Eppenberg, Augustinerinnenkloster

Gründungsjahr vor 1219  
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Gemarkung
Gensungen

Basisdaten

Um 1217 wird ein Prämonstratenserinnenstift in Eppenberg gegründet, das bis 1440 existiert. Danach wird die Klosteranlage dem Kartäuserorden übergeben; eine Kirchenruine erinnert an die Zeit der Mönche und Nonnen.

Orden

Prämonstratenser-Chorfrauen

Ordensprovinz

Zirkarie Ilfeld

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Fritzlar St. Peter in Fritzlar, Archiprespyterat Gensungen

Typ

Frauenstift

Territorium

Historische Namensformen

Lagebezug

5,5 km nordwestlich von Melsungen

Lage

Das Kloster liegt am Westrand des Homberger Berglandes zwischen den Flüssen Fulda, Eder und Schwalm am Nordabhang auf einer Terrasse des 392 Meter hohen Basaltkegels, dem Heiligenberg.

Geschichte

1217 erteilt Landgraf Hermann I. von Thüringen dem Prämonstratenserkloster Ahnaberg (Kassel) die Erlaubnis, in Eppenberg ein Tochterkloster zu begründen. Die Insassen leben nach den Regeln eines Augustiner-Chorfrauenstiftes. 1219 stellt Erzbischof Siegfried II. von Mainz das Kloster unter seinen besonderen Schutz. 1223 werden in einer Gründungsurkunde die Beziehungen zwischen Mutter- und Tochterstift geregelt. Der Propst von Ahnaberg entscheidet über Eppenberg, die Anzahl der Klosterfrauen wird auf 40 beschränkt. Die weitere Entwicklung des Klosters wird durch den Territorialkonflikt zwischen den Landgrafen von Hessen und den Erzbischöfen von Mainz geprägt. Ende des 14. Jahrhunderts gerät das Kloster in eine Krise, zahlreiche Nonnen verlassen es. Landgraf Ludwig I. von Hessen verspricht dem Kartäuser-Orden Eppenberg die Niederlassung für eine Neugründung zu übergeben. Er beantragt bei Papst Eugen IV. die Aufhebung des Frauenklosters, der dieser zustimmt. Der Propst des ehemaligen Mutterklosters in Kassel, St. Martin, führt 1440 einen Prozess gegen die verbliebenen Nonnen wegen Verstößen gegen die Klosterregeln. Die Klostergemeinschaft wird aufgelöst und der gesamte Besitz den Kartäusern übergeben.

Gründungsjahr

vor 1219

Gründer

Propst Arnold vom Kloster Ahnaberg

Aufhebungsjahr

1440

Patrozinien

1445: Johannes [Reimer, Ortslexikon, S. 262]

Archivgeschichte

Archiv im Staatsarchiv Marburg: Urkunden, Aktenreste.

Bibliotheksgeschichte

Wolfenbüttel, Bibliothek: Hss. Nr. 158, 190, 263, 382, 470 und 480 aus der Bibliothek des Klosters, vgl. H. Herbst, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 50, 1932, S. 364f., 369, 374, 376f., 617, 620f.

Besitz

Abhängigkeitsverhältnis

Bereits 1244 wird das Kloster durch einen eigenen Propst geleitet, damit die Unabhängigkeit vom Mutterkloster Ahnaberg umgesetzt. Das Prämonstratenserinnenstift bleibt innerhalb des Ordens dem Abt von Ilfeld, später dem von Spieskappel unterstellt.

Nachweise

Arcinsys Hessen

Quellen

Gedruckte Quellen

Literatur

Germania Sacra-ID

GND-Nummer

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Eppenberg, Augustinerinnenkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7709_eppenberg-augustinerinnenkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/7709