächst in Pfungstadt ansässigen Unabhängigen Vereins israelitischer Lehrer im Großherzogtum Hessen. 1891/1892 verbrachte Chaim Weizmann, der erste Staatspräsident Israels, während seines Chemiestudiums in Darmstadt einen Winter in Pfungstadt, wo er am Institut Russisch und Hebräisch unterrichtete, diese Zeit jedoch wegen der „intellektuelle[n] Feigheit und Speichelleckerei des Direktors“ äußerst abschätzig bewertete .50 Nach dem Tod von Barnaß‘, der während eines Erholungsurlaubes am 9. September 1905 in Bad Brückenau starb und auf dem Alsbacher jüdischen Friedhof beerdigt wurde, löste man das Institut 1907 offiziell auf.51 Bereits zuvor hatte Barnaß infolge der Einrichtung einer höheren öffentlichen Schule in Pfungstadt mit rückläufigen Schülerzahlen der inzwischen als Dr. Joël’sche Handels- und Realschule firmierenden Bildungseinrichtung zu kämpfen.52
Die Internatsgebäude gelangten 1919 in den Besitz der Stadt Pfungstadt, die sie zu Wohnzwecke an einkommensschwache Familien vermietete. 1969 wurden der Gebäudekomplex abgerissen. Heute erinnert auf dem dort befindlichen Parkplatz nur noch eine bronzene Gedenktafel an das viele Jahrzehnte über Pfungstadt hinaus bekannte Institut.53
Gemeindehaus
Der Hof des Anwesens Hillgasse 8 verbindet auch heute noch die Synagoge mit dem Gemeindehaus, in dem seit 1999 das Stadtarchiv Pfungstadt untergebracht ist. Im Erdgeschoss des giebelständigen Hauses , das in den 1830er-Jahren etwa 14,50 m lang und 7 m breit war, war vor dem Pogrom 1938 eine sogenannte Wochentagssynagoge untergebracht. In dem Raum tagte aber auch der Gemeindevorstand. Im Erdgeschoss befand sich auch eine Bibliothek. Hier erhielten die schulpflichtigen Kinder ihren Religionsunterricht, für den die Bürgermeisterei Pfungstadts zeitweise die Heizkosten übernahm.54 Das Obergeschoss wurde als Wohnung für die Familien der Vorsänger und Religionslehrer genutzt. Gelegentlich kamen dort auch neu zugezogene Gemeindemitglieder unter, bis sie anderweitig eine dauerhafte Bleibe in Pfungstadt gefunden hatten. Seit 1918 wohnte hier auch das Ehepaar Zuckermann. Ein Zimmer mit Küche, das zur Lehrerwohnung gehörte, lag im Erdgeschoss. Im November 1938 wurde das Gebäude während des Pogroms demoliert. Leo (Leib) Zuckermann und seine Frau Rosa wurden misshandelt, ihre Wohnung und die hebräische Bibliothek zerstört. Zuckermann soll am Folgetag Reste zerstörter Thorarollen auf der Straße aufgesammelt haben. Das Ehepaar zog Anfang 1939 nach Darmstadt, wo Zuckermann kurz darauf an einer Lungenentzündung verstarb. Rosa Zuckermann wurde im September 1942 nach Theresienstadt deportiert.55
Friedhof
1680 war den Pfungstädter Jüdinnen und Juden zunächst gestattet worden, ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Darmstadt-Bessungen beizusetzen. Allerdings nutzten sie, wie ihre Glaubensgenossen in Hahn und Eschollbrücken, in erster Linie den jüdischen Verbandsfriedhof in Alsbach. Zahlreiche Pfungstädter Juden waren im 18. Jahrhundert Mitglieder der zugehörigen Beerdigungsbruderschaft. 1873 war ein eigener Leichenbestattungsverein gegründet worden, zu dessen Ausstattung auch ein Leichenwagen gehörte.56
Nachweise
Fußnoten
- Wolf, 1985, Geschichte, S. 41; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 365. ↑
- Battenberg, 1984, Schutz, S. 38. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 365. ↑
- Battenberg, 1985, Expansion, S. 80; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 365. ↑
- Batternberg, 1985, Expansion, S. 80. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 365. ↑
- Wolf, 1985, Geschichte, S. 45-46; Ausführlicher zum Wirken Wolf Pfungstadts Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 365-367. ↑
- Wolf, 1985, Geschichte, S. 49. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 368, 371. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 373-374. ↑
- Siehe hierzu Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 374. ↑
- Wolf, 1985, Geschichte, S. 56. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 371, 373. ↑
- Wolf, 1985, Geschichte, S. 45-46; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 372-373. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 373. ↑
- Goethals, 2007, Ausgrenzung, S. 26, 34, 51, 74-77, 99, 143-147; Roth, 1982, Juden, S. 37; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 376. ↑
- Goethals, 2007, Ausgrenzung. ↑
- Goethals, 2007, Familien in Pfungstadt; Kingreen, 2007, Opfer. ↑
- Goethals, 2007, … ich habe; Goethals, 2007, Goethals, 2007, Familien in Pfungstadt. ↑
- Goethals, 2007, Ausgrenzung, S. 91; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 378, 386. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 365-366. ↑
- StadtA Pfungstadt, Brandkataster. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 367. ↑
- Altaras, 2007, Synagogen, S. 132; Lehmann, 2001, Wiederherstellung, S. 2-6 ↑
- StadtA Pfungstadt, 1, Nr. 539. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 368-369. ↑
- StadtA Pfungstadt, 1, Nr. 523; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 371, 384. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 368. ↑
- Der Israelit, Nr. 37, 14.9.1922, S. 7; Goethals, 2007, Ausgrenzung, S. 49-53, 97-103, 136-141. ↑
- HHStAW, 518, Nr. 1366; Goethals, 2007, Ausgrenzung, S. 25, 85-96. ↑
- HHStAW 519/A, Nr. DA 26790. ↑
- Lehmann, 2001, Wiederherstellung, S. 3-4; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 377-388. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 378-379. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 370-371; 376. ↑
- Der Israelit, Nr. 18, 1.5.1867, S. 293. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 375; Der Israelit, Nr. 74, 15.9.1892, S. 1414-1415. ↑
- Ruppin, 1909, Juden, S. 126. ↑
- Statistisches Jahrbuch der deutschen Juden, Jg. 17, 1905, S. 182. ↑
- Handbuch der jüdischen Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege, 1924/1925, S. 133. ↑
- Goethals, 1997, Ausgrenzung, S. 59, 82, 137. ↑
- Altaras, 1994, Tauchbad, S. 113-114. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 370-371, 376. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 371, 376, 384. ↑
- Jeschurun, Nr. 8, 17.5.1857, 2. Beibl., S. 435. ↑
- Der Israelit, Nr. 7, 25.1.1892, S. 116; Wuttge, 1985, Geschichte, S. 280; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 374. ↑
- StadtA Pfungstadt, Materialsammlung, Ausstellungsmaterial Valentin Liebig; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 374. ↑
- Der Israelit, Nr. 18, 1.5.1867, S. 293. ↑
- Der Israelit, Nr. 17, 25.4.1866, S. 297. ↑
- Heinrich, 2007, Jüdische Sportler, S. 9. ↑
- Zitiert nach Wolf, 1985, Geschichte, S. 56. Vgl. Weizmann, Chaim, Trial and Error. The Autobiography, London 1949, S. 46-49; StadtA Pfungstadt, Anmelderegister 1890-1900. ↑
- Pfungstädter Anzeiger, 14.9.1905; Heinemann/Wiesner, 2001, Friedhof, S. 142. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 375. ↑
- Liebig, 1980, Juden in Pfungstadt, S. 11. ↑
- StadtA Pfungstadt, 1, Nr. 525. ↑
- Goethals, 2007, Ausgrenzung, S. 110-113; Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 370-371, 376. ↑
- Blum/Ristau/Berger-Dittscheid, 2025, Pfungstadt, S. 365, 367, 371. ↑
Weblinks
Quellen
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW)
- HHStAW, 365, Nr. 48: Gräberverzeichnis des jüdischen Sammelfriedhofs von Alsbach (enth. Pfungstadt), 1889–1941.
- HHStAW, 503, Nr. 7380: Entschädigungsansprüche der jüdischen Gemeinden im Regierungsbezirk Darmstadt. Bd. 3: Synagogen und andere jüdische Einrichtungen im Kreis Büdingen sowie im Kreis und der Stadt Darmstadt, (1930-1933) 1960-1962.
- HHStAW, 518, Nr. 1366: Entschädigungsakte Jüdische Gemeinde Pfungstadt, 1950-1962.
- HHStAW, 519/A, Nr. DA 26790: Restitutionsverfahren Hillgasse 8, Pfungstadt, 1950-1953.
- Stadtarchiv Pfungstadt (StadtA Pfungstadt)
- StadtA Pfungstadt, Abt. 1, Nr. 523.
- StadtA Pfungstadt, Abt. 1, Nr. 525.
- StadtA Pfungstadt, Abt. 1, Nr. 539.
- StadtA Pfungstadt, Brandkataster.
- StadtA Pfungstadt, Melderegister.
- StadtA Pfungstadt, Materialsammlung.
Literatur
- Altaras, Thea, Das jüdische Rituelle Tauchbad und Synagogen in Hessen – Was geschah seit 1945? Teil 2, Königstein im Taunus 1994.
- Altaras, Thea, Synagogen und jüdische Rituelle Tauchbäder in Hessen – Was geschah seit 1945?, 2. Aufl., Königstein im Taunus 2007, S. 291-295.
- Arnsberg, Paul, Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang. Untergang. Neubeginn, Bd. 2, Frankfurt am Main 1971, S. 198-201.
- Battenberg, Friedrich (Hg.), Pfungstadt. Vom fränkischen Mühlendorf zur modernen Stadt, Pfungstadt 1985.
- Blum, Rahel/Ristau, Daniel/Berger-Dittscheid, Cornelia, Pfungstadt. Mit Eschollbrücken und Hahn, in: Wiese, Christian, et al. (Hg.), Zerbrechliche Nachbarschaft. Gedenkbuch der Synagogen und jüdischen Gemeinden in Hessen, Bd. 1/1, Berlin/Boston 2025, S. 365-386.
- Franz, Eckhart G. (Hg.), Juden als Darmstädter Bürger, Darmstadt 1984.
- Franz, Eckhart G./Battenberg, J. Friedrich/Engels, Peter (Hg.), Juden als Darmstädter Bürger, Neuausg., Wiesbaden 2019
- Goethals, Stephanie, Ausgrenzung, Verfolgung und Deportation. Die schrittweise Auslöschung des jüdischen Lebens in Pfungstadt in den Jahren von 1933 bis 1945, in: Stadtarchiv Pfungstadt (Hg.), Abschied ohne Wiederkehr. Jüdisches Leben in Pfungstadt 1933–1945, Pfungstadt 2007, S. 25-190.
- Goethals, Stephanie, „… ich habe alles getan, was mich retten konnte …“. Die Geschichte von Max Wolf, in: Stadtarchiv Pfungstadt (Hg.), Abschied ohne Wiederkehr. Jüdisches Leben in Pfungstadt 1933–1945, Pfungstadt 2007, S. 222-232.
- Heinemann, Hartmut/Wiesner, Christa, Der jüdische Friedhof in Alsbach an der Bergstraße, Wiesbaden 2001.
- Heinrich, Manfred, Jüdische Sportler in Pfungstädter Vereinen, in: Stadtarchiv Pfungstadt (Hg.), Abschied ohne Wiederkehr. Jüdisches Leben in Pfungstadt 1933–1945, Pfungstadt 2007, S. 9-24.
- Lehmann, Falko, Die Wiederherstellung der ehemaligen Synagoge Pfungstadt, in: Denkmalpflege und Kulturgeschichte, H. 2, 2001, S. 2–6.
- Roth, Wolfgang, Juden in Eschollbrücken, o. O. 1982.
- Ruppin, Arthur, Die Juden im Grossherzogtum Hessen, Berlin 1909.
- Stadtarchiv Pfungstadt (Hg.), Abschied ohne Wiederkehr. Jüdisches Leben in Pfungstadt 1933–1945, Pfungstadt 2007.
- Stadtarchiv Pfungstadt, Kulturhaus ehemalige Synagoge Pfungstadt, Pfungstadt 2015.
- Weizmann, Chaim, Trial and Error. The Autobiography, New York 1949.
- Wolf, Jürgen Rainer, Geschichte der Juden in Pfungstadt, in: Archiv für Hessische Geschichte, Neue Folge, Bd. 44, 1985, S. 41-63.
- Wuttge, Hans-Joachim, Geschichte der Pfungstädter Religionsgemeinschaften und Schulen (1794–1945), in: Battenberg, Friedrich (Hg.), Pfungstadt. Vom fränkischen Mühlendorf zur modernen Stadt, Pfungstadt 1985, S. 261-286.
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