Diakoniehaus Paulinenstift in Wiesbaden

Gründungsjahr 1852/1857  
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Gemarkung
Wiesbaden
Landkreis
Wiesbaden

Basisdaten

In Wiesbaden wird 1857 die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift von Schwestern aus Kaiserswerth gegründet; 1858 erfolgt die Eröffnung des Kinderrettungshauses durch den Evangelischen Verein für Innere Mission. 1896 entsteht in Wiesbaden das Diakonissen-Mutterhaus als Zentrale für das Nassauer Land.

Orden

Diakonie

Heutige Diözesanzugehörigkeit

Evangelische Kirche Hessen-Nassau

Typ

Mutterhaus

Territorium

Lage

Schiersteiner Straße 48, 65187 Wiesbaden

Geschichte

In Wiesbaden gründet Pfarrer Theodor Fliedner bereits 1835 eine Kinderbewahranstalt und 1852 die Diakonissenanstalt Paulinenstift. Das Waisenhaus (Rettungshaus) wird 1850 durch Pfarrer Ludwig Eibach auf dem Geisberg errichtet, ist 1863 mit 40 Jungen belegt; aufgrund des großen Bedarfs erfolgen Erweiterungsbauten mit einem Mädchenheim, einer Schneiderei, einer Schusterwerkstatt und einem landwirtschaftlichen Betrieb, dem späteren Ludwig-Eibach-Haus. Getragen werden die Einrichtungen durch den Evangelischen Verein für Innere Mission (EVIM), betreut durch Kaiserswerther Schwestern. Ihre Unterkunft wird zum „Paulinenstift“, einem Diakonissenmutterhaus, erweitert. Hier werden Schwestern ausgebildet, die in zahlreichen Niederlassungen in der Region in der Krankenpflege, in Altenheimen, in Kindergärten und in der Gemeindearbeit tätig werden.
Seit 1878 werden aufgrund des preußischen Zwangserziehungsgesetzes verstärkt Kinder (1880 bereits 71) ins Rettungshaus durch staatliche Behörden überwiesen. Weitere Diakonissenheime und -einrichtungen werden gebaut, so am 02.01.1887 das Diakonissenheims in Biebrich. Es dient als Gemeindestation für die Kranken- und Altenpflege und als Kinderheim; dies gilt auch für das Katharinenstift in Biebrich (Alten- und Krankenpflege, Kinderheim). Am 26.10.1879 eröffnet der Evangelische Verein die „Herberge zur Heimat“, ein Heim für wandernde Handwerksgesellen, Arbeiter, Angestellte; später erfolgt ein Ausbau zu einem Zentrum mit Versammlungssaal, Bibliothek. Seit 1886 besteht das Frauenasyl „Lindenhaus“, seit dem 01.10.1887 das Diakonenheim für männliche Krankenpflege, dem späteren Johann-Hinrich-Wichern-Stift. Die Diakone kommen von der Duisburger Diakonen Anstalt; Anlass ist die Typhusepidemie in Wiesbaden von 1885-1887, in der Schwestern und Diakone in der Krankenpflege arbeiten. 1888/89 wird in der Jahnstraße 14/16 ein Heim für stellenlose Dienstmädchen gegründet.
Seit 1896 werden in der Schiersteinerstraße in einer Krippe Kinder bis zum Alter von zwei Jahren versorgt. Hier wird auch eine Mägdebildungsschule seit 1897 ausgebaut, die von Diakonissen geleitet wird.

Gründungsjahr

1852/1857

Besitz

Niederlassungen

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 Bergkirche mit einer Schwesternstation (3) und Kindergarten (6), Kreuzkirche mit einer Schwesternstation (3) und Kindergarten (9), Lutherkirche mit einer Schwesternstation (3) und Kindergarten (4), Marktkirche mit einer Schwesternstation (2) und Kindergarten mit 2 Kräften

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Diakoniehaus Paulinenstift in Wiesbaden“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14693_diakoniehaus-paulinenstift-in-wiesbaden> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/14693