Immichenhain, Augustinerchorfrauenstift
Basisdaten
Kloster Immichenhain wird als Prämonstratenser-Doppelkloster um 1125 gegründet, aus dem ein Augustiner-Chorfrauen-Stift hervorgeht. An dieser Niederlassung entwickelt sich das 1231 erstmals urkundlich erwähnte Dorf Immichenhain.
Orden
Augustiner-Chorfrauen
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Fritzlar St. Peter zu Fritzlar, Archiprespyterat Ottrau
Typ
Frauenkloster
Territorium
- Landgrafschaft Hessen
Benennung der Institution in den Quellen
Kloster Ymmechenhan (1238) [HStAM Bestand Urk. 31 Nr. 1]
Lagebezug
6,5 km südlich von Neukirchen
Lage
Das Kloster liegt auf einem flachen Bergrücken
Geschichte
Das Augustinerchorfrauenstift wird nach 1124 von Immecha, der Witwe Manegolds von Hagen und Wirberg [1173-1175?] (nach Gerstenberg) als Prämonstratenser-Doppelkloster gegründet, urkundlich erwähnt 1231.
Ab 1263 untersteht das Kloster dem Kloster Wirberg; dessen Konvent wechselt 1286 zum Orden der Augustiner-Chorfrauen; damit wird auch aus dem Prämonstratenser-Doppelkloster in Immichenhain ein Augustiner-Chorfrauenstift.
Zwischen 1309 und 1335 kauft das Kloster systematisch Güter in Oberschrecksbach auf, sodass der Ort wüst fällt. Grund und Boden werden verpachtet, die ehemaligen Dorfbewohner ziehen nach Immichenhain um, wo sich neben dem Kloster ein Dorf entwickelt.
Mehrfach wird versucht das Kloster zu reformieren, so 1441 durch das Kloster Böddeken, 1493 und 1497 durch den hessischen Landgrafen Wilhelm d. J., 1508 durch Erzbischof Jakob von Mainz.
Nach der Homberger Synode wird das Kloster 1527 aufgehoben und die Nonnen werden abgefunden. 1631 wird erfolglos versucht, das Kloster zu erneuern.
Gründungsjahr
nach 1142
Gründer
Immecha, Witwe Manegolds von Hagen und Wirberg
Aufhebungsjahr
1527
Patrozinien
Maria und Evangelist Johannes (1238)
Archivgeschichte
Archiv im Staatsarchiv Marburg.
Besitz
Der Besitz des Klosters wird 1544 Kurt Diede zum Fürstenstein zur Hälfte überlassen, 1814 fällt er an das Kurfürstentum Hessen zurück; die andere Hälfte wird für Pfarrzwecke und zur Hof- und Landesverwaltung verwendet. In folgenden Orten lässt sich Klosterbesitz nachweisen: Alsfeld, Berfa, Volkershof, Sachsenhausen, Oberschrecksbach, Hugerode, Wincherode, Schelmingen, Huningerode, Neukirchen, Vockenrod, Görzhain, Weißenborn, Oberaula, Rückershausen
Nachweise
Arcinsys Hessen
Quellen
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 90
Literatur
- Ermgassen, Eine Quelle des 15. Jahrhunderts zu Immichenhain, in: ZHG, Bd. 126, 2021, S. 13-26
- Mense, Mittelalterliche Bildwelten750 Jahre Immichenhain, Chronik
- Denkmaltopographie, Schwalm-Eder-Kreis 1, S.244
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 91
Germania Sacra-ID
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Immichenhain, Augustinerchorfrauenstift“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7749_immichenhain-augustinerchorfrauenstift> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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