Niederselters, Arme Dienstmägde Jesu Christi Schwesternhaus

Gründungsjahr 1858-1868  
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Gemarkung
Niederselters
Landkreis
Limburg-Weilburg

Basisdaten

Die Armen Dienstmägde Jesu Christi lassen sich auf Wunsch der Gemeinde 1858 in Niederselters niederund gründen damit die zweitälteste Niederlassung im Goldenen Grund. Aufgabe des Ordens ist die medizinische Betreuung der Landbevölkerung, die Erziehung und Bildung der Kinder und weiblichen Jugend. Die Schwestern besitzen eine staatlich anerkannte Fachausbildung in der Krankenpflege und im pädagogischen und schulischen Bereich.

Orden

Arme Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern)

Ordensprovinz

Mutterhaus Dernbach

Heutige Diözesanzugehörigkeit

Bistum Limburg

Typ

Frauenkloster

Territorium

Benennung der Institution in den Quellen

Dernbacher Schwestern von Niederselters

Lagebezug

12,5 km südöstlich von Limburg.

Lage

Schwesternhaus Niederselters, Hermesbachstraße

Geschichte

Die Gemeinde Niederselters schließt mit dem Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi einen Vertrag 1858 zur Gründung einer Niederlassung und damit der Sicherung der Krankenversorgung im Ort. Federführend sind der Bürgermeister Franz Keul, der Arzt Dr.Joseph Nörtershäuser und Pfarrer Wiest aus dem Ort. Zu dieser Zeit leben bereits rund 1300 Menschen in Niederselters, das durch seine Brunnen berühmt ist. Seit 1859 arbeiten drei Schwestern in einer durch die Gemeinde bereit gestellten Wohnung. Das alte Pfarrhaus des Ortes wird mit Spendengeldern in ein Kloster umgewandelt und renoviert.
1868 wird das neue Haus bezogen zu dem auch ein kleines Hospital gehört. Es dient ab 1872 mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Eschhofen-Höchst der Baudirektion als Kranken- und Verwundetenpflegestation. Die Gründerin des Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi, Katharina Kasper, besucht in regelmäßigen Abständen die Niederlassung, so auch 1886.
1891 richten die Ordensschwestern einen Kindergarten im alten Schulgebäude des Ortes ein, in dem durchschnittlich 60 bis 70 Kinder betreut werden. 1908 beziehen die Schwestern ein neues Haus an der Hermesbachstraße, das im Besitz der politischen Gemeinde verbleibt. Hier werden eine Nähschule, ein Pflegeheim, eine Krankenambulanz und im 1. Weltkrieg ein Lazarett eingerichtet. 1926 leben im Schwesternhaus fünf Ordensschwestern; 1936 arbeiten im St.Josephshaus 1936 sieben Schwestern. 1941 wird der katholische Kindergarten durch die NSDAP geschlossen und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) unterstellt. Die Schwestern engagieren sich weiter in der Schulspeisung und betreuen Bedürftige im Ort. Nach Kriegsende, am 23.Juli 1945 wird der Kindergarten wiedereröffnet, die Alten- und Krankenversorgung, die Betreuung der Kriegsheimkehrer und Flüchtlinge intensiviert.
1960 arbeiten sieben Schwestern in Niederselters, 1965 wird die Niederlassung der Schwestern geschlossen. Das alte kleine Klostergebäude wird durch die Gemeinde an Privat verkauft. Zwischen 2014 und 2019 wird das Gebäude restauriert.

Gründungsjahr

1858-1868

Aufhebungsjahr

1965

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Niederselters, Arme Dienstmägde Jesu Christi Schwesternhaus“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14496_niederselters-arme-dienstmaegde-jesu-christi-schwesternhaus> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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