Biedenkopf

Biedenkopf im modernen Orthofoto
Basisdaten
Juden belegt seit
Ende 13. Jahrhundert
Lage
35216 Biedenkopf
Rabbinat
Oberhessen
erhalten
nein
Gedenktafel vorhanden
nein
Geschichte
Die unter landgräflicher Herrschaft stehende Ortschaft Biedenkopf erhielt um 1254 Stadtrecht.1 Nach dem Tod des Landgrafen Philipp des Großmütigen und der danach folgenden Teilung der hessischen Landesherrschaft kam Biedenkopf 1567 an Hessen-Marburg, nach dem Tod von Ludwig IV. im Jahr 1604 an Hessen-Kassel. Der heutige Landkreis Marburg-Biedenkopf wechselte unter dem Eindruck anhaltender Erbteilung und Streitigkeiten mehrfach die Landesherrschaft. Biedenkopf gehörte seit 1623 zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt resp. zum Großherzogtum Hessen. 1821 wurde das Amt Biedenkopf zum Landgerichtssitz und 1832 zum Hauptsitz des neugegründeten Kreises Biedenkopf. 1866 übernahm die preußische Provinz Hessen-Nassau den ehemals großherzoglichen Besitz; das zuständige Regierungspräsidium war Wiesbaden.
Ende des 13. Jahrhunderts werden erstmals in Biedenkopf lebende Juden genannt. 1517 und 1593 sind archivalische Einzelnachweise über hier lebende Juden vorhanden. Um 1630 lebten in drei Wohnungen Juden, um 1880 werden sechs Juden angegeben.2
Betsaal / Synagoge
Es kann vermutet werden, dass um die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts ein Betraum unterhalten wurde, da zu dieser Zeit wahrscheinlich eine ausreichende Menge Juden in Biedenkopf bzw. im nahen Umfeld lebte. Belege hierfür gibt es bislang jedoch nicht.
Nachweise
Fußnoten
Quellen
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW):
- HHStAW Best. 405, Nr. 341: Zuteilung der israelitischen Religionsgemeinden des Kreises Biedenkopf zum Rabbinat Marburg, 1867–1877
Literatur
- Bäumner, Günter: Biedenkopf und seine Stadtteile. Bilder erzählen aus vergangenen Tagen, Horb am Neckar 1988
- Becker, Siegfried: Eine Jüdin aus Biedenkopf, die um 1629 nach Schweinsberg geheiratet hat. In: Hinterländer Geschichtsblätter 84 (März 2005), H. 2, S.136
- Hinz, K.J. Günter / Möntnich, Hans-Günther: Stadt Biedenkopf. Geschichten und Geschichte unserer Stadt 1254– 2004. 2 Bände, Wetzlar 2004
- Huth, Karl: Biedenkopf, Burg und Stadt im Wandel der Jahrhunderte, Biedenkopf 1977
Indizes
Personen
Sachbegriffe Geschichte
Siehe auch
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Biedenkopf“, in: Synagogen in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/orte/synagogen-in-hessen/alle-eintraege/78_biedenkopf> (aufgerufen am 25.11.2025)
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