Basisdaten
Der Stadthof in Fritzlar gehört dem Zisterzienserkloster Hardehausen. Hier werden seit 1234 die Abgaben und Einnahmen aus dem Besitz des Klosters im Umland der Stadt gesammelt und verwaltet.
Orden
Zisterzienser
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Fritzlar St. Peter zu Fritzlar
Typ
Klosterhof
Territorium
- Kurfürstentum Mainz, vgl. Fritzlar
Historische Namensformen
- domum in Fritslaria (1234) [Urkunden Kloster Hardehausen, S.97, Nr. 71]
Lagebezug
26 km südwestlich von Kassel
Lage
Haddamargasse
Geschichte
Ein Hardehäuser Hof, zu dem eine Kapelle gehört, wird 1234 urkundlich erwähnt; er liegt am Nordtor der Stadt in Richtung des Mutterklosters Hardehausen in der Haddamargasse. Erzbischof Siegfried von Mainz stellt dem Hof einen Schutzbrief aus. Mit weiteren Urkunden besiegelt er die Abgabenfreiheit des Hofes. Die Stadt Fritzlar bestätigt diesen Status. Im Klosterhof werden Abgaben gesammelt und gespeichert, die Niederlassung durch einen Mönch als Hofmeister des Klosters Hardehausen verwaltet. Die in der nahe gelegenen Grangie Marienrode erwirtschafteten landwirtschaftlichen Produkte werden in Fritzlar verkauft. 1290 wird die Befreiung der Hardehäuser Güter von städtischen Leistungen durch die Fritzlarer Schöffen bestätigt. Mit der Stadt tätigt man Geldgeschäfte, erwirbt Immobilienbesitz, verpachtet das Gelände an Fritzlarer Bürger. Zum Klosterhof gehören ein aus Steinen erbautes Haus, mehrere Wohn- und Wirtschaftsgebäude, eine Kapelle, Mühlen und ein Wirtschaftsgelände auf dem Getreide, Wein und Hopfen angebaut werden. Der Weinanbau und -verkauf ist im 13. Jahrhundert eine wichtige Säule der Hardehäuser Klosterwirtschaft in Fritzlar. 1803 wird der Klosterhof von Preußen besetzt und verkauft.
Gründungsjahr
1234
Aufhebungsjahr
1803
Nachweise
Quellen
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.39
- Urkunden Kloster Hardehausen
Gedruckte Quellen
Literatur
- Huck, Zisterzienserkloster Hardehausen, S. 369-370
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.39
Indizes
Sachbegriffe
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Fritzlar, Hardehäuser Hof“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7815_fritzlar-hardehaeuser-hof> (aufgerufen am 25.11.2025)
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