Naumburg, Augustinerinnenhaus

Gründungsjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Naumburg
Landkreis
Kassel

Basisdaten

Die Mainzer Erzbischöfe sind die Herren der Stadt Naumburg und des Klosters der Schwestern vom gemeinsamen Leben. Auf Anordnung der Erzbischöfe nimmt die Schwesterngemeinschaft 1465 die Augustinerregeln an. Die politischen Auseinandersetzungen mit den Landgrafen von Hessen und den Grafen von Waldeck beeinflussen die Entwicklung.

Orden

Schwestern vom gemeinsamen Leben; Augustinerinnen

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter in Fritzlar, Archipresbyterat Schützeberg

Typ

Frauenkloster

Territorium

  • Erzstift, später Kurfürstentum Mainz (vgl. Stadtentwicklung Naumburg)

Historische Namensformen

Lagebezug

8 km südlich von Wolfhagen

Geschichte

Das genaue Gründungsdatum des ursprünglichen Hauses der Schwestern vom gemeinsamen Leben ist unbekannt. 1465 wird es auf Veranlassung Erzbischof Adolfs von Mainz durch den Prior von Böddeken, Windesheimer Kongregation, reformiert und nimmt die Ordensregeln der Augustiner an. Die Gemeinschaft ist sehr erfolgreich und wächst und steht in Konkurrenz zu den einheimischen Handwerkern. Die Stadt stört sich an der Vergrößerung des Grundbesitzes, für den die Steuern entfallen (der sog. Toten Hand). 1493 fordert der Erzbischof von Mainz die Schwestern dazu auf, ohne seine Erlaubnis keine neuen Frauen mehr aufzunehmen. Die Windesheimer Kongregation baut die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Reformklöstern aus. So liefert das Chorherrenkloster Volkhardinghausen Schafwolle nach Naumburg und den Schwesternhäusern in Mengeringhausen und Volkmarsen. Hier wird die Wolle verarbeitet, dann als Tuch und gesponnene Wolle zurück geliefert. 1544 - 1588 verpfändet der Erzbischof von Mainz Naumburg den Fürsten von Waldeck und in Naumburg wird die protestantische Konfession eingeführt. 1588 kauft der Mainzer Kurfürst Stadt und Amt zurück; 1612/15 kommt es zur Rekatholisierung. Ein verheerender Stadtbrand im 17. Jahrhundert vernichtet die gesamte Altstadt. Das Kloster und die Stadt bleiben im Besitz des Erzbistums Mainz bis 1802 und bilden so eine katholische Insel im protestantischen Nordhessen.

Nachweise

Gedruckte Quellen

Literatur

Germania Sacra-ID

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Naumburg, Augustinerinnenhaus“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7771_naumburg-augustinerinnenhaus> (aufgerufen am 26.11.2025)

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