Limburg, Schwesternhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul

Gründungsjahr 1850  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Limburg
Landkreis
Limburg-Weilburg

Basisdaten

Der Krankenpflegeorden der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul unterhält seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Limburg ein großes Krankenhaus mit einer Schule für Pflegeberufe.
1990 verlassen die letzten Schwestern das Krankenhaus. Heute ist die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH. Träger der Einrichtung. Das KH ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Orden

Vinzentinerinnen (Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul)

Ordensprovinz

Mutterhaus Straßburg, seit 1921 Mutterhaus Heppenheim

Heutige Diözesanzugehörigkeit

Bistum Limburg

Typ

Frauenkloster

Territorium

Lagebezug

Limburg liegt 52 km nordwestlich von Frankfurt.

Lage

St. Vinzenz-Hospital, Auf dem Schafsberg, 65549 Limburg

Geschichte

Der Limburger Bürger und Arzt Dr. Johann Anton Busch und sein Bruder Carl Busch, geheimer Regierungsrat in Wiesbaden, kaufen 1832 das ehemalige Franziskanerinnenkloster Bethlehem auf, um darin ein Hospital mit einer Krankenversorgung für die Stadt einzurichten. Ein erster Antrag der Stifter an das Nassauische Herzogliche Innenministerium 1845 zur Einsetzung von Barmherzigen Schwestern im Hospital wird nicht genehmigt. 1848 setzen sich eine Laieninitiative der Stadt (Piusverein) gemeinsam mit dem Stadtpfarrer Dr. Johann Baptist Diehl erneut und erfolgreich für eine Niederlassung der Schwestern ein. Sie ziehen am 10.10.1850 in ein renoviertes und umgebautes Haus am Roßmarkt; dieser Tag gilt als Gründungsdatum. Im St.Vinzenz-Hospital steigt die Zahl der versorgten und gepflegten Handwerksburschen, Dienstmägde und alten Menschen stark an, bereits 1853 entsteht ein Neubau. 1852 erhält das Haus das Korporationsrecht verliehen und arbeitet damit als eine selbständige Stiftung. Zahlreiche Spenden von städtischen Bürgern ermöglichen Ausbau und Unterhaltung des Hospitals, ab 1867 bewilligt die preußische Regierung einen jährlichen Zuschuss. Im Deutsch-Französischen Krieg arbeiten die Vinzentinerinnen in Feldlazaretten. Seit 1877 wird das Krankenhaus immer wieder mit Erweiterungs- und Anbauten vergrößert. Seit 1906 arbeiten die Schwestern auch in Gefängnissen, 1927 eröffnen sie eine Krankenpflegeschule am Vinzenzhospital. 28 Schwestern arbeiten 1936 im Krankenhaus mit seinen acht Stationen und 150 Betten. Im Zweiten Weltkrieg dient das Krankenhaus auch als Lazarett. Seit den 1950er Jahren wird auf dem Schafsberg gebaut. Im St. Hildegardis-Krankenhaus arbeiten 1969 sechzehn Vinzentinerinnen, im Krankenhaus am Roßmarkt neunzehn. 1972 wird das neue St.Vinzenz-Krankenhaus auf dem Schafsberg offiziell eröffnet. 1990 verlassen die letzten Schwestern das Krankenhaus. Es wird seit 1991 betreut von den indischen Schwestern der Kongregation der Schwestern von Nazareth.

Gründungsjahr

1850

Gründer

Dr. Johann Anton Busch und sein Bruder Carl Busch

Aufhebungsjahr

1990

Besitz

Niederlassungen

Von 1852-1876/95 betreiben die Vinzentinerinnen auch eine Höhere Töchterschule in Limburg. Die Schulräume liegen in einem abgeteilten Teil des Krankenhauses. Mit diesem Angebot werden die Einkünfte des Hospitals abgesichert, ebenso durch einen Kindergarten. Im Kulturkampf werden Schule und Kindergarten geschlossen, durch Privatpersonen fortgeführt und 1895 mit der Marienschule der Dernbacher Schwestern vereinigt.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Limburg, Schwesternhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14359_limburg-schwesternhaus-der-barmherzigen-schwestern-vom-hl-vinzenz-von-paul> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/14359