Bensheim, Schwestern vom Göttlichen Erlöser

Gründungsjahr 1867  
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Gemarkung
Bensheim
Landkreis
Bergstraße

Basisdaten

Die Schwestern vom Göttlichen Erlöser sind auch als Niederbronner Schwestern – nach ihrem Herkunftsort Bad Niederbronn im Elsass – und als Kongregation der Schwestern vom Allerheiligsten Heiland bekannt. Sie werden auch als Bühler Schwestern bezeichnet nach dem Mutterhaus der Provinz Baden-Hessen in Bühl. Ihre Aufgabe sehen die Schwestern in der Verpflegung armer Kranker und der Betreuung von Randgruppen. In Bensheim lassen sie 1867 nieder.

Orden

Schwestern vom Göttlichen Erlöser

Ordensprovinz

Provinz Baden-Hessen (Bühl)

Heutige Diözesanzugehörigkeit

Bistum Mainz

Typ

Frauenkloster

Territorium

Benennung der Institution in den Quellen

Niederbronner Schwestern von Bensheim
Schwestern vom Allerheiligsten Heiland

Lage

Schwestern vom Göttlichen Erlöser, 64646 Bensheim

Geschichte

Fünf Schwestern der Kongregation vom Allerheiligsten Heiland übernehmen 1867 das Hospital in der Stadt Bensheim auf Wunsch des Hospitalvorstandes. Der Orden ist durch seine Arbeit während der Choleraepidemie von 1854 in der Region und der Betreuung adliger Typhuskranker bekannt. Die Einrichtng wird ständig erweitert aufgrund steigender Aufgaben wie der Übernahme der Krankenambulanz, der Blattern-Epidemie in 1869 und des Aufbaus einer Arbeitsschule. Während des Krieges von 1870/71 wird ein Lazarett eingerichtet. Die Schule wird 1873 in ein Haus in der Liesengasse 8 verlegt, um Platz für die steigende Anzahl Kranker zu gewinnen. 1890 arbeiten bereits neun Schwestern mit einem Arzt im Hospital, 1899 zwölf. Aufgrund häufig auftretende Epidemien (1893 Diphterie) muss weiter ausgebaut werden, 1905 werden ein neues Treppenhaus, ein Personenaufzug, eine Dampfheizung und Gasbeleuchtung eingerichtet. 1906 übernimmt der Orden die Betreuung der Kinderkrippe und richtet hier eine zweite Niederlassung ein. Zahlreiche Stiftungen werden für das Hospital eingerichtet.
Im Ersten Weltkrieg wird im Hospital ein Lazarett eingerichtet; es wird 1918 aufgelöst, die frei werdenden Zimmer werden zur Versorgung der zahlreichen an Ruhr Erkrankten genutzt. 1919 liegt die Krankenzahl bei 340, steigt im Folgejahr auf fast 500 an. Die Inflationszeit trifft das Krankenhaus schwer, die Versorgung lässt sich nur über Spendensammlungen sichern. An der Schule der Schwestern können Schülerinnen eine Gesellenprüfung als Schneiderin ablegen.
Im Zweiten Weltkrieg wird das Krankenhaus beschlagnahmt und als Lazarett genutzt, die Schwestern bleiben in der Pflege eingesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das ständig überbelegte Krankenhaus erweitert, 1953 wird der Grundstein für eine Hospitalneubau gelegt und ein neues Kinderheim eröffnet.
Die Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser eröffnet 1957 in Bensheim eine eigene Krankenpflegeschule des Ordens; 1986 arbeiten 22 Schwestern im Hospital und 10 Schwestern im Kinderheim St. Hildegard in Bensheim.

Gründungsjahr

1867

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bensheim, Schwestern vom Göttlichen Erlöser“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14637_bensheim-schwestern-vom-goettlichen-erloeser> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/14637