Johannesberg (Fulda), Benediktinerpropstei

Gründungsjahr 836-842  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Johannesberg
Landkreis
Fulda

Basisdaten

Im Südwesten von Fulda liegt die durch den Fuldaer Abt, Hrabanus Maurus, im 9. Jahrhundert gegründete Propstei der bedeutenden Reichsabtei. Ihr Schicksal ist eng mit der des Mutterklosters verbunden. Die Vorsteher sind adlige Mitglieder der Reichsabtei, den Konvent der Propstei bilden seit dem Spätmittelalter Bürgerliche. Die Propstei dient der seelsorgerischen Versorgung der Umgebung. Im 18. Jahrhundert werden Garten und Klostergebäude barockisiert, ziehen heute Touristen und in der Denkmalpflege Tätige aus aller Welt an.

Orden

Benediktiner

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz; ab 1752: Bistum Fulda, Dekanat "ad tractum Flidae"

Heutige Diözesanzugehörigkeit

Bistum Fulda, Dekanat Johannesberg, Johannesberg, Pfarramt St. Johannes der Täufer

Typ

Männerkloster

Territorium

  • 8. Jahrhundert: Reichsabtei Fulda
  • 12. Jahrhundert: Reichsfürstentum, später Fürstabtei Fulda

Historische Namensformen

Lagebezug

4 km südwestlich von Fulda

Lage

Das Kloster liegt nahe der Einmündung der Giesel in die Fulda.

Geschichte

Das Benediktinerkloster wird zwischen 836-842 vom Fuldarer Abt Hrabanus Maurus gegründet. Es dient der Versorgung der Pilger zu den Reliquien des Hl. Venantius, die in der Klosterkirche aufbewahrt werden. Die weitere Entwicklung des Klosters verläuft identisch der in dem Mutterkloster St. Salvator in Fulda. Im 15. Jahrhundert wird die sog. Fuldaer Reform durchgesetzt, das Propsteigebäude vergrößert, die Bibliothek ausgebaut, Schulden verringert und die wirtschaftliche Lage durch die Inkorporierung der Pfarrei Florenberg saniert. Bauernkrieg und Reformation beeinträchtigen die Propstei. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges werden die Gebäude kurzzeitig von den Fuldaer Benediktinerinnen, seit 1631 wieder mit Mönchen bürgerlicher Herkunft aus der Reichsabtei genutzt. Letztlich bedingen die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges die Auflösung des Benediktinerkonvents in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Pfarrei der Propstei Johannesberg wird anschließend zunächst von Weltgeistlichen, seit 1669 von Franziskanern, seit 1727 dann wieder von Benediktinern versehen. 1802 wird die Propstei aufgehoben.

Gründungsjahr

836-842

Gründer

Abt Hrabanus Maurus (822-842)

Aufhebungsjahr

Mitte 17. Jahrhundert

Organisation

Um 1450 gehören neben dem Dekan noch vier Mönche zum Konvent auf dem Johannesberg, seit 1648 nur noch zwei.

Pfarrrechte

Johannesberg, Dienheim, Dolgesheim (beide Kr. Worms), Urspringen, Hattenhof, St. Flora auf Florenberg bei Fulda (seit 1509)

Patrozinien

Johannes Baptist und Johannes Evangelist

Archivgeschichte

Archiv im Staatsarchiv Marburg.

Besitz

An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen: Vollständiger Besitz von: Heienfeld, Rodenbach Teilbesitz in: Urspringen (Rhön-Grabfeldkreis), Leustadt, Kirchbracht, Harmerz, Zirkenbach, Dolgesheim, Dienheim (beide Kr. Worms), Ried, Bufleben (Kr. Gotha), Bernhelms, Biengarten, Buchenrod, Engelhelms, Großentaft, Hattenhof, Kohlhaus, Külos, Lütter, Marbach, Melzdorf, Röppach (wüst, bei Großenlüder), Sulzhof, Welkers, Weimesmühle, Wissels, Nonnenrod, Zell, Gehringshauck, Johannesberg, Kohlgrund, Großenlüder, Kleinlüder, Mannhof

Abhängigkeitsverhältnis

Die Propstei ist der Reichsabtei Benediktinerkloster unterstellt.

Ausstattung

Gebäude

Die Kirche wird 811 geweiht, um 1500 erfolgt ein Neubau und der meisten übrigen Gebäude des Klosters. Unter Propst Konrad von Mengersen (1715- 1753) wird das gesamte Ensemble barock ausgestaltet und durch ein neues Propsteigebäude schloss-ähnlich umgestaltet. Bis 2001 ist hier, seit der Renovierung 1980, das Deutsche Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege untergebracht, heute die Propstei Johannesberg gGmbH Fortbildung in Denkmalpflege und Altbauerneuerung, eine Fortbildungseinrichtung für alle in der Denkmalpflege und Altbausanierung Tätigen.

Nachweise

Quellen

Gedruckte Quellen

Literatur

Germania Sacra-ID

GND-Nummer

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Johannesberg (Fulda), Benediktinerpropstei“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7750_johannesberg-fulda-benediktinerpropstei> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/7750